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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Brenda viel zu laut in die Stille.
    Ersticktes Keuchen kam aus dem Raum, und Thomas konnte jetzt mehrere Gesichter erkennen: geknebelt und mit panisch aufgerissenen Augen. Die Wärter lagen allesamt gefesselt dicht an dicht auf dem Fußboden, der ganze Raum war voll. Manche rührten sich nicht, aber die meisten versuchten sich von ihren Fesseln zu befreien. Thomas konnte nur starren und durchforstete erfolglos sein Gehirn nach einer möglichen Erklärung.
    »Da ist also das ganze Pack«, schnaufte Minho.
    Newt lehnte sich vor, um mehr zu sehen. »Na, wenigstens hängen sie nicht mit rausquellender Zunge von der Decke wie beim letzten Mal. Ranzig.«
    Thomas war völlig seiner Meinung – er erinnerte sich leider nur zu gut an die Szene, ob sie nun echt gewesen war oder nicht.
    »Wir müssen sie befragen, was hier vorgefallen ist«, verkündete Brenda, wobei sie sich schon auf die Tür zubewegte.
    Thomas hielt sie fest, ohne darüber nachzudenken. »Nein.«
    »Was soll das heißen, nein? Warum nicht? Die wissen, was hier abgeht!« Sie befreite sich aus seinem Griff, wartete aber auf seine Antwort.
    »Das ist womöglich eine Falle. Oder die, die sie gefesselt haben, kommen wieder. Wir müssen uns von hier verpissen!«    
    »Genau«, bekräftigte Minho. »Keine Diskussion. Mir egal, ob hier Cranks oder Rebellen oder Gorillas rumrennen – um die neppigen Wachen brauchen wir uns jedenfalls keine Sorgen mehr zu machen.«
    Brenda zuckte die Achseln. »Von mir aus. Ich dachte, wir bräuchten vielleicht ’n paar Auskünfte. Zum Hangar geht’s da lang.«
    Nachdem sie ihre Waffen und Munition wieder eingesammelt hatten, rannten die Freunde durch einen Gang nach dem anderen, ständig auf der Hut vor den unsichtbaren Gegnern, die so viele Wachen überwältigt hatten. Schließlich blieb Brenda vor einer gewaltigen Flügeltür stehen. Sie war angelehnt, und ein Windstoß von draußen ließ ihren OP-Kittel flattern.
    Sofort nahmen Minho und Newt zu beiden Seiten der Tür Aufstellung, Granatwerfer im Anschlag, Brenda fasste nach der Türklinke, die Pistole auf den Spalt gerichtet. Geräusche waren von der anderen Seite nicht zu hören.
    Thomas umklammerte seinen Granatwerfer fester, den Kolben gegen die Schulter gedrückt, die Mündung nach vorne. »Mach auf«, flüsterte er mit rasendem Herzklopfen.
    Brenda stieß die Tür weit auf, und Thomas stürmte hindurch. Er richtete den Lauf nach links und rechts und drehte sich um die eigene Achse.
    Der gigantische Hangar sah aus, als passten drei der Riesenberks hinein, aber nur zwei standen an den Docks. Wie Riesenfrösche hockten sie vor ihm, abgestoßenes Metall, demolierte Kanten, als seien sie schon in hundert feurigen Gefechten im Einsatz gewesen. Abgesehen von einigen Frachtkisten und Reparaturbänken war es eine riesige, leere Halle.
    Thomas rannte weiter und durchsuchte den Hangar, und auch die anderen drei hinter ihm schwärmten in der Halle aus. Nichts rührte sich.
    »Hey!«, schrie Minho los. »Hierher! Da ist jemand …« Er beendete den Satz nicht, sondern kam neben einer großen Kiste zum Stehen und richtete seine Waffe auf etwas dahinter.
    Thomas war als Erster an Minhos Seite und sah verblüfft, dass hinter der Holzkiste ein Mann am Boden lag, der sich stöhnend den Kopf rieb. Zwischen seinen schwarzen Haaren war kein Blut zu sehen, aber es war deutlich zu erkennen, dass er einen ziemlichen Schlag abgekriegt hatte, da er sich vergebens bemühte hochzukommen.
    »Immer schön sachte, alter Freund«, warnte Minho. »Keine plötzlichen Bewegungen, sonst kriegst du so derartig eins übergebraten, dass du nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist.«
    Der Mann wuchtete sich hoch auf einen Ellbogen, und als er die Hände vom Gesicht nahm, stieß Brenda einen kleinen Schrei aus, stürzte auf ihn zu und drückte ihn an sich.
    Jorge. Thomas verspürte eine unglaubliche Erleichterung – sie hatten ihren Piloten gefunden, und er lebte noch, auch wenn er ein wenig lädiert wirkte.
    Brenda schien das etwas anders zu sehen. Nach Verletzungen suchend betrachtete sie Jorge und überschüttete ihn mit Fragen: »Was ist passiert? Wer hat dich angegriffen? Wer hat das Berk mitgenommen? Wo sind die anderen?«
    Jorge ächzte wieder und schob sie sanft ein bisschen von sich. »Nun krieg dich mal wieder ein, hermana . Mein Kopf fühlt sich an, als hätte eine Horde wilder Cranks drauf rumgetrampelt. Gib mir ’ne Sekunde, ich muss erst mal wieder zu mir kommen.«
    Brenda

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