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03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure

03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure

Titel: 03 - Geheimagent Lennet und die Saboteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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sagte der Dritte im Bunde, den die junge Engländerin noch nie gesehen hatte.
    »Also los jetzt!« fuhr Bulliot die Gefangene an, »stell dich nicht wie eine dumme Gans an und erzähle, was du weißt!
    Klar?«
    Clarisse blieb stumm.
    »Macht die Taschenlampen aus", forderte Watson, »man kann nie wissen, vielleicht ist was von draußen zu sehen.« Alle drei Lampen verlöschten.
    Bulliot trat im Dunkeln näher zu Clarisse und forderte barsch:
    »Rück jetzt mit der Wahrheit heraus, oder wir werden ungemütlich!«
    »Fragen Sie meine Tante", gab Clarisse frech zurück und mußte zwei harte Ohrfeigen einstecken. ,,Um dir etwas Höflichkeit beizubringen... ", sagte die Stimme des Unbekannten, des gemeinen Schlägers.
    Als Bulliot erneut versuchte, die junge Engländerin zum Reden zu bringen, ging Clarisse einen halben Schritt vor und spuckte dem Kerl ins Gesicht. »Englische Spucke", sagte sie mutig.
    Der unbekannte Dritte packte Clarisse am Handgelenk und zwang sie brutal in die Knie.
    »Renk ihr ein bißchen den Arm aus!« zischte Bulliot.
    Clarisse biß die Zähne zusammen und dachte: Ich werde den Halunken zeigen, was es heißt, eine Engländerin zu sein. Nichts sage ich, keine Silbe, kein einziges Wort.
    »Willst du endlich reden, du Kröte!« fuhr Watson die Gefangene an.
    Der gemeine Schläger packte noch härter zu. Clarisse spürte einen irrsinnigen, stechenden Schmerz, wo der Verbrecher ihr Handgelenk eisenhart umklammerte. Wenn ich wenigstens in Ohnmacht fallen könnte, dachte sie.
    »Donnerwetter, die ist wirklich nicht von Pappe", brummte Bulliot ärgerlich.
    Den Kopf dicht am Boden, so tief, daß es ihre Peiniger nicht hören konnten, flüsterte Clarisse: »Lennet, helfen Sie mir...«

Lennet entlarvt die Saboteure
    An Lennet, der zwischen zwei Kirchenbänken kauerte, hatten sich nacheinander, in größeren Abständen, die Silhouetten von vier Menschen vorbeibewegt. Wegen der Dunkelheit im großen Kirchenschiff war es dem jungen Franzosen nicht möglich gewesen, auch nur eine der vier Personen genau zu erkennen.
    Der junge SNIF-Agent nicht dazu bereit, kurz vor dem Ziel seiner Mission noch »auszusteigen" - entschloß sich, den vier Unbekannten zu folgen. Er wartete noch, bis am Aufgang zu den Emporen die letzten Schritte verhallten. Dann richtete er sich in seinem Versteck auf, schlich zur Treppe hinüber und tastete sich Stufe für Stufe leise nach oben.
    Als er die »Flüster-Galerie" erreicht hatte, blieb er für eine Weile stehen, horchte, lehnte sich an eine Wand und überdachte die Situation: Bestimmt waren die vier Gestalten in die Kathedrale eingedrungen, um festzustellen, warum um 21.15 Uhr die Explosion nicht erfolgt, warum das Attentat mißglückt war. Völlig klar: die Ganoven mußten zur Turmspitze hinaufgeklettert sein. Die rechte Hand unter die linke Achsel geschoben, wo seine Waffe in der Halterung saß, wagte sich Lennet auf die Galerie.
    Ringsumher war Schweigen, war totale Dunkelheit. Tief unten, ganz schwach in den Konturen zu erkennen, klaffte der Krater des mächtigen Innenraums. Und oben, in ihren Umrissen nur abzuschätzen, wölbte sich die weite Kuppel.
    Der Franzose tappte weiter in Richtung auf den nächsten Treppenansatz. Wieder blieb er einen Augenblick stehen und überlegte: War es vielleicht glatter Selbstmord, vier Saboteuren die Stirne zu bieten, die bestimmt bewaffnet waren? Wäre es klüger, sie in eine Falle zu locken? Sollte er Verstärkung holen?
    Plötzlich hörte der Agent aus höchstens sechs oder acht Metern Entfernung ein unterdrücktes Stöhnen und leises Flüstern: »Lennet, helfen Sie mir...«
    Clarisse! schoß es dem Franzosen durch den Kopf.
    Seine vertraute Waffe im Anschlag, schlich er sich näher heran. Lauschte. Berechnete die Entfernung bis zu Clarisse.
    Hörte auf einmal die Stimmen mehrerer Männer - fluchend und drohend...
    Noch wenige kurze Schritte - und der junge Geheimagent schrie: »Hände hoch!« Sekundenbruchteile später blitzte es vor ihm auf, die Feuergarbe einer Maschinenpistole fuhr schneidend scharf in die Wände, und ein Geschoß durchschlug das rechte Handgelenk des Franzosen! Lennets Waffe krachte auf den Boden...
    Drei Lampen flammten auf, konzentrierten sich auf den Agenten, zwangen ihn, unbewegt stehenzubleiben.
    »Na also - der Kumpan des Mädchens!« zischte Watson.
    »Der schnoddrige Bursche, der mich belästigt hat", ergänzte Bulliot.
    »Angeblich Neffe von Fitz-Henry...«, brummte der dritte Halunke zynisch. Es war Sir

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