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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Zwei Minuten vor seinem Tod schaltete der Sergeant der New Yorker Stadtpolizei, Daniel McLew, die Ampel an der Kreuzung Houston Street/ Seventh Avenue auf Rot.
    Der Strom der vorbeiflütenden Wagen riss ab. Der Cop wartete, bis die Kreuzung leer war, schaltete wieder und gab mit Grünlicht den Fahrzeugen auf der Seventh Avenue die Straße frei.
    Gelangweilt blickte der Beamte auf die Reihe der wartenden Wagen in der Houston Street. Am Straßenrand, unmittelbar vor dem Signallicht, wartete ein gelb-schwarzes Taxi.
    Der Mann am Steuer war nachlässig gekleidet und schlecht rasiert.
    Der Blick des Verkehrspolizisten wanderte vom Gesicht des Fahrers zur Nummer des Wagens, die mit schwarzer Farbe auf die gelbe Tür gemalt war. Er las die Zahl 332.
    McLew richtete sich auf und nahm die Hand vom Schaltkasten der Ampelanlage. Vor knapp fünf Minuten hatte das Taxi mit der Nummer 332 vor der Kreuzung gestoppt, um einen Passagier aussteigen zu lassen. Aber der Fahrer war vorhin ein anderer gewesen.
    McLew runzelte die Stirn und trat an den Wagen heran. Er klopfte an die Scheibe.
    Der Fahrer wandte ihm das Gesicht zu. Es war dunkelhäutig und scharf geschnitten. Der Mann hatte helle, fast gelbliche Augen.
    Er beugte sich über den Beifahrersitz und kurbelte die Seitenscheibe herunter.
    »Etwas nicht in Ordnung Sergeant?«, fragte er.
    »Ich möchte Ihre Lizenz sehen.«
    Der Verkehrspolizist streckte die Hand aus.
    Der Taxifahrer drückte auf den Verschlussknopf des Handschuhfaches. Die Klappe fiel herunter, und der Fahrer griff in das Fach. Als seine Hand wieder auftauchte, hielt sie eine Pistole.
    In den Verkehrslärm hinein peitschte der giftige Knall zweier Schüsse. McLew wurde zurückgeworfen.
    Passanten sahen, wie der Verkehrspolizist auf dem Pflaster zusammenbrach und wie sich ein Taxi in halsbrecherischem Tempo in den strömenden Verkehr einfädelte und in der Seventh Avenue verschwand.
    ***
    Achtundvierzig Stunden, nachdem Daniel McLew auf der Straßenkreuzung gestorben war, erfuhren wir, Phil und ich von seinem Tod. Wir erfuhren es von unserem Chef, Mr. High.
    »Wir wissen nicht einmal, aus welchem Grund der Beamte an das Taxi herantrat«, sagte der Chef. »Am wahrscheinlichsten ist, dass McLew einen steckbrieflich gesuchten Gangster in dem Fahrer erkannte. Die City-Police hat bereits mit der Überprüfung der siebzehntausend New Yorker Taxifahrer begonnen. Sie, Jerry und Phil, werden sich in die Untersuchung einschalten. Denn ich habe einen Grund, der mich veranlasst, Sie mit dieser Angelegenheit zu betrauen.«
    Mr. High öffnete einen Aktenordner.
    »Im Laufe der letzten zwei Monate verschwanden in New York drei Männer und eine Frau spurlos. Bei diesen Personen liegen keine Gründe vor, die annehmen ließen, sie wären aus eigenem Antrieb untergetaucht. Als erster verschwand John Sawman, ein Börsenmakler aus der City, unverheiratet, gute finanzielle Verhältnisse. Er verschwand am helllichten Tag auf dem Weg von der California Bank Filiale in der 37. Straße zu seinem Büro in der 18. Straße, und zwar an einem Freitag. Er trug eine Aktentasche mit etwa achttausend Dollar bei sich, die er für die Bezahlung seiner Angestellten von der Bank geholt hatte. John Sawman pflegte an jedem Freitag das Geld auf diese Weise selbst zu holen. Es ist bekannt, dass er dabei regelmäßig ein Taxi benutzt. Von Sawman wurde keine Spur mehr gefunden. Auch gelang es nicht, den Taxifahrer aufzutreiben, der ihn gefahren haben müsste. Elly Landing, eine Witwe, besaß ein kleines Geschäft in der 19. Straße. Jeden Abend nach Geschäftsschluss brachte sie die Tageseinnahme zu Sailer & Son Bank in der.23. Straße, um sie im Nachttresor zu deponieren. Mrs. Elly Landing, die sehr sparsam war, machte den Weg in der Regel zu Fuß. Nur, wenn es regnete, benutzte sie ein Taxi. An jenem Abend regnete es. Charles Dover und Frederic Halbyn waren Kassierer der Brooklyn Wohnungsgesellschaft. Dieser Gesellschaft gehören eine Anzahl von Hochhäusern im südlichen Brooklyn. Beide Männer stehen seit fast zwei Jahren in den Diensten der Gesellschaft. Sie haben Familie, und sie gelten als absolut zuverlässig. Um genau zu sein, muss ich sagen: sie galten als zuverlässig, denn sie verschwanden vor knapp drei Wochen mit zwölftausend Dollar kassierter Mietgelder. Dover und Halbyn arbeiteten zusammen, und sie hatten den Auftrag, die kassierten Gelder ebenfalls in den Tresor einer Bank zu bringen. Es ist nicht bekannt, ob sie ein Taxi benutzten, aber da

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