0297 - Superfestung Tamanium
entlang, wo sie sich mit ihren Kollegen terranischer Fabrikation trafen.
Desintegratorstrahlen aus den beiden Beibooten lösten die Vegetation im Kraterinneren auf. Dann begannen die Roboter ihr Werk. Sie verwandelten den Kraterboden in eine stahlharte ebene Plattform, fügten Fertigbauteile an und zogen eine transparente Trennwand. Danach errichteten sie über dem Ganzen eine durchsichtige Kuppel aus papierdünnem Plastikspun, dichteten sie an den Schleusenröhren und der Trennwand ab und aktivierten zum Schluß die positronisch gesteuerten Klima- und Lufterneuerungsanlagen.
Innerhalb von sechs Stunden war das Werk vollbracht. Die Delegationen beider Rassen trafen sich zum erstenmal, jede in ihrer Kuppelhälfte, die ihre Atemluft, ihre gewohnte Schwerkraft und die zuträglichste Temperatur erzeugte.
Lordadmiral Atlan und Grek I, der Regierungschef der im Alpha-Nebel vereinten Maahk-Völker, kannten sich bereits. Sie hatten vor einiger Zeit einen grundlegenden Friedensvertrag erarbeitet und unterzeichnet.
Dieser Vertrag sah den Verzicht der Terraner auf Andromeda, den baldigen Abzug ihrer Flottenverbände und die Nichteinmischung in die Politik der Maahks vor. Er enthielt außerdem einen Passus über die Beibehaltung des terranischen Andro-Beta-Stützpunktes auf Gleam und die Waffenhilfe der Maahks bei der endgültigen Liquidierung der Meister der Insel.
Nun machten die Maahks plötzlich Schwierigkeiten. Einesteils hatten sie nicht damit gerechnet, daß die terranische Andromeda-Flotte von der Heimatgalaxis abgeschnitten würde; andererseits beunruhigten sie offenbar die Erfolge, die diese Flotte gegen die Meister der Insel und die Tefroder bisher hatte erringen können.
Grek Ibehauptete, die Meister der Insel wären mit der Vernichtung des Planeten Multidon bereits entscheidend geschlagen worden. Er zweifelte Rhodans Informationen über eine weitere Zentralwelt der MdI an, ein sagenhaftes Dreiplanetensystem, in dem sich das Nervenzentrum der gesamten Macht der Meister befinden sollte.
Gemeinsam gingen die beiden Regierungschefs alle Archivkopien der Maahks durch, suchten nach einem registrierten Dreiersystem, dessen Besonderheiten mit denen übereinstimmten, die Rhodan erbeutet hatte.
Ohne Erfolg.
Die Maahks gaben zu, daß eine Wahrscheinlichkeit dafür bestand, daß dieses System niemals von ihnen entdeckt und registriert worden war. Sie hielten diese Wahrscheinlichkeit jedoch für so gering, daß sie sie als vernachlässigbar bezeichneten.
Infolgedessen bestanden sie darauf, daß die Terraner den Andromedanebel sofort verließen; zu einem anderen Zeitpunkt wollten sie ihnen ihre kosmischen Bahnhöfe nicht zur Verfügung stellen.
Rhodan und Atlan warnten vor der letzten und stärksten Bastion der Mdl. Vergebens.
Grek Ierwiderte dazu, man würde auch ohne terranische Unterstützung die Reste der MdI-Macht beseitigen können.
Das war das Ergebnis des ersten Verhandlungstages.
*
Omar Hawk und Melbar Kasom brachen zur seltsamsten Patrouillenfahrt ihrer bisherigen Dienstzeit auf.
Der elliptische Gleiter durchmaß etwa acht Meter in der Länge, vier Meter in der Breite und war drei Meter hoch.
Antigravprojektoren und Impulsringdüsen vermochten ihm eine Höchstgeschwindigkeit von neunhundert Stundenkilometern zu verleihen. Zwischen den beiden leicht erhöhten Rücksitzschalen war eine nach allen Seiten drehbare Impulskanone montiert.
Ein Maahk in blaugrauem Raumanzug saß an der Steuerkonsole.
Neben ihm hockte Melbar Kasom mit angezogenen Knien auf dem Schalensitz. Das zweite Sitzpaar wurde von Omar Hawk und einem weiteren Maahk belegt, und dahinter bemannten wiederum zwei Maahks das Impulsgeschütz.
Der Gleiter bewegte sich allerdings nicht mit seiner Höchstgeschwindigkeit, sondern nur mit knapp vierzig Stundenkilometern in einer Höhe von fünf Metern über dem von karger Vegetation bedeckten Boden des Planeten Lamaar. Die transparente Haube war geöffnet, und die Augen der Patrouillensoldaten spähten aufmerksam in die Runde.
Oberleutnant Hawk lächelte still vor sich hin. Er wußte, daß die Sicherheit der Verhandlungsdelegationen nicht wirklich bedroht war. Die seltsamen Erscheinungen, die an diesem Morgen des zweiten Verhandlungstages die Maahks alarmiert hatten, bestanden nur aus sogenannten Phantom-Projektionen.
Aber die Terraner waren nur zu gern bereit gewesen, an eine tatsächliche Bedrohung zu glauben.
Aus diesem Grund schwärmten insgesamt sechs Gleiter mit gemischten
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