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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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dieser Junge einst in den Tagen des hyborischen Zeitalters schon einmal gelebt hatte. Damals war er jener Gunnar mit den zwei Schwertern, der ihn kurz vor seinem endgültigen Triumph getötet hatte. Obwohl er jetzt nicht den kräftigen Körper des Barbaren hatte, war es doch für Amun-Re nicht so einfach, ihn zu besiegen.
    Michael Ullich hatte die Reflexe eines gejagten Tieres und den Luxus einer Schrecksekunde hatte er sich schon lange abgewöhnt. Mit aller Wildheit griff er dem Schwarzzauberer an. In engen Ringergriffen gingen die beiden Gegner zu Boden.
    Ullich verbannte den Gedanken aus seinem Bewußtsein, daß Amun-Re nur mit den drei Schwertern aus den Tagen des hyborischen Zeitalters zu töten war. Gwaiyur, das Schwert der Gewalten, hatte Professor Zamorra. Gorgran, das Schwert, das durch Stein schneidet, befand sich in der ledernen Umhüllung im Hotel, und Salonar, das Drachenschwert, war noch nicht aufgefunden worden.
    Wie zwei Spinnen krochen Ullichs Finger zur Kehle des Hexenmeisters. Doch der Griff von Amun-Re war wie die Festigkeit von Stahlklanmern. Beide Gegner keuchten in der Hitze des Kampfes.
    Dann hatte Michael Ullich das Pech, auf einem glatten Stein auszugleiten. Unbewußt ließ er los, um sich abzufangen. Bevor er sich beiseite werfen konnte, war Amun-Re über ihm. Der schlanke Körper des Jungen zuckte noch einmal, als der Herrscher des Krakenthrons nach seinem Kopf griff.
    Das letzte, was Ullich sah, waren die durchbohrenden Augen des Zauberers. Dann sank er in unendliche Schwärze hinein.
    »Endlich… Endlich habe ich ihn!« zischte Amun-Re befriedigt. »Jetzt wird er büßen für alles, was er mir angetan hat. In diesem Leben und in jenem Dasein, als er die zwei Schwerter führte. Ha, Michael Ullich. In deinem Blut liegt Stärke für mich. Unüberwindliche Stärke. Du und dein Freund, ihr werdet…!«
    »Gar nichts werden sie!« hörte er hinter sich eine helle Mädchenstimme. »Nehmen Sie die Hände hoch. Ich bin bewaffnet!«
    »Mit dem Ding, das man eine Pistole nennt?« fragte Amun-Re, während er sich langsam umdrehte. Als er Tanjas Schönheit erblickte, leuchtete ungestillte Gier in seinen Augen.
    »Dich schicken mir die düsteren Götter!« vernahm Tanja König seine häßliche Stimme, die einen Eisschauer über ihren Rücken gleiten ließ.
    »Einen Wahnsinnigen wie Sie sollte man einsperren!« stieß das Mädchen hervor. »Was soll dieser Mummenschanz? Aus welcher Anstalt sind Sie entsprungen?«
    »Ich verstehe nicht den Sinn dieser Worte!« zischelte Amun-Re. »Doch du bist sehr schön, Mädchen. Ich will dich haben!«
    »Das kann ich mir vorstellen!« lachte Tanja trocken. »Aber daraus wird nichts. Auch wenn ich nur Gaspatronen geladen habe… Nein… Rühr mich nicht an!« Die letzten Worte kreischte das Mädchen.
    Amun-Re ließ sich von der Pistole nicht beeindrucken. Gegen einen echten Revolver hätte er keine Chance gehabt, weil er ein Mensch war und man ihn mit irdischen Waffen verletzen oder töten konnte. Gegen die Wirkung einer Gaspatrone jedoch war er immun. Er brauchte nur die Luft anzuhalten, um nicht die ätzenden Gase zu atmen. Ziele, die er packen wollte, fand er auch mit geschlossenen Augen. Doch das konnte Tanja König nicht wissen.
    Als sie spürte, wie sich die Hand Amun-Res in ihrer Bluse verkrallte und der leichte Stoff riß, drückte sie ab. Doch die Wirkung erkannte sie nicht mehr. Denn in diesem Augenblick griff die andere Hand des Zauberers nach ihrer Stirn.
    Auch Tanja König wurde ohnmächtig und sank über Michael Ullichs regungslosem Körper zusammen. Die Gaspistole schepperte auf das Pflaster.
    Mit einigen Handbewegungen zerstreute Amun-Re die aufquellende Tränengaswolke, die ihn zu umhüllen drohte.
    »Leider kann ich nur zwei, Personen tragen!« sagte der Zauberer mit einem Ausdruck des Badauerns. »Da bleibt für den Jungen mit den langen Haaren kein Platz mehr. So werde er denn das erste Futter für Trichilis adornis, wenn das Gallertwesen erwacht!« Mit diesen Worten hob er den schlanken Körper von Carsten Möbius empor und warf ihn mit Schwung hinein in das Wasser des Kanals.
    Ohne besondere Mühe lud er sich Michael Ullich auf die rechte Schulter und nahm Tanja König unter den linken Arm. Er verfluchte den Umstand, daß er in diesem Moment zu keiner Zauberei fähig war. Dann hätte er die beiden Gestalten schweben lassen können.
    Erst wenn er das Blut der beiden getrunken hatte, war er wieder genügend gekräftigt, um von seinen unheimlichen

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