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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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Ich habe noch genug von dem Ärger letztens, als sie mir den Anzug nicht ersetzen wollten, den ein schießwütiger Halunke durchlöchert hatte.«
    Ich grinste und rief dem herangetretenen Serviermädchen unsere Wünsche zu. Wie überall in der Welt gibt es auch bei uns gelegentlich Ärger über die Höhe der zugestandenen Spesen. Die Verwaltung ist angehalten, strengstens auf unsere Sparsamkeit zu achten, während wir wieder nicht einsehen, daß wir einen Gangster laufen lassen sollen, nur weil niemand unsere dabei zum Teufel gehenden Anzüge oder Mäntel bezahlen will.
    Der Mokka kam, und er war so vorzüglich, daß der Preis zur Hälfte gerechtfertigt wurde. Wir schlürften das heiße Getränk langsam, bezahlten und bummelten zum nächsten Raum.
    Eine Vier-Mann-Band machte hier intime Musik. Jedenfalls gab sie sich entsprechende Mühe. Aber sie kam nicht mehr recht zur Geltung, denn die hier anwesenden Gäste waren so in Hochform, daß keiner mehr auf etwas anderes als auf seine eigenen Worte hörte.
    Insgesamt waren hier sechs Männer versammelt, die ausnahmslos Abendanzüge trugen Mindestens zwei von ihnen waren Gorillas, bezahlte Leibwächter, das konnte man ihnen an der Nasenspitze ansehen. Außerdem gab es vier Mädchen, die mehr oder weniger gewagte Abendkleider trugen. Die ganze Gesellschaft war in der fröhlichsten Stimmung, die sich denken läßt.
    Als wir diesen Raum betraten, gefror das Gelächter auf den Gesichtern der beiden Gorillas schlagartig. Bei den anderen dauerte es ein bißchen länger, bis sie unsere Gegenwart bemerkten.
    Phil und ich waren knapp hinter der Schwelle stehengeblieben und musterten stumm die Gesellschaft. Ein Kerl mit einem roten Gesicht wie eine Tomate gurgelte:
    »Geschlossene Gesellschaft, ihr beiden! Verkrümelt euch!«
    Wir rührten uns nicht. Das letzte Gekicher eines Mädchens in einem grünschillernden Kleid erstarb. Die beiden Leibwächter rafften sich auf und marschierten auf uns zu.
    Wir hatten die Hände in den Hosentaschen und dachten nicht daran, sie gleich herauszunehmen. Als die beiden Berufsschläger vor uns standen, sagte der linke von ihnen:
    »Hier ist eine geschlossene Gesellschaft. Bleiben Sie vorn.«
    Ich zog langsam die Hände aus den Hosentaschen, schüttelte mir eine Zigarette aus dem Päckchen und steckte sie betont langsam an. Den Rauch blies ich ihm ins Gesicht.
    Er lief rot an.
    »Seid ihr schwerhörig?« raunzte er.
    »Sagt Adams, daß wir mit ihm sprechen möchten«, erwiderte Phil ruhig und steuerte auf einen Ecktisch vorn rechts zu, an dem niemand saß. Der zweite Schläger trat Phil in den Weg.
    »Jetzt ist aber Schluß!« schnaufte er. »Verschwindet hier!«
    Inzwischen war eine tiefe Stille eingekehrt. Alle anderen blickten herüber zu uns. Ich legte meine Zigarette bedächtig in einen Standaschenbecher neben der Tür.
    »Seid ihr Angestellte dieses Lokals?« fragte ich.
    »No, wieso?« erwiderte der Bulle verdattert, der mir gegenüberstand.
    »Wenn ihr das nicht seid, solltet ihr euch nicht so aufspielen und euch nicht aufplustern. Ihr habt hier überhaupt nichts zu sagen. Geht uns aus den Weg und sagt Adams, wir möchten ihn sprechen!«
    Ich machte einen Schritt in die Richtung, in die Phil schon einige Schritte gegangen war. Mein Bulle legte mir seine beiden Pranken vor die Brust. Ich tippte ihm mit dem Zeigefinger auf den Mittelknopf seines Smokings.
    »Dreck!« sagte ich.
    Er sah verdattert nach unten. Im selben Augenblick gab ich ihm mit der flachen Hand einen Stoß, der ihn sechs bis acht Schritte rückwärts taumeln ließ, wobei er Mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben. Ein Mädchen stieß einen heiseren Schrei aus. Ihre Augen glänzten vor Begeisterung.
    Der zweite Gorilla ließ Phil stehen. Er kam auf mich zugewalzt. Ich hielt ihm meinen Dienstausweis unter die Nase, als er schon ausgeholt hatte.
    Die rechte Faust weit zurückgelegt, starrte er verdattert auf die Cellophanhülle.
    »Wir möchten mit Adams sprechen«, wiederholte ich ruhig. »Ist das jetzt endlich in euer Spatzengehirn eingedrungen?«
    Sein Mund stand halb offen. Seine Faust sackte langsam herab. Ich ging an ihm vorbei und mit Phil zu dem Ecktisch, wo wir uns niederließen. Kaum saßen wir, da schnaufte der erste Bulle mit Geräuschen wie von einer Dampflokomotive auf unseren Tisch zu. Er hatte jedoch noch nicht die Hälfte des erforderlichen Weges zurückgelegt, da bremste ihn ein halblautes, aber schneidend scharfes »Stop, Tony!«
    Der Mann, der es gesagt hatte,

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