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0297 - Superfestung Tamanium

Titel: 0297 - Superfestung Tamanium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch Gucky jemals wiedersehen, Freund. Die Energieortung verzeichnete eine Gigabombenexplosion auf der Kurslinie von Luns Raumjäger ..."
    Der Terraner wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Augen funkelten so vor Haß, wie es Atlan bei ihm niemals zuvor gesehen hatte.
    „Beruhige dich, Perry!" mahnte er.
    Rhodan schien überhaupt nicht zu hören. Er zog das Mikrophon der Interflot-Verbindung zu sich heran, räusperte sich und sagte mit gefährlich ruhiger Stimme: „Hier Rhodan an alle Flotteneinheiten! In einer Minute beginnt ein Gewaltvorstoß in konzentrierten Gruppen. Plan B-009 hat Gültigkeit. Die einzelnen Gruppen konzentrieren ihr Feuer jeweils auf eine Stelle des Halbraumfeldes. Bei Aufbruch hat Einsatz aller Vernichtungsmittel zu erfolgen. Ziel: Liquidierung von Tamanium!"
    Der Arkonide zuckte die Schultern.
    Mit Tamanium würden nur wenige Personen untergehen.
    Vielleicht befand sich auch nur ein einziger MdI auf dem Zentralplaneten. Aber es war mehr als fraglich, ob man diesmal in der Lage sein würde, das Halbraumfeld zu durchbrechen, jetzt, wo man nur mit der halben Flotte angreifen konnte!
    Doch der Freund war wohl kaum empfänglich für Warnungen.
    Guckys wahrscheinlicher Tod schien ihn bis ins Innerste erschüttert zu haben.
    Atlan empfand ebenfalls Schmerz bei dem Gedanken daran, daß er nun nie wieder würde mit dem Mausbiber sprechen können, daß Gucky nicht mehr existierte ...
    Aber er war hart geworden in zehneinhalb Jahrtausenden, in Raumschlachten, Einsamkeit, in eigenem und fremdem Leid.
    Vielleicht würde er die Beherrschung verlieren wenn er ganz allein mit sich und seinem Schmerz war - aber niemals vor anderen.
    Als die Minute um war und die CREST III sich zusammen mit eintausendneunhundert anderen Einheiten in Bewegung setzte, erschien der Chefmathematiker vor dem Großadministrator.
    Hong Kao, sonst die Ruhe und Höflichkeit in Person, fragte nicht erst, ob er reden dürfe. Er baute sich vor Rhodan auf und sagte mit schneidender Stimme, in der echte persönliche Empörung mitschwang: „Sir, ich mache Sie darauf aufmerksam, daß die befohlene Aktion einigen tausend Terranern einen sinnlosen Tod bringen wird. Die Positronik ..."
    Perry Rhodan fuhr hoch.
    „Was Ihre Maschine sagt, ist mir völlig egal, Hong! Der Mensch entscheidet. Wissen Sie überhaupt, daß Gucky und Baar Lun vermutlich umgekommen sind, gemordet von ihnen Wesen, die die Waffen des Planeten Tamanium steuern ...?"
    „Ich bin informiert, Sir", entgegnete Hong Kao etwas leiser als zuvor. „Aber selbst wenn Gucky tot sein sollte, so dürfen Sie dennoch persönlichen Rachegefühlen nicht Tausende und aber Tausende von Menschen opfern!"
    Atlan trat einen Schritt auf den Chefmathematiker zu.
    „Das ist Meuterei, Hong! Gehen Sie sofort auf Ihren Platz zurück, oder ziehen Sie die Konsequenzen aus Ihrem Verhalten. Wir befinden uns im Gefecht!"
    Hong Kao sah den Arkoniden offen ins Gesicht. Er hielt dem brennenden Blick stand. Dann holte er tief Luft.
    „Der Befehl über dieses Schiff liegt in den Händen des Großadministrators, Sir", sagte er kalt. „Sie sind nicht kompetent für mich!"
    Atlan wollte aufbrausen. Seine Fäuste zuckten. Doch er beherrschte sich. Ruckartig wandte er sich ab und stapfte davon, auf den Ausgang zu.
    Der Chefmathematiker schluckte. Er wußte, daß er den Lordadmiral tödlich beleidigt hatte. Er mußte sich beherrschen, um ihm nicht nachzulaufen und sich in aller Form zu entschuldigen.
    Aber er verschob es auf später.
    „Sir!" sagte er leise und eindringlich zu Rhodan. „Früher hätten Sie einen Kommandeur, der so handelte, wie Sie zu handeln im Begriff sind, degradiert und vor ein Kriegsgericht gestellt ...!"
    Geistesabwesend öffnete und schloß Perry Rhodan die Magnetverschlüsse seiner Haltegurte. Seine Finger schienen selbständige Wesen zu sein, die mit dem Gehirn in keinerlei Verbindung mehr standen.
    Plötzlich erwachte der Großadministrator aus seiner Erstarrung.
    Er sah den Mathematiker an, als hätte er ihn eben erst kennengelernt.
    „Vielen Dank, Hong", sagte er unendlich müde. „Ich bin froh, einen so mutigen Menschen wie Sie an Bord zu haben."
    Schlagartig fiel alle Müdigkeit und Resignation von ihm ab.
    Erneut riß er das Interflot-Mikrophon an sich und gab den Befehl zum Rückzug auf die alten Ausgangspositionen!
    Als er die Verbindung unterbrach und sich umdrehte, war Hong Kao verschwunden.
    Perry Rhodan lächelte.
    „Danke, Hong", murmelte er.
     
    *
     
    Als

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