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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sein Gesicht. Die Decke knackte bedrohlich, sie wagte nicht, hinaufzusehen. Alles drehte sich nur noch ums Überleben. Sie legte ihre Hände unter seine Achseln und zog ihn in Richtung Tür und näher zu den Flammen.
    Sie würde es nicht schaffen. Es gab keine Luft mehr, die sie atmen konnte, während sie den schweren leblosen Körper fortzuziehen versuchte.
    Das Feuer würde gewinnen, es kam immer näher.
    Sie fühlte die glühende Hitze auf ihrer Haut und wünschte sich verzweifelt, sie hätte sich die Zeit genommen und mehrere Handtücher nass gemacht.
    Kurz vor der Tür stolperte sie und fiel, schwindlig durch den Sauerstoffmangel. Noch ein wenig weiter, befahl sie sich selbst und schleppte sich mit Brewster weiter. Nur noch etwas weiter.
    Sie beobachtete, schon zu benommen, um Angst zu empfinden, wie ein brennender Balken in die Wanne fiel.
    „Carrie!"
    Schon halb bewusstlos, hörte sie den Ruf.
    Irgendwie schaffte sie noch ein paar Zentimeter.
    Kirk trat die vordere Tür ein und sah nichts als Flammen. Er schrie wieder ihren Namen und hörte nichts als Feuer. Das Dach brach ein. Er wollte vorwärts, doch die Gluthitze trieb ihn zurück. Dann sah er
    sie, am anderen Ende, zusammengesackt, und die Flammen trennten sie.
    Hustend raste er um das Badehaus herum.
    Sie hatte es fast geschafft. Das war sein erster Gedanke. Brennendes Holz fiel herunter, als er seinen Körper schützend über sie warf. Er spürte, wie es ihn traf und seine Hand versengte, bevor er Carrie hinaus auf den Rasen zog.
    „Um Himmels willen ..." Matt stürzte auf sie zu.
    „Brewster ist drin", stieß Kirk hervor. „Kümmere dich um sie."
    Wieder stürzte sich Kirk in die Hitze. Auf dem Bauch kriechend konnte er sich zu Brewster vorarbeiten und packte dessen Handgelenk. Falls sein Puls noch schlug, spürte Kirk ihn nicht, doch er zog Brewster hinaus. Als das Dach ganz einstürzte, rollte sich Kirk neben Brewster auf dem Rasen auf den Rücken und schnappte nach Luft.
    „Carrie." Keuchend kroch er zu ihr. Ihr Gesicht war rußverschmiert. Doch dann öffnete sie die Augen und sah ihn mit einer Mischung aus Angst und Verwunderung an.
    „Kirk. Er ..."
    „Ich habe ihn herausgeholt. Nicht mehr reden jetzt." Obwohl die Hitze immer noch unerträglich war, begann sie zu zittern. Kirk zog sein Hemd aus und legte es über sie. „Sie hat einen Schock. Und viel Rauch eingeatmet. Sie muss ins Krankenhaus."
    „Ich habe schon einen Rettungswagen gerufen."
    Matt zog seinen Pullover aus, um ihn auch über Carrie zu legen. „Sie wird sich erholen. Sie ist zäh."
    „Ja." Kirk legte ihren Kopf in seinen Schoß.
    „Er hat geglaubt, ich sei Hailey."
    „Ich weiß. Psst." Er nahm ihre Hand und drückte sie. Die Schmerzen von seinen Verbrennungen waren wirklich. Sie war wirklich. Und sie lebten.
    „Ich ... Einen Augenblick lang da drin habe ich es auch gedacht. Kirk, sag mir, wer ich bin."
    „Caroline O'Hara, die einzige Frau, die ich je geliebt habe."
    „Danke", flüsterte sie noch und verlor das Bewusstsein.
    Als Kirk Carrie endlich sehen durfte, hatte er vierundzwanzig Stunden ohne Schlaf verbracht. Er hatte sich geweigert, das Krankenhaus
    zu verlassen, um aus seiner nach Rauch riechenden Kleidung zu kommen. Wie ein Tiger war er die Gänge auf und ab gegangen und hatte die Schwestern fast verrückt gemacht.
    Die Arzte hatten ihm versichert, dass Carrie jetzt nichts als Ruhe brauchte. Doch er bestand darauf, sie zu sehen und zu sprechen, bevor er irgendwohin ging. Und wenn er ging, dann nur mit Carrie zusammen.
    Schließlich kam der Arzt aus dem Krankenzimmer und erlaubte Kirk, zu Carrie hineinzugehen. „Ich werde ihre Entlassungspapiere ausfüllen. Obwohl, wenn Sie auf mich hören würden, bliebe sie wenigstens noch einen Tag zur Beobachtung hier."
    „Ich kann sie zu Hause pflegen."
    Der Arzt warf einen skeptischen Blick zur Tür des Krankenzimmers. „Vielleicht. Mr. Doran?"
    Kirk hielt in der Bewegung inne. „Ja?"
    „Sie ist eine sehr eigenwillige Frau."
    „Ich weiß." Zum ersten Mal seit Stunden lächelte Kirk. Er öffnete die Tür. Carrie saß im Bett und betrachtete sich stirnrunzelnd im Spiegel.
    „Ich sehe schrecklich aus."
    „Schönheit ist nur Fassade."
    „Gut, denn du siehst noch schlimmer aus als ich.
    O Kirk." Sie breitete die Arme aus. „Du bist wirklich da. Es ist doch jetzt alles gut?"
    „Es ist vorbei. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen."
    „Ich werde dein Honorar kürzen."
    „Verdammt, Carrie, das ist kein Spaß.

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