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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewesen, oder steckte womöglich mehr dahinter? War Manus Tod von Dämonen inszeniert worden, um die Zamorra-Crew zu schwächen?
    Die Ankunft vor Bills Wohnungstür riß ihn wieder aus seinen Gedanken. Ratlos stand er vor dem Schloß. Wie sollte er in die Wohnung gelangen?
    Probeweise drückte er auf die Türklinke.
    Die gab nach. Die Tür war nicht abgeschlossen! Manu mußte die Wohnung in furchtbarer Eile verlassen haben und hatte vergessen, abzuschließen. Aber warum war sie so hektisch geflohen?
    Zamorra erschrak. Geflohen? Lauerte in der Wohnung vielleicht eine Gefahr? Das Nichtzustandekommen der Telefonverbindung gab ihm zu denken. Und ganz ohne triftigen Grund hätte Manu ihre Position nicht verlassen. Etwas stimmte hier nicht.
    Der Professor trat vorsichtig ein und schloß die Tür hinter sich.
    Langsam und vorsichtig untersuchte er die einzelnen Zimmer. Er kannte sich in Bills Wohnung einigermaßen aus, immerhin war er oft genug hier zu Besuch gewesen. Aber alles war normal.
    Außer im Arbeitszimmer.
    Hier sah - es verheerend aus. Hier hatten sich magische Gewalten ausgetobt. Aber wo war die Zeichnung des Weltentors?
    Er sah Kreidespuren. Das Tor mußte durch magische Einwirkung zerstört worden sein. Das Telefon war ebenfalls zerstört… hatte Manu vielleicht die Wohnung deshalb so eilig verlassen, um Zamorra zu warnen - oder um Hilfe zu bitten? War etwas mit Bill passiert?
    Nicht auch das noch!
    Er suchte nach der Kreide. Als er fündig geworden war, zeichnete er aus dem Gedächtnis das Weltentor auf. Das Pentagramm mit den Zusatzsymbolen nahm Gestalt an.
    Was nun? fragte er sich, als er es fertig hatte. Soll ich Bill folgen, so unbewaffnet wie ich bin? Und was erwartet mich, womit er nicht fertig wurde?
    »Es gibt nichts, womit ich nicht fertig werde«, murmelte er bitter. »Ich muß wissen, was mit ihm geschehen ist.«
    Und er mußte Bill helfen. Bill war zwar gut, aber Zamorras Wissen in Theorie und Praxis war besser. Vielleicht war es gerade etwas, das nur Zamorra wußte, was Bill helfen konnte…
    Egal wie, er mußte hinterher.
    Er sprach die Zauberworte, die das Weltentor aktivierten. Die Luft begann zu flimmern. Das Tor in der Welt entstand.
    ***
    Nahm die Straße in die Hölle kein Ende?
    Schweigend gingen sie nebeneinander. Asmodis hielt nach wie vor ihre Hand. Warum? Traute er ihr nicht? Fürchtete er, sie würde zurücklaufen oder einen anderen Weg einschlagen, sobald er sie los ließ? Einen anderen Weg… es gab keinen anderen Weg. Rechts und links loderte das Feuer.
    Es war kein Raum im eigentlichen Sinne. Es war eine Vorspiegelung. Aber immer wieder fragte sie sich, welchem Sternenhimmel das Gefunkel über ihr nachempfunden war, diese weitere Illusion, die so fremd war wie nur irgend etwas. An keiner Stelle der Erde sah der Sternenhimmel so aus wie hier gezeigt.
    Auf ihre Fragen antwortete der Fürst der Finsternis nicht mehr.
    Da zeichnete sich eine Veränderung ab. Die Flammen wände rechts und links des Straßenbandes schienen näher zusammenzurücken. Täuschung oder Wirklichkeit? Nicole erschauerte unwillkürlich. Sie bekam Platzangst.
    Da endlich sprach der Dämon neben ihr wieder.
    »Das Feuer wird dich nicht verbrennen!«
    »Dann - müssen wir da hindurch?«
    »Ja«, sagte er »Wir sind kurz vor dem Ziel und müssen nun die letzte Barriere durchbrechen.«
    Nicole fragte sich, welcher Art diese Barriere war. War sie auch wieder nur eine Illusion? Verarbeitete ihr Gehirn die umgebende Wirklichkeit auch im Fall der Barriere anders, als sie aussah, um ihr den Wahnsinn zu ersparen? Was verbarg sich hinter den Gaukeleien?
    »Was ist hinter der Barriere?«
    Asmodis grinste nur vielsagend. Nicoles Hand umklammerte das Amulett. Es fühlte sich heiß an. Sie hoffte, daß es sie vor möglichen Gefahren schützen würde. Aber würde die Aktivität des Amuletts nicht vielleicht die Struktur der Dinge hier in der Hölle stören?
    Immer näher rückte die Flammenbarriere.
    Asmodis ging ohne zu zögern darauf zu. Die Spitze der Straße schrumpfte zusammen, wurde zu einem schmalen Spalt, der sich schloß, als sie ihn erreichten. Immer noch hielt der Teufel Nicoles linke Hand fest. »Sei unbesorgt«, sagte er etwas spöttisch. »Deine Schönheit wird nicht angekratzt.«
    Dann trat er in die auflodernden Flammen, in denen Seelen schrien.
    Etwas in Nicole wehrte sich, ließ sie aufbegehren. Sie versuchte sich loszureißen. Aber Asmodis hielt sie unerbittlich fest und zerrte sie in die Flammenwand

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