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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte das zu bedeuten. Warum kehrte er plötzlich um? Als der Arkonide die Tür erreichte verließ Mirona Thetin ihr Versteck. Der Gedanke, Atlan hier zurückzulassen und einem ungewissen Schicksal zu überantworten, erschien ihr plötzlich unerträglich.
    „Admiral!" rief sie.
    Er drehte sich nicht um. Wahrscheinlich dachte er, das Tonband hatte sich wieder eingeschaltet.
    Die Zellaktivatorträgerin hob ihren Impulsstrahler und schmorte unmittelbar über Atlans Kopf ein Loch in die Tür. Er fuhr herum und ließ sich fallen. Erstaunt sah sie, wie er hastig hinter einen Generator kroch. Merkte er nicht, daß sie ihn nicht töten wollte? „Dein Trick ist mißlungen!" hörte sie ihn rufen. Sie sah, wie der Lauf seiner Waffe über dem Generator auftauchte. Die Mündung zeigte in Richtung des Transmitters. Augenblicklich erfaßte Mirona, was Atlan vorhatte. Mit einem Griff schaltete sie den Abwehrschirm des Transmitters ein. Der Impulsstrahler des Arkoniden blitzte auf, aber die Energie wurde vom Antifeld des Transmitters reflektiert.
    „Warum müssen wir immerzu kämpfen?" schrie sie verzweifelt.
    „Warum reden wir nicht miteinander?"
    In unmittelbarer Nähe, wahrscheinlich einige Etagen tiefer, erfolgte eine heftige Explosion. Faktor Iverlor den Halt und mußte sich an den Kontrollschaltungen festklammern. Einen Augenblick schloß sie die Augen.
    „Was willst du mir sagen?" wollte Atlan wissen. Seine Stimme klang seltsam abgehackt, als bereitete ihm jedes Wort Schmerzen.
    Er hatte recht! Was sollte sie ihm sagen? Sie konnte nur immer wieder ihr Angebot erneuern.
    „Warum bist du umgekehrt und nicht in den Transmitter gegangen?" fragte sie.
    „Ich wollte zu Krantar zurück", erwiderte er. „Das ist das affenähnliche Wesen, das du paralysiert hast. Ich hatte ihm versprochen, daß ich mich um ihn kümmern werde."
    „Das tust du wegen eines Tieres?"
    „Er ist kein Tier", sagte Atlan. „Er verdient, daß wir uns um ihn kümmern. Er hat mir das Leben gerettet, als ich gelähmt dalag."
    Der Gedanke, daß sein Verantwortungsgefühl gegenüber diesem Barbaren ihren Plan zum Scheitern gebracht hatte, löste Zorn in ihr aus. Wie konnte Atlan einer der wichtigsten Männer des Solaren Imperiums sein, wenn er sich Sorgen um ein halbintelligentes Wesen machte? „Ich lasse dich nicht zu ihm zurück", sagte sie. „Ich töte dich, wenn du die Tür zu erreichen versuchst."
    „Solange ich hier bin, kannst du nicht in den Transmitter", sagte er. „Sobald du den Abwehrschirm abschaltest, vernichte ich den Torbogen. Du mußt mich töten, wenn du deine Pläne verwirklichen willst."
    Sie gestand sich ein, daß er im Vorteil war. Er hatte den Transmitterraum früher gefunden, als sie geglaubt hatte. Sie begriff, daß der Kampf erst zu Ende war, wenn einer von ihnen den Tod gefunden hatte. Ihr Zorn ließ nach. Die Unabänderlichkeit des Schicksals ließ sie die Dinge in einem völlig anderen Licht sehen.
    Atlan und sie waren zu verschieden. Ihr Wille zur Macht war größer als ihre Zuneigung für diesen Mann. Sie würde ihre Liebe der Macht opfern, die sie zum Leben brauchte.
    „Du hast noch Zeit, deinen Entschluß zu ändern, Mirona", sagte Atlan. „Kein Mensch außer mir weiß, daß du Faktor Eins bist. Wir können an Bord der IMPERATOR zurückkehren, und ich sorge dafür, daß du irgendwo untertauchen kannst. „ Er erhob sich hinter dem Generator und blickte zu ihr herüber.
    Über eine Entfernung von sechzig Meter hinweg sahen sie sich an.
    Sie erkannte, daß er am Arm verwundet war.
    „Mirona", sagte er. „Laß uns umkehren." Er trat hinter dem Generator hervor.
    Kaltblütig hob sie ihren Impulsstrahler und schoß. Sein Schutzschirm glühte auf. Der Druck schleuderte ihn zu Boden.
    Halb betäubt versuchte er eine Deckung zu erreichen. Mirona Thetins Gesicht war verzerrt, als sie eine Serie von Schüssen abgab, von denen nur ein Teil ihr Ziel fand.
    „Das ist meine Antwort, Admiral!" schrie sie.
    Sein Schutzschirm flackerte und drohte zusammenzubrechen, doch dann war Atlan hinter den hochaufragenden Energiespeichern verschwunden. Mirona rannte um den Transmitter herum, der den genauen Mittelpunkt der Halle bildete.
    Ein Schuß ließ sie zurückweichen. Der Arkonide hatte seine Überraschung bereits wieder überwunden.
    Die Meisterin der Insel zog sich hastig zurück. Die vier meterdicken Metallsäulen, die den eigentlichen Transmitter begrenzten, lagen nicht unter dem Abwehrschirm. Mirona benutzte eine der Säulen als

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