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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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verdammten Albträume gewesen war.
    Mit einem erleichterten Aufatmen wischte sie sich über die schweißnasse Stirn, atmete einige Male tief durch und blickte schließlich neben sich.
    Sofort verzog sich ihr Mund zu einem seligen Lächeln. Dieser Anblick entschädigte für alles.
    Dunkel hob sich Daniels Gestalt von der weißen Decke ab. Die Lippen waren leicht geöffnet und sein Arm hatte sich fest um das Baby gelegt, das selig zwischen ihnen schlief.
    Es hatte sich innerhalb der vergangenen Wochen eingebürgert, dass Daniel, Daniel und Tina gemeinsam in dem wirklich recht schmalen Bett nächtigten.
    Aus rein pädagogischer Sicht hätte Tina das unterbinden müssen, ja! Es war ihr keineswegs entgangen. Nur leider lag ihr nichts ferner, als das durchaus angebrachte Machtwort auch zu sprechen! Die sogenannten Regeln galten nicht für ihre Familie und das würden sie auch nie.
    Basta! ...
    (Ihre Mundwinkel zuckten amüsiert.)
    Und daher landete Daniel – die Miniaturausgabe – spätestens nach Ablauf der ersten Nachthälfte zwangsläufig in ihrem Bett, was diesen außerordentlich entzückte.
    Es hatte keinen Tag gedauert, bis Vater und Sohn sich angefreundet hatten und keine Woche, bevor sie ein Herz und eine Seele geworden waren.
    Dieser Entwicklung war möglicherweise seitens der Mutter noch Vorschub geleistet worden, weil Tina keine weitere Trennung duldete. Die Reise durch die diversen Fernsehsender hatten sie gemeinsam bewältigt.
    Ein weiteres Mal würde sie kein Risiko eingehen, nie wieder!
    Auch das hatte Daniel mit erstaunlich wenig Widerstand akzeptiert. Wie alle Änderungen, die sie seit seiner Rückkehr eingeführt hatte. Vielleicht empfand er sogar ähnlich …
    Ihr nächster visueller Ausflug in sein Gesicht war von eher besorgter Art. Auch eine der vielen neuen Seiten an ihr: die ewige Angst um ihn.
    Er war verändert, all die Leichtigkeit verschwunden, auch wenn Daniel sich bemühte, davon nichts nach außen dringen zu lassen. Sein Humor war bissiger, das Lächeln weniger breit und die Stimme leiser. Selbst sein penetranter Wille und die Überzeugung, in jeder Situation mindestens um einen Grad besser als seine Mitmenschen zu sein, gehörten der Vergangenheit an.
    Es gefiel Tina nicht, was interessant war, wenn man bedachte, wie häufig sie ihm genau diese Angewohnheiten vorgeworfen hatte.
    Eines stand für sie fest:
    Nie wieder würde er an einem dieser Einsätze der Ärzte ohne Grenzen teilnehmen. Tina für ihren Teil hasste die Leute. Nicht, weil sie anderen Menschen halfen, sondern weil sie ihr aufopferungsvolles Personal nicht schützten und damit reihenweise Familien ins Unglück stürzten. Deshalb hatte sie still und heimlich beschlossen, dass Daniel ihnen nicht mehr zur Verfügung stehen würde.
    Bisher war dem davon noch nichts bekannt, Tina nichtsdestotrotz fest entschlossen, das bevorstehende Kräftemessen für sich zu entscheiden. Egal, was er sagte und mit welchen vermeintlich bestechenden Argumenten er aufwartete.
    Auch in diesem Land gab es genügend Menschen, die auf die Hilfe der besser Situierten angewiesen waren. Sollte er diese besondere, uneigennützige Seite in sich hier ausleben. Es war nicht so, dass Tina sein Engagement nicht mehr bewundert hätte, doch neuerdings verfluchte sie es auch.
    Doch um ehrlich zu sein, glaubte sie nicht daran, dass der Kampf eskalieren würde. Denn auch Daniel hatte bisher so gar keine Absichten offenbart, sie erneut verlassen zu wollen. Immer achtete er darauf, dass sich Tina und der kleine Daniel in Sichtweite befanden, und suchte sie mit sichtlicher Panik, wenn das einmal nicht der Fall war.
    Selbst im Appartement war dies anfänglich geschehen. Ihr waren die Schwierigkeiten, die hinter dieser neuen Angewohnheit lauerten, allzu bewusst.
    Bis jetzt hatte Daniel seine Arbeit nicht wieder aufgenommen, und auch Tina genoss derzeit einen langen, ausgiebigen, ungeplanten Urlaub. Aber irgendwann würde zwangsläufig der Alltag einkehren, ein Stück weit sehnte sie ihn sogar herbei. Was jedoch zwangsläufig bedeutete, dass sie sich für eine gewisse Zeit am Tag trennen würden. Momentan war ihr noch schleierhaft, wie das funktionieren sollte.
    Doch dies waren Probleme, mit denen sie sich befassen würde, wenn sie spruchreif wurden. Eine ihrer Seiten hatte definitiv überlebt:
    Die Scarlett in Tina erfreute sich bester Gesundheit.
    Auf der kleinen Herzlich-Willkommen-Lebendig-Zurück-Party , die nur dem engsten Freundeskreis vorbehalten gewesen war, hatte

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