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0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tonfall in seine Stimme, der Suko klarmachte, daß er in diesem vornehmen Club unerwünscht war.
    »Zu Sir James Powell!«
    »Die Gentlemen möchten nicht gestört werden. Es kommt zudem hinzu, daß Sie…«
    »Daß ich was, Meister?«
    »Nun, schauen Sie sich mal Ihren Hals an. Sie scheinen mir nicht gerade ein friedliebender Mensch zu…«
    Suko war im Prinzip geduldig. Das entsprach seiner asiatischen Mentalität. Doch irgendwo besaß diese Geduld auch eine Grenze.
    Wenn sie überschritten wurde, konnte der Chinese verdammt sauer reagieren. Das merkte auch der blasierte Clubdiener, der vornehmer tat als die Gentlemen, die er betreute.
    »Hör zu, du Stockfisch«, sagte der Inspektor. »Wenn du mich, einen Yard-Beamten, nicht gleich durchläßt, wirst du einen Ärger bekommen wie nie zuvor.«
    »Mister, ich…«
    Suko war es leid. Er trat einen Schritt vor und schob den Blasierten kurzerhand zur Seite. Der Mann schnappte nach Luft, er konnte nicht begreifen, daß so etwas mit ihm geschah, aber Suko kannte da keine Hemmungen. Ihm war es egal, was die anderen dachten, er hatte einen Job zu erfüllen, und er mußte mit Sir James Powell reden, bei dem er bestimmt auf Verständnis treffen würde.
    So betrat der Chinese die heiligen Clubräume, ohne sich weiterhin um die Proteste der Butlers zu kümmern.
    Suko war nicht zum erstenmal hier. Er wußte genau, wo die einzelnen Räume lagen, und er wußte ferner, daß er nicht gerade das Bild eines Gentleman bot, als er sich nach rechts wandte, über die Teppiche auf eine Schiebetür zuschritt und die Bar links liegenließ.
    Dort gab es Getränke der besten Marken, und Suko riß die Tür kurzerhand auf.
    Dahinter lag der Leseraum. Etwa ein halbes Dutzend Clubmitglieder saßen in Sesseln mit hohen Kückenlehnen, lasen Zeitungen, Bücher oder Zeitschriften und hoben ihre Köpfe, als sie den unerwarteten Eindringling entdeckten.
    Ihre Blicke sprachen Bände.
    Suko sah sofort, daß er nicht willkommen war, und die Augen der Anwesenden richteten sich sofort auf seinen blutigen Hals.
    Ein Mann trat auf ihn zu. Er schien so etwas wie der Geschäftsführer zu sein, schaute sehr böse, und Suko vernahm in seinem Rücken die Proteste des Türöffners.
    »Dieser Mensch hier wagt es…«
    »Sie wünschen?« fragte der Geschäftsführer.
    »Scotland Yard«, unterbrach Suko den Knaben. »Ich muß sofort Sir James Powell sprechen.«
    »Inspektor, Sie haben…«
    »Ich habe keine Zeit, begreifen Sie das.«
    Aus dem Sessel erhob sich ein faltengesichtiger Mensch im dunkelgrauen Anzug. »Sir James sitzt im Nebenraum.«
    »Danke.« Der Inspektor drehte sich an dem Geschäftsführer vorbei und steuerte eine zweite Tür an, ohne auf irgendwelche Proteste zu achten. Diese blasierten Knaben konnten ihm samt und sonders gestohlen bleiben.
    Suko hatte die Tür kaum aufgestoßen, da sah er Sir James bereits.
    Der Superintendent hatte sich aus seinem Sessel erhoben und zur Tür gewandt. Wahrscheinlich hatte er den Raum verlassen wollen.
    Jetzt zeichnete Überraschung sein Gesicht, als er den Inspektor sah.
    »Suko, Sie?«
    »Ja, Sir, ich muß Sie sprechen.«
    »Natürlich.« Der Superintendent starrte auf den blutigen Hals des Inspektors, schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.
    »Können wir hier in Ruhe reden, Sir?«
    »Kommen Sie, Suko, wir gehen in einen anderen Raum.« Sir James kümmerte sich über die erstaunten Blicke der Clubmitglieder nicht, sondern drehte ab und öffnete eine schmale Seitentür.
    Mittlerweile waren auch der Geschäftsführer und der Diener nähergetreten. Sie wollten reden, aber sie sahen, daß Sir James persönlich sich um den Chinesen bemühte. Aus diesem Grunde protestierten sie nicht.
    Es war der Fernsehraum, den die beiden Männer betraten. Niemand hielt sich dort auf. Die Glotze lief auch nicht, und so konnten sie im gedämpften Licht einer Stehlampe Platz nehmen. Beide versanken in den bequemen Sesseln, und Sir James erkundigte sich, ob es Suko gut ginge.
    »So leidlich.«
    »Ihr Hals sollte…«
    »Sir, das ist jetzt wirklich unwichtig. Es geht um John Sinclair.«
    Augenblicklich spannte sich die Haltung des Superintendenten.
    »Was ist passiert?« fragte er knapp. »War der Anruf eine Falle?«
    »Im Prinzip ja.«
    »Und wer hat die Falle gestellt?«
    »Asmodis!«
    Das Gesicht des Superintendenten verzog sich für einen kurzen Moment, und er schluckte, als hätte er etwas getrunken.
    Suko hielt die Zeit für gekommen und berichtete in allen Einzelheiten, was

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