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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber natürlich nicht; Da begann es zu rasen.
    Es jagte hin und her, schlug wild um sich, und ein eigenartiger Kreischlaut erklang. Er wurde um so höher, je heller das Ungeheuer zu leuchten begann. Die beiden Mädchen wichen noch weiter zurück. Das Ungeheuer hätte sie sonst fast erschlagen. Es jagte vor und zurück, schien aber trotz seiner vielen Augen nichts mehr erkennen zu können. Nur so entgingen die Mädchen der Rache der verglühenden Bestie.
    Bald schon erlahmten ihre Bewegungen. Sie starb.
    Aber statt dessen entstand eine andere Gefahr.
    Der schrille Kreischlaut, der die Tonleiter hinaufraste, schmerzte nicht nur in den Ohren, sondern versetzte auch das Gestein des schwarzen, endlosen Ganges in Schwingungen. Es knackte verdächtig.
    »Der Gang stürzt ein!« schrie Uschi entsetzt auf.
    Wie viele tausend Tonnen Höllen-Gestein mochten von oben nachdrücken? Wenn die Decke einstürzte, wurde hier unten alles zerdrückt.
    Die Mädchen begannen wieder zu laufen.
    Da brach der Gang hinter ihnen schon zusammen. Krachend platzte die Decke auf. Steinbrocken prasselten nach unten. Eine Staubwolke wehte heran. Tosend, polternd und dröhnend stürzte alles ein, flogen den Zwillingen schon die ersten Steine um die Ohren… und die Zusammenbruchstrecke dehnte sich aus und war dabei schneller, als die Mädchen laufen konnten!
    Das Chaos holte sie ein…
    ***
    »Sechs«, sagte Leonardo deMontagne.
    ***
    Zamorra riß sich nur mühsam vom Anblick der Toten los. Er brauchte einige Minuten, um den Schock zu überwinden.
    Tanja Semjonowa. Inspektor Kerr. Und jetzt Manuela Ford. »Es ist zuviel«, murmelte er. »Es ist zuviel… warum nur? Warum müssen sie alle sterben? Manu… sie hatte doch noch ein ganzes Leben vor sich.«
    »Was sagten Sie, Sir?« fragte der Polizist.
    Zamorra schüttelte sich. Sicher - bei ihrem ständigen Kampf gegen die Schattenmächte der Hölle mußten sie ständig damit rechnen, daß das Schicksal sie ereilte. Jeder einzelne von ihnen, die an Zamorras Seite kämpften. Und doch war es jedesmal wieder furchtbar. Unwillkürlich begann Zamorra sich zu fragen, wer der nächste sein würde. Die Zwillinge? Oder Nicole? Vielleicht alle?
    Er sah den Polizisten wieder an.
    »Ja, Sir. Ich kenne die Tote«, sagte er rauh. »Manuela Ford, Nationalität deutsch. Sie… gehörte zu meinem Freundeskreis.«
    »Deutsch? Dann wohnt sie hier in einem Hotel, oder bei Bekannten?«
    Zamorra straffte sich. Allmählich setzte sein Verstand wieder ein. Er konnte sich hier nicht auf eine stundenlange Diskussion einlassen. Der Beamte wollte Einzelheiten wissen, wollte die Personalien aufnehmen -Manus Ausweis war verbrannt. Aber Zamorra brannte die Zeit unter den Nägeln. So schlimm der Todesfall war, er konnte sich jetzt und hier nicht aufhalten.
    »Hören Sie, Officer. Ich habe es furchtbar eilig. Ein dringender Termin. Und ich stecke mit dem Wagen drüben im Stau fest. Wenn Sie mir gleich vielleicht helfen könnten… hier, meine Karte.« Er reichte dem Beamten seine Visitenkarte und griff nach einen Stift. Auf der Rückseite notierte er seine Hoteladresse und die Zimmernummer. »Ich wohne hier. Dort können Sie mich in drei oder vier Stunden wahrscheinlich wieder finden. Dann stehe ich Ihnen zur Verfügung, was alle persönlichen Auskünfte angeht. Okay?«
    Der Polizist sah ihn mißtrauisch an. »Professor… hm. Franzose… und Sie kennen diese deutsche Tote… hm…«
    »Bitte, Officer. Ich muß dringend weiter. Helfen Sie mir, den Wagen frei zu bekommen - oder ich muß ihn stehen lassen und mir ein Taxi nehmen…«
    »Wohin müssen Sie denn so dringend?«
    »Ein Geschäftstermin«, wich Zamorra aus. Schließlich gab der Cop sich einen Ruck. »Okay, ich lotse Sie raus. Aber Sie melden sich dann, ja?«
    »Wenn Sie mir sagen, wo…?«
    Immerhin ging es jetzt wieder vorwärts. Der Beamte sorgte dafür, daß Zamorra Platz zum Wenden bekam. Endlich konnte er weiter, die Unfallstelle weiträumig umfahren und zu seinem Ziel gelangen. Erst als er vor dem Haus stand, fiel ihm ein, daß er nicht in die Wohnung gelangen konnte. Bill war durch das Weltentor zur Hölle verschwunden, Manuela war tot…
    Manuela! Wiederum krampfte sich alles in Zamorra zusammen. Wie würde der Freund auf diesen furchtbaren Schicksalsschlag reagieren? Würde er ihn verkraften können? Zamorra war sicher, daß er den Tod Nicoles nicht würde verwinden können. Was würde Bill nun tun?
    Auf dem Weg nach oben überlegte er weiter. War es nur ein Unfall

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