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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der „Blauen Tiger" das Fremdrassenmuseum erreichte, fuhr er erschrocken zurück.
    Tausende von tobenden Bestien schoben sich durch das offene Schott. Die Kreaturen schwangen primitive Holzkeulen. Faustkeile und Astgabeln. Mit grausigem Geheul drängten sie vorwärts, durch den viel zu kleinen Ausgang. Wer fiel, wurde zertreten, wer an die Wand geriet, wurde zerquetscht.
    Omar sah sich nicht um, ob der Großadministrator in der Nähe war.
    Der Oberleutnant der Galaktischen Abwehr war selbständiges Handeln von Jugend an gewöhnt.
    Er hob die Rechte; mit der Linken hielt er seinen Okrill zurück, der sich wütend auf die heranwogenden Angreifer stürzen wollte.
    „Gang in Schützenkette absperren!" überschrie er den Lärm.
    „Schockwaffen heraus! Feuer!"
    Er selbst schoß ebenfalls mit seiner schweren Schockwaffe.
    Die erste Welle der Angreifer brach zusammen. Aber über die Bewußtlosen hinweg wälzte sich die Lawine Tausender anderer Leiber. Der Boden dröhnte vom Stampfen zahlloser Fuße und dem Schleifen von Tentakeln.
    Ein Hagel von Steinen prasselte auf die oxtornischen Elitesoldaten hernieder. Damit konnte man Umweltangepaßte einer 4,8 Gravo-Welt allerdings nicht beeindrucken. Die Soldaten feuerten pausenlos und mit absoluter Gelassenheit.
    Dennoch mußten sie sich schrittweise zurückziehen.
    Nicht alle Monstren sprachen auf die Wirkung der energetischen Schocks an. Und diese „Gefeiten" rückten unaufhaltsam näher.
    Aber Hawk zögerte, tödliche Waffen einzusetzen. Trotz aller Andersartigkeit waren die Angreifer Wesen an der Grenze zu intelligenten Lebensformen, und kein Mensch sollte ein anderes intelligentes Wesen töten, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
    „Distanz halten!" befahl er, als einige Oxtorner sich anschickten, die Ungeheuer mit bloßen Fausten anzugehen.
    Er wußte, wie schnell eine Masse die wenigen Männer der Elitetruppe überrennen konnte, selbst wenn diese wenigen über außergewöhnliche Körperkräfte verfügten.
    „Ob Trinar Molat glaubt, uns damit aufhalten zu können?" fragte Baar Lun, der nicht von Hawks Seite wich.
    „Augenblicklich hält er uns tatsächlich auf." gab der Oxtorner zurück. „Ich frage mich nur, ob er sich etwa maskiert unter die Menge gemischt hat." fügte er voller Sarkasmus hinzu.
    Lun lachte schallend.
    Die Vorstellung, ein Meister der Insel konnte sich in größter Todesangst mitten zwischen die stinkenden Leiber rasender Bestien begeben, wirkte zu absurd. Er wäre von den physisch Stärkeren in den ersten Sekunden zerrissen oder zertrampelt worden.
    Plötzlich stutzte er.
    Was hatte er eben gedacht? Die Bestien würden Trinar Molat zerrissen haben, wenn ...? Der Modul zog seine Notration aus dem Verpflegungsbeutel und schleuderte alles - Konzentrate, Traubenzuckerwürfel und Preßfleisch - in die Masse der Angreifer.
    Mit Befriedigung registrierte er die einsetzende Reaktion.
    Omar Hawk hatte den Zwischenfall beobachtet und fand den Einfall gut. Er gab den Befehl, jeder habe seine Notration den Bestien vorzuwerfen.
    Die oxtornischen Elitesoldaten führten - ihrem anspruchsvolleren Metabolismus entsprechend - qualitativ und quantitativ hochwertigere Rationen mit sich als der Modul.
    Die Wirkung war entsprechend.
    Bald bildete die ehemalige Angriffsspitze der Fremdrassigen einen unentwirrbaren Knäuel strampelnder, kämpfender und geifernder Leiber. Die Ungeheuer stritten sich erbittert um die Bissen, die man ihnen zugeworfen hatte. Es blieb nicht aus daß sie sich dabei gegenseitig töteten und die Körper der Getöteten ergaben die nächsten Streitobjekte.
    Omar Hawk beobachtete die Vorgänge schaudernd. Dennoch verspürte er einen gewissen Trost in der Tatsache, wie die Monstren übereinander herfielen.
    Diese Wesen standen entgegen seiner ersten Vermutung noch auf der Stufe von Tieren. Sie verhielten sich wie Wölfe, die ja auch ihre im Kampf gefallenen oder verwundeten Artgenossen zerfleischen und fressen.
    Endlich, nach einer schrecklichen Viertelstunde, kamen die sehnlichst erwarteten Narkosestrahler auf Selbstfahrlafetten.
    Innerhalb einer einzigen Minute verstummte der Kampflärm. Die Angreifer lagen neben und übereinander auf dem Boden. Nur vereinzelte Ungeheuer hüpften mit grotesken Sprüngen davon; sie waren offensichtlich auch gegen die lähmenden Narkosestrahlen gefeit.
    Kampfroboter räumten die gelähmten Monstren zur Seite. Durch die entstandene Gasse marschierten die „Blauen Tiger", hinter ihnen kamen Perry Rhodan und

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