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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinein. Nicole schrie auf. Aber dann wunderte sie sich, daß sie nichts spürte. War da überhaupt Feuer, das um sie herum tobte und sie einhüllte?
    Nein, es hüllte sie nicht ein!
    Es war in ihr, und es schrumpfte zusammen, wurde unbedeutend klein, schwand dahin. Es machte anderen Eindrücken Platz.
    Was war das, was sie sah?
    Düstere Höhlen und Grotten… anderes, kaltes Feuer… aber nur für sie kalt, die sie eigentlich nicht hierher gehörte. Schreckensgestalten, die sich bis in die Unendlichkeit erstreckten. Schleimige Flüssigkeiten, stinkend und ätzend… und dazwischen Paläste aus purem Gold. Orkane, die mit zerstörerischer Gewalt über Landschaften rasten und sie verwüsteten…
    Tod, Inferno, Verderben. Und Angst. Namenloses Grauen, das sich zu festem Stoff manifestierte. Schockvisionen und Alpträume, die Gestalt annahmen.
    Die Hölle.
    Asmodis hob eine Hand, spreizte die Finger, Zwischen ihnen faltete sich eine Sphäre auf. Sie vergrößerte sich, wuchs über die Hand des Dämons hinaus und hüllte Asmodis und Nicole ein. Und wieder wurde alles anders.
    »Wir haben die letzte Barriere durchschritten«, sagte der Fürst der Finsternis.
    Wiederum hatte die Umgebung gewechselt.
    Nicole fand sich in einer riesigen Halle wieder. Unwillkürlich wurde sie an Merlins Kristallhöhle erinnert, in der das Schwert Excalibur aufbewahrt wurde. Aber diese Halle war größer, und ihr wohnte der Hauch des Bösen inne.
    Immer noch hielt Asmodis Nicoles Hand und zog sie hinter sich her, auf einen schwarzen, leerstehenden Thron zu, der sich auf einem Podium erhob. Asmodis, der Herr der Hölle, nahm auf diesem Thron Platz.
    Nicole blieb neben ihm stehen. Jetzt endlich ließ der Dämonenfürst ihre Hand los.
    Jetzt sah Nicole die unzähligen dienstbaren Geister, die geschäftig hin und her huschten. Asmodis klatschte in die Hände.
    Sofort waren zwei, drei der Kreaturen da, fielen vor ihm in den Staub.
    »Schafft die Hexe her«, befahl der Dämon. »Sofort.«
    Die Teufels-Geister eilten davon.
    Asmodis setzte sich bequemer zurecht. Er grinste Nicole an.
    »Gleich wirst du zeigen können, was das Erbe des schwarzen Blutes in deinen Adern noch wert ist«, sagte er.
    »Was ist mit den Zwillingen?« verlangte Nicole zu wissen. »Leben sie überhaupt noch, oder hat einer von deinen Unterteufeln sie so ganz nebenbei schon mal umgebracht?«
    Asmodis lachte leise. »Warte«, sagte er. »Ich zeige sie dir.« Wieder klatschte er in die Hände. Ein anderer Geister-Sklave erschien und verneigte sich.
    Asmodis packte ihn, berührte sein Gesicht. Die Augen begannen zu wachsen, nahmen schließlich die gesamte Gesichtsfläche ein. Dabei verschmolzen sie zu einer einzigen spiegelnden Fläche.
    »Schau in dieses Bild, und du wirst die Mädchen sehen«, sagte Asmodis.
    Nicole begriff, daß sie eine Art dämonischen Bildschirm vor sich hatte. Das Spiegeln wich einem Bild. Es zeigte eine düsterrote Höhle mit Lavaströmen. Und eine Plattform. Sekundenlang glaubte Nicole in der Nähe Bewegungen zu sehen, aber dann wurde die Plattform bereits als Großaufnahme herangezoomt.
    Die Plattform war leer.
    Asmodis zuckte zusammen. Seine Hände wurden zu Klauen, die sich in die Lehnen seines Sessels krampften. Er stieß einen wilden Wutschrei aus.
    Da begriff Nicole, daß die Zwillinge fort waren. Daß irgend etwas nicht so lief, wie Asmodis es sich vorgestellt hatte.
    Eine andere Macht mischte in diesem Spiel der Kräfte mit…
    Aber welche?
    Daran, daß Bill die Zwillinge bereits befreit hatte, konnte sie nicht glauben…
    ***
    Leonardo deMontagne hob die linke Hand und spreizte die Finger, als könne er so besser zählen.
    »Fünf.«
    ***
    Bill Fleming konnte nicht lange bewußtlos gewesen sein. Als er wieder erwachte, sah er den Mongolen gut hundert Meter entfernt im Lavastrom umherstapfen. Es war ein biazarrer Anblick, wie der Unheimliche sich unversehrt in der verzehrenden Glut bewegte und immer wieder hineintastete und -griff.
    Er sucht das Schwert! durchfuhr es Bill.
    Mühsam stemmte der Historiker sich auf die Ellbogen. Sein Kopf schmerzte. Unwillkürlich tastete Bill nach einer Wunde, fand aber keine. Langsam richtete er sich auf. Er wußte, daß er nicht mehr kampffähig war. Wenn der Mongole zurückkehrte, würde er Bill unweigerlich töten. Der Amerikaner war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren.
    Der Mongole watete immer noch durch die Lava und suchte sein Schwert, entfernte sich immer weiter von Bill.
    Der Historiker begann zu

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