0297 - Superfestung Tamanium
Besatzungen aus, um die Natur der Erscheinungen zu ergründen und die Bedrohung möglichst schnell zu beseitigen.
Im Gegensatz zu den schweren Raumschutzanzügen der Maahks trugen die Terraner nur ihre leichten Kampfkombinationen; die Helmkapuzen konnten zwar ebenfalls wie Druckhelme nach vorn geklappt werden, aber da Lamaar eine erdähnliche Sauerstoffwelt war, erwies sich das als unnötig.
Hawk hatte den Kopf zurückgelegt und blickte aus halb geschlossenen Augen in den tiefblauen Himmel, der nur hier und da von wenigen weißen Wolkenbäuschen bedeckt war. Er genoß den kühlen Morgenwind und weilte in Gedanken auf Oxtorne, bei seiner Frau Yezo, die ihn auf seinen Einsätzen nicht begleiten konnte. Er dachte an seine Heimatwelt, auf der nach den Generationen der unvollkommen Angepaßten endlich der Durchbruch erzielt worden war. Diese Extremwelt mit ihren tobenden Orkanen, den Beben und dem Wechsel von heiß und kalt würde jedem Erdgeborenen noch immer wie eine Hölle vorkommen. Für die Generationen der voll angepaßten Kolonisten war sie ein fruchtbares Paradies.
Auch Lamaar könnte ein Paradies sein, sinnierte er weiter, ein Paradies für Kolonisten von der Erde. Die Schäden, die bei den Kämpfen zwischen Tefrodern angerichtet worden waren, würden einer Kolonisation nicht im Wege stehen; sie waren unbedeutend angesichts der Fruchtbarkeit des Bodens und der Möglichkeiten, die die Meere, - die Schwarzerde-Prärien und die zahlreichen Bodenschätze boten.
Er seufzte.
Niemals wieder würde eines Menschen Fuß diese Welt betreten.
Der Frieden zwischen Maahks und Terranern hatte seinen Preis gekostet. Andromeda war tabu für die Menschheit und die Maahks wurden kaum jemals die Ausbreitung einer humanoiden Rasse in ihrem Machtbereich zulassen.
Niemand konnte es den Wasserstoffatmern verdenken, daß sie so kompromißlos dachten und handelten. Es waren humanoide Sauerstoffatmer gewesen, die sie vor vielen Jahrzehntausenden aus ihrer angestammten Heimat, dem Andromedanebel, vertrieben hatten - und humanoide Sauerstoffatmer vertrieben sie aus ihrem Exil der Milchstraße, und vernichteten sie fast völlig, und wollten sie endlich eine Galaxis haben, die nur ihnen allein gehörte und in der niemand ihnen das Heimatrecht streitig machen würde.
Dennoch war es schade um die vielen Millionen guter Planeten, die von den Maahks nicht kolonisiert werden konnten - und von Humanoiden nicht besiedelt werden durften.
Er schreckte aus seinen Grübeleien auf, als der Gleiter einen Satz nach vorn machte und das Impulsgeschütz hinter ihm zu feuern begann.
Als er hochsah, entdeckte er die meterhohe Wand aus milchigem Nebel, die auf das Fahrzeug zukroch. Die blauweiße Glutbahn, die unablässig aus der Mündung des Geschützes in die wogende Masse zuckte, richtete nur dort Schaden an, wo sie auf den Boden traf und ihre Energie sich entlud. Der Nebel aber kroch unablässig weiter, wobei er nach und nach höher wurde.
Gellende Schreie drangen aus den Helmlautsprechern der Maahks, als der Nebel die Ruine eines Kuppelbaus erreichte und scheinbar in sich aufsog.
So furchtsam hatte der Oxtorner noch keine Maahks gesehen.
Die Kämpfer dieser Rasse kannten keine Angst vor dem Tod.
Körperliche Gegner erschreckten sie niemals, doch dies hier war etwas, das über das geringe Vorstellungsvermögen ihrer streng logisch denkenden Gehirne ging.
Als die Nebelmauer wenige Meter vor dem Gleiter stand, wendete der Pilot und wollte fliehen.
Melbar Kasom legte ihm die riesige Hand auf die Schulter.
„Anhalten!" befahl er in einwandfreiem Kraahmak.
Der Maahk duckte sich.
„Wir können nichts ausrichten!" gab er zurück. „Lamaar muß vernichtet werden!"
Das war die natürliche Folgerung einer logisch denkenden Intelligenz. Etwas, das scheinbar mit übernatürlichen Mitteln kämpfte, konnte nur durch eine umfassende Vernichtungsaktion besiegt werden.
Doch das lag nicht im Interesse der Menschen.
„Wir steigen aus!" sagte Omar Hawk. „Ihr haltet euch mit eurem Gleiter dicht vor der Grenze des Nebelfeldes und bleibt in Telekomverbindung mit uns!"
Er schwang sich mit einer eleganten Flanke über die niedrige Bordwand des Fahrzeuges. Melbar Kasom folgte auf dem gleichen Wege.
Sofort schoß der Gleiter etwa fünfzig Meter zurück. Dort verharrte er. Die Maahks hatten das Feuer eingestellt, da es offensichtlich nichts gegen den unheimlichen Gegner ausrichtete.
Kasom grinste den Oxtorner an.
„Jetzt wollen wir den Sichelköpfen
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