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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Deckung. Sie wußte, daß sie angreifen mußte.
    Atlan brauchte nur Zeit zu gewinnen. Wenn die zu erwartenden Explosionen die Transmitterhalle in Trümmer legten, hatte der Arkonide gewonnen - auch wenn er mit seinem Leben bezahlen mußte.
    Die Lemurerin überlegte fieberhaft. Sie kannte die ungefähre Position des Arkoniden. Er würde versuchen, den Kampf zu verzögern. Sie mußte ihn in die Enge treiben, damit er nicht immer wieder neue Deckungen beziehen konnte.
    Mirona spähte um die Säule. Sie wagte nicht, auf die Energiespeicher zu schießen. Der Energiezufluß des Transmitters war zwar gesichert aber eine Zerstörung der Speicheranlagen konnte verheerende Folgen für die gesamte Halle haben. Sie rannte zu einem Reparaturlift, ohne von Atlan unter Beschuß genommen zu werden. Der Lift lag außerhalb der Energieglocke, die den Transmitter schützte. Mirona sprang auf die Plattform und ließ sich unter die Decke der knapp sechzig Meter hohen Halle tragen. Hier führte ein Gewirr von Laufstegen in alle Richtungen.
    Die letzte Überlebende der MdI versuchte Atlan zu erkennen doch die zahlreichen Schutzverkleidungen der Energiespeicher boten ihrem Gegner genügend Deckungsmöglichkeiten. Sie mußte riskieren, von ihm unter Feuer genommen zu werden. Sie mußte ihn sogar herausfordern, auf sie zu schießen. Nur so konnte sie ihn herauslocken.
    Sie fühlte, wie sie ihr Zellaktivator mit neuer Energie versorgte, Das Herz, mit dem er gekoppelt war, sollte niemals aufhören zu schlagen. Dafür wollte die Frau sorgen, die die mächtigste Organisation zweier Galaxien angeführt hatte.
    Mirona verließ die Plattform und betrat einen Laufsteg, der über den Transmitter hinwegführte. Der Boden der Stege war durchsichtig, so daß sie die Vorgänge unten in der Halle beobachten konnte. Mit einer Hand hielt sie sich am Seitengeländer, mit der anderen umklammerte sie ihren Impulsstrahler. Einen Augenblick orientierte sie sich, dann überquerte sie den Transmitter. Der Laufsteg führte nur wenige Zentimeter über den glockenförmigen Abwehrschirm hinweg.
    Die Meisterin der Insel beugte sich über das Seitengeländer und blickte hinab. Von oben sahen die Speicheranlagen wie ein Labyrinth zahlloser Maschinenteile aus. Mirona war überzeugt, daß Atlan sie sehen konnte. Sie wagte sich noch weiter auf die andere Seite, so daß sie sich jetzt fast unmittelbar über der mutmaßlichen Deckung des Arkoniden befand.
    Ihre Augen verengten sich, als sie ihren Gegner plötzlich unter einem Isolationsschutz hervorspringen sah. Atlan gab drei Schüsse ab und warf sich wieder zu Boden. Er hatte nicht auf sie gezielt, sondern auf die Halterungen des Laufstegs. Der Steg begann zu schwanken. Hastig schaltete Mirona ihren Flugantrieb ein. Sie prallte gegen ein Leitungsrohr, das über ihr quer durch die Halle führte. Benommen versuchte sie sich festzuhalten, doch ihre Hände glitten an dem glatten Material ab. Sie verlor die Kontrolle über ihren Flug und geriet zwischen einigen Rohren unmittelbar unter die Decke. Neben ihr blitzte es auf. Der Arkonide hatte erkannt, daß sich seine Widersacherin in denkbar ungünstiger Lage befand und nahm sie unter Beschuß.
    Endlich gelang es ihr, die Beschleunigung zu vermindern. Sie ließ sich über ein meterdickes Rohr gleiten und sank darauf nieder.
    Atlan schoß noch immer, aber er lief Gefahr, von herabfallenden Rohrteilen getroffen zu werden. Mirona arbeitete sich in liegender Haltung weiter und erreichte schließlich die Hallenwand. Hier richtete sie sich auf und zwängte sich in eine halbrunde Vertiefung.
    Sie konnte Atlan nicht sehen, aber sie war sicher, daß er sie aus den Augen verloren hatte. Die herabfallenden Rohrleitungstrümmer hatten sie auf eine Idee gebracht. Sie löste den Flansch des großen Rohres von der Kupplung in der Wandnische. Das Rohr sackte einen halben Meter ab, wurde aber dann vom nächsten Flanschteil gehalten. Mirona bemühte sich, eine Lage zu finden, in der sie gut zielen konnte. Wenn sie mit ihrem Impulsstrahler den nächsten Flansch abtrennte, mußte das zehn Meter lange und einen Meter durchmessende Rohrstück in die Tiefe stürzen. Es würde die Schutzverkleidungen der Energiespeicher zum Teil vernichten. Wenn sie Glück hatte, konnte sie Atlan auf diese Weise ausschalten. Zumindest zwang sie ihn, seine Deckung zu verlassen.
    Eng zusammengekrümmt kauerte sie an ihrem Platz. Wenn sie ausrutschte, mußte sie wieder ihr Flugaggregat benutzen, um sich in Sicherheit zu

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