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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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auf und sprang hinein. Phil war im Nu hinter ihm. Die drei Shooter-Boys lagen auf ihren pritschenähnlichen Betten ur ’ fuhren erschrocken in die Höhe.
    »FBI!« rief Phil schneidend, bevor Masterson zu Wort kam, weil sich Phil von diesen drei Buchstaben mehr versprach als von dem bloßen »Polizei«, das Masterson hätte rufen können. »Der Wagen ist von uns umstellt! Ihr habt keine Chance! Hände hoch und einzeln herkommen!«
    Im Hineinspringen hatten Masterson und Phil die Pistolen gezogen. Von drei schmalen Betten her starrten drei verdatterte Männergesichter erschrocken auf die beiden Eindringlinge. Ein paar Herzschläge war es geradezu totenstill. Dann schrie Phil auf einmal:
    »Weg da, Masterson!«
    Seine Stimme hatte sich fast überschlagen. Zugleich aber riß er Masterson mit der freien Hand am Kragen seines Mantel zurück. Und ebenso gleichzeitig drückte Phil ab. Der Mann auf dem hintersten Bett stieß einen dumpf gurgelnden Laut aus, während er auf seinem Bett zusammenfuhr wie unter dem furchtbaren Schlag einer starken Peitsche.
    Phil riß Masterson rücksichtslos zur Tür, sprang mit ihm hinaus und schlug die Tür mit der Pistole zu. Keuchend schleppte er den Leutnant in die Deckung des nächsten Wagens.
    »Masterson!« rief er dort leise. »Was ist los? Hat es Sie erwischt?«
    Der Leutnant stöhnte.
    »Ja«, stieß er gepreßt hervor. »In der Brust… in der Brust, Decker…«
    ***
    Der Gang war so endlos lang, daß es mir fast wie ein Alptraum erschien. Meine Schritte hallten laut in diesem menschenleeren Korridor wider. Eine Uhr, die im vorderen Drittel von der Decke herabhing, zeigte auf 10 Uhr 54.
    Es war spät geworden, bis ich diesen Ort ausfindig gemacht hatte. Aber offenbar war es noch immer nicht zu spät. Denn der ganze Korridor war von Neonröhren in regelmäßigen Abständen in ein taghelles, leicht bläuliches Licht getaucht.
    Der Pförtner hatte mich sehr überrascht angesehen, als ich vor seinem Fenster aufgetaucht war. Erst nachdem ich meinen FBI-Ausweis hatte blicken lassen, war sein Mißtrauen verschwunden.
    »Die letzte Tür im unteren Flur«, hatte er gesagt. »Die letzte.«
    Und nun marschierte ich also diesen endlosen Flur entlang. Links schloß sich ein hohes Fenster an das andere an. Rechts gab es eine numerierte Tür nach der anderen — in weiteren Abständen als die Fenster.
    Als ich ungefähr in der Mitte des Korridors war, blieb ich stehen und suchte meine Zigaretten. Vielleicht lag es an der bedrückenden, einsamen Stille in diesem Flur. Jedenfalls machte mich irgend etwas plötzlich unsicher.
    War ich wirklich auf der richtigen Fährte? Oder sollte ich nicht lieber wieder umdrehen, mich mit einem Vorwand am Pförtner vorbeidrücken und mit der ganzen Geschichte bis morgen warten? Bis ich mit Phil darüber gesprochen hatte.
    Nachdenklich zündete ich mir eine Zigarette an. Ich sah mich nach einem Aschenbecher um, fand aber keinen. Dennoch widerstrebte es mir, das Streichholz in den peinlich sauberen Flur fallen zu lassen, dessen helle Fliesen leicht im Schein der Neonröhren schimmerten.
    Schließlich zog ich ein Fenster auf und ließ das Streichholz in die schwarze Nacht hinausfallen, die undurchdringlich unter dem hellen Lichtschein des Fensters anfing und es nicht erlaubte, den Erdboden irgendwo da unten zu erkennen. Tief konnte es jedenfalls nicht sein. Bis zur Haustür hatten neun Stufen geführt, bis herauf zu diesem unteren Flur noch einmal vierzehn oder fünfzehn.
    Ich riegelte das Fenster wieder zu und setzte meinen Weg fort. Ab und zu nahm ich einen Zug aus meiner Zigarette und blies den Rauch vor mich hin. Vielleicht erlebte ich gleich eine Panne. Vielleicht entpuppte sich mein kühnes Gedankengebilde als unsinnige Phantasterei. Das war eben auch ein Berufsrisiko, das man einzugehen hatte. Kein Kriminalbeamter kann Prophet sein oder Hellseher. Die Möglichkeit des Irrtums steht immer unsichtbar neben uns.
    Zu zwei Drittel hatte ich den Flur durchquert, als urplötzlich vor mir eine Tür aufging. Ich fuhr erschrocken zusammen. Myrna Paulsen ebenfalls. Ein paar Herzschläge lang starrten wir uns reglos an. Dann erkannte ich sie in ihrem blütenweißen Laborantinnenkittel überhaupt erst.
    »Oh, Miß Paulsen«, sagte ich halblaut. »Das ist eine Überraschung. Ich hatte Sie hier nicht erwartet.«
    »Die Überraschung beruht auf Gegenseitigkeit«, erwiderte sie mit gerunzelter Stirn. »Was tun Sie denn hier? Wer hat Sie hereingelassen?«
    »Der Pförtner«,

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