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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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fünf Uhr dreißig, Sir! Ich mußte mit unserem Hund auf die Straße. Als ich mit dem Lift nach unten kam, betrat Miß Duncan gerade das Haus.«
    »War sie allein?«
    »No, Sir! Ein Mann war in ihrer Begleitung. Als er mich sah, zog er rasch seinen Hut ins Gesicht.«
    »Das könnte Gilbert gewesen sein«, meinte Phil.
    »Nicht unbedingt«, sagte ich warnend. »Wenn es der Mörder war, hatte er in jedem Fall allen Grund, sein Gesicht zu verbergen. Es ist doch wohl anzunehmen, daß er Elaine Duncans Wohnung betrat, mit der festen Absicht, sie umzubringen.«
    Der alte Herr erstarrte. »Man hat Miß Duncan umgebracht?«
    Owens nickte. »Können Sie uns den Begleiter der Bardame beschreiben, Mr. Dunlop?«
    Dunlop nickte. »In etwa ja, Lieutenant.«
    Seine Beschreibung war zwar nicht besonders deutlich, aber immerhin konnte sie auf Gilbert zutreffen. Ich zeigte ihm das Bild.
    »Kann es dieser Mann gewesen sein?«
    Er musterte das Foto und nickte überrascht. »Ich bin beinahe sicher, Sir, daß dies Miß Duncans Begleiter war.«
    ***
    Wir verabschiedeten uns und verließen die Wohnung. Als wir unten durch die Glastür schritten, löste sich aus dem Schatten des gegenüberliegenden Hausses die Gestalt eines Mannes. Für einen Augenblick fiel der Lichtschein einer Laterne darauf. Unwillkürlich stieß ich Phil an.
    »Was ist los, Jerry?«
    Ich deutete hinüber. Der Mann stieg gerade in einen Wagen, dessen Fabrikat ich nicht erkennen konnte. Ich setzte mich sofort in Trab, aber da heulte der Motor bereits auf und der Wagen schoß davon.
    Phil war mir nachgelaufen. Jetzt blieb ich betroffen stehen und sah ihn an.
    »Eigenartig, Phil! Der Mann kam mir irgendwie bekannt vor. Ich kann mich natürlich täuschen, aber die Frage bleibt, warum beobachtet er das Haus, in dem Elaine Duncan ermordet wurde?« Phil zuckte die Achseln. »Vielleicht war es nur ein neugieriger Straßenpassant, der die Police-Cars vor der Tür stehen sah?«
    »Und warum ist er dann so plötzlich weggelaufen, Phil? Er hatte es doch verdammt eilig, seine Mühle in Gang zu bringen.«
    »Du siehst Gespenster, Jerry! Laß uns nach Hause fahren. Ich kann mich auch vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten.«
    Nachdenklich ging ich neben meinem Freund her. Wir stiegen in den Jaguar und brummten ab. Ich setzte Phil bei seiner Wohnung ab und fuhr dann zu mir. Ich schloß den Wagen ab und betrat mein Haus. In diesem Augenblick tauchte ein Bild vor meinem geistigen Auge auf. Blitzartig fiel mir ein, woher ich den Mann kannte. Ich hatte ihn heute abend im El Paso an der Theke gesehen. Er hatte unser Gespräch mit Lisa angehört. Er hatte ganz in der Nähe gestanden.
    Gegen 3 Uhr früh hielt ich vor dem El Paso. Der Laden war schon bedeutend leerer, als bei unserem ersten Besuch. Ich sah den Kerl sofort und steuerte auf die Bartheke zu. Er stierte noch immer in sein Whiskyglas.
    Ich klopfte ihm leutselig auf die Schulter. »Hallo, Buddy!«
    Er fuhr herum und wurde blaß. Doch er fing sich sehr schnell und grinste mich blöde an.
    »Na Boy? Da bist du ja wieder. Bist du mit Elaine klargekommen?«
    Ich nickte. »Sie hat mir nicht einmal widersprochen, Buddy. Kannst du dir das vorstellen?«
    Er lachte glucksend. »Sie hat,sicher einen ganz schönen Schreck bekommen, was?«
    Ich bestellte bei der blonden Lisa zwei Whisky. Dann sah ich meinen Nachbarn an.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Nun, wenn so spät noch einer in die Wohnung kommt und Radau macht?« Ich nickte. »Ach, so meinst du das? No, sie war stumm wie ein Fisch. Ist ja auch kein Wunder. Tote sind meistens sehr schweigsam.«
    Er zuckte zusammen und stieß dabei sein Glas um. »Sie ist tot.«
    Lisa stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Yes, sie ist tot, Mr. Ellbrock«, sagte ich.
    Er grinste blöde. »Ich heiße nicht Ellbrock!«
    Ich zuckte die Achseln. »Dann habe ich mich eben geirrt. Sie waren sicher auch nicht in der 61. Straße, wie?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe das El Paso überhaupt nicht verlassen, Buddy. Janet kann das bestimmt bezeugen.«
    Das schwarzhaarige Mädchen nickte ängstlich. »Yes, Sir! Mr. Murray saß die ganze Zeit über hier an der Bar.«
    Ich grinste ihn an. »Der Mensch kann sich irren, Mister!«
    Nach dem ich mein Glas ausgetrunken hatte, ging ich zum Spielautomaten hinüber und steckte einen Cent in den Schlitz. Die Rollen rotierten. Als ich aufsah, war Murray verschwunden. Ich sauste zur Theke.
    »Wo ist er hin?«
    Janet biß sich ängstlich auf die Lippen, Lisa jedoch

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