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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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verloren war, wenn Asmodis ihn fallen ließ.
    Auch der Fürst der Finsternis erkannte die Situation. Und er spürte, daß er mit Körperkräften, die denen eines kräftigen Mannes entsprachen, nichts ausrichtete.
    Carsten Möbius schrie gellend auf, als Asmodis den Griff lockerte und ihn dann plötzlich losließ.
    Schmatzen im Wasser zeigte an, daß sich das unheimliche Wesen anschickte, die Nahrung aufzunehmen…
    ***
    Das erste, was Michael Ullich verspürte, war, daß er bis auf seinen Slip vollständig nackt war. Amun-Re hatte ihn mit gespreizten Armen und Beinen an vier Haken gebunden, die er schon vor langer Zeit mit magischen Mitteln in den Wänden des Palazzo verankert hatte. Sie hätten dem Ansturm eines Elefanten standgehalten. Kräftige Lederschnüre fesselten die Hand- und Fußgelenke des Jungen daran.
    Ein gnadenloser Feind hatte ihn in seiner Gewalt.
    Auf dem Eichentisch, auf dem der Schwarzzauberer die Teufelsgeschöpfe geopfert hatte, wand sich jetzt Tanja König. Das blonde Mädchen hatte keinen Faden mehr am Leib und versuchte vergeblich, sich aus den Riemen herauszudrehen, mit denen es an der Tischplatte festgeschnallt war.
    Das Gesicht von Amun-Re und die Tatsache, daß er die Schneide eines leicht gekrümmten Dolches auf Schärfe überprüfte, zeigte ihr, was sie erwartete.
    »Lassen Sie mich los, Sie Wahnsinniger!« schrie sie Amun-Re an. »Sie werden es nicht wagen, mir etwas zu tun. Die Polizei wird Sie erwischen. Das deutsche Konsulat wird…!«
    »Spare deinen Atem, Mädchen!« unterbrach sie Amun-Re, und seine Augen glühten rot wie zwei brennende Kohlen. »Du wirst ihn benötigen, um zu schreien.«
    »Was hast du mit ihr vor, du Scheusal!« fragte Michael Ullich. Erst jetzt wurde Amun-Re aufmerksam, daß sein Gegner wach war.
    »Sie wird meine magischen Kräfte erneuern, die durch eine machtvolle Beschwörung stark abgenommen haben!« erklärte Amun-Re. »Im Blut des Mädchens liegen neue Energien, die meine Zauberkraft ansteigen lassen. Ich werde sie mit dem Dolch nur ganz leicht ritzen… Hier etwa!« Dabei deutete er mit der Spitze des Dolches auf einen Punkt an Tanjas Hals. »Es ist ungefähr das gleiche, als wenn sie von einem jener Wesen gebissen würde, die man heute Vampire nennt. Doch im Gegensatz zu diesen Geschöpfen der Nacht werde ich nicht nur meinen Durst stillen, um sie langsam meinen Weg zu führen, wie es Vampire tun. Nein, ich werde dieses Mädchen leertrinken bis zum letzten Tropfen des roten Lebenssaftes. Dann bin ich wieder so stark wie immer!«
    Tanja König stieß einen Angstschrei aus. Interessiert beobachtete Amun-Re ihren zuckenden Körper.
    »Du Bastard!« keuchte Michael Ullich. »Wenn du Blut benötigst, dann nimm doch meins. Töte mich, und laß das Mädchen gehen!«
    »Sie hätte nichts davon. Sie wäre dem Tode geweiht. Wie jedes Lebewesen in Venedig und auch die ganze Stadt dem Untergang geweiht ist!« kicherte Amun-Re.
    »Trichilis adornis ist erwacht!« setzte er mit triumphierendem Blick hinzu.
    »Trichilis adornis?« fragte Michael Ullich, der verzweifelt versuchte, durch das Drehen der Hände das Leder zu weiten, um die Hände frei zu bekommen. »Was ist denn das für ein komischer Name?«
    »Du mußt ihn doch kennen, blonder Junge!« fauchte Amun-Re. »Du warst doch dabei, als Zamorra dieses gigantische Wesen in den ewig währenden Tiefschlaf zwang. Freilich war das in den Tagen, als ich noch in der Akropolis von Atlantis thronte. Und du warst damals ein barbarischer Krieger namens Gunnar, der die zwei Schwerter führte. Nur deine Gefährtin Moniema, die hatte dunkles Haar!«
    Michael Ullich schwieg. Er hatte von Professor Zamorra schon oft davon gehört, daß er in den Tagen des ausgehenden hyborischen Zeitalters schon einmal gelebt hatte. Damals hatte er Amun-Re mit den beiden Schwertern Gorgran und Salonar für dieses Weltzeitalter getötet. Doch die alten Schriften besagten, daß Amun-Re nur durch die drei Schwerter endgültig zu vernichten war.
    »Ich weiß nichts mehr von dieser Zeit!« sagte Michael Ullich nach einer Weile, als er erkannte, daß sich Amun-Re von ihm fast gelangweilt abwandte. Seine Hand strich über Tanjas Körper, der unter dieser abscheulichen Berührung zitterte. Tanja König sah die Messerklinge blitzen. Die Schneide der Waffe hatte die Schärfe eines Rasiermessers. Ein kleiner Ritzer… Dann war es vorbei.
    »Wer ist Trichilis adornis?« fragte Michael Ullich noch einmal. Er mußte Zeit gewinnen. Vielleicht kam, wie schon

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