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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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perlmuttfarben schimmerte und die Kammer mit einer weichen Aura überzog, sträubten sich Calabos die Nackenhaare. Ein sicheres Anzeichen, dass sich mächtige Magie aufbaute.
    Plötzlich erschienen geisterhafte Umrisse, Gestalten mit unscharfen Konturen, die auf ähnlichen Stühlen saßen wie den vieren, die sich in der Mitte der Kammer gegenüberstanden. Allerdings waren sie zwischen ihnen positioniert, sodass es den Anschein hatte, als ständen acht Stühle dort. An den Wänden tauchten in den Zwischenräumen ebenfalls acht geisterhafte Sessel auf, auf denen die durchscheinenden Gestalten von Dämonenbrut-Häuptlingen saßen.
    »Ich heiße Euch zu dieser Zusammenkunft willkommen, Brüder und Schwestern«, sagte Agasklin. »Wie ergeht es der
Seezahn
und ihrer Mannschaft?«
    »Wir liegen gut im Wind«, erwiderte einer der geisterhaften Häuptlinge im inneren Kreis, ein alter Mann mit grauem Haar. »Und unser Rumpf fliegt über die Wogen. Wie geht es der
Sturmklaue?«
    »Unser Wesen ist verhüllt, Sunyoril«, erwiderte Agasklin. »Und unsere Mannschaft ist bewaffnet und bereit. Denn der Feind mutmaßt jetzt unsere Existenz, nachdem wir gegen die Fetischträger der Untoten fochten.« »Der Feind Jumil ist schwer auszurechnen«, nahm Sunyoril den Faden wieder auf. »Der Brand im Palast des Kaisers, der Angriff dieser widerlichen Flotte der Untoten, die Schaffung eines neuen Schattenkönigs, und jetzt die beunruhigenden Riten, die seine Mittelsmänner abhalten … Das alles gehört zu einem größeren Ganzen, aber wozu?«
    Calabos richtete sich ruckartig auf.
    »Verzeiht, wenn ich mich einmische, Ihr Herren«, sagte er eindringlich. »Wir wussten bisher nur von einem Ritual, das im zerstörten Palast von Besh-Darok durchgeführt wurde. Ihr wisst von anderen?« Häuptling Sunyoril musterte ihn mit seinen milchigen Augen. Einen Moment herrschte gespanntes Schweigen. »Herr Calabos«, sagte er dann. »Wir begrüßen Eure Anwesenheit hier. Wisset, dass noch drei weitere Rituale in den letzten anderthalb Tagen vollendet wurden, eines südwestlich von Sejeend, vielleicht auf der Halbinsel Ramyr, eher jedoch direkt in Adnagaur, eines weit im Süden, in der Nähe von Oumetra, und ein viertes weit im Westen, in Alvergost.«
    Calabos sank bestürzt zurück. Er erinnerte sich plötzlich an Jumils drohende Worte in der Höhle der Knochen: …
es wird erneut die Unsere werden, erneuert auf ewig durch den Willen des Großen Schatten!
Er schilderte rasch, was Ayoni ihm über das Ritual in Besh-Darok berichtet hatte, und beschrieb auch die daraus resultierende graue Wucherung. Die strengen Mienen der Häuptlinge verzogen sich grimmig, fast furchtsam.
    »Wie lange wird diese Fäulnis benötigen, um sich über das ganze Land auszubreiten?«, fragte Agasklin stirnrunzelnd.
    »Wer kann das schon wissen?« Calabos zuckte mit den Schultern. »Langsam, wenn sie eingedämmt wird, schneller, wenn lebende Kreaturen darin gefangen werden. Aber nach allem, was wir wissen, könnten weitere Rituale diesen Wachstumsprozess durchaus beschleunigen …«
    »Wir müssen diesem Pesthauch ein Ende bereiten«, sagte einer der Häuptlinge.
    »Vier Ritualstätten, über die westliche Hälfte des ganzen Kontinents verstreut?«, wandte ein anderer ein. »Nicht einmal unsere beide Mannschaften zusammen könnten eine solche Aufgabe bewältigen.«
    »Wir können nicht einfach nur tatenlos zusehen.«
    »Es geht uns nichts an. Es gibt noch genug Länder jenseits des Ozeans …«
    »Entweder stellen wir uns diesem Übel jetzt und hier, oder in zwei Jahren an einem anderen Ort, darum geht es.« »Es muss doch eine Möglichkeit geben, es unschädlich zu machen.«
    Eine Stimme erhob sich über das Stimmengewirr.
    »Es gibt eine Möglichkeit. Ergreift den Hexer Jumil und zwingt ihn, die Wirkung dieser Rituale umzukehren.« Coireg Mazaret war aufgesprungen. »Wenn er sich weigert, tötet ihn!«
    Calabos sah seinen alten Freund an und erkannte die eiserne Entschlossenheit in seinen Zügen, die aus Jahrhunderten geistiger Folter entsprang. Und er wusste, dass Coireg Recht hatte.
    »Dennoch, Jumil ist sehr mächtig«, gab Calabos zu bedenken. »Ich glaube nicht, dass er bisher seine Macht auch nur annährend gezeigt hat.«
    Coireg sah ihn an und nickte ernst. »Es wäre eine ungeheure Aufgabe, sowohl gegen weltliche Feinde als auch gegen die Schwarzmagier zu kämpfen. Möglicherweise bekommen wir es auch mit dem Ondene-Schattenkönig zu tun. Doch Jumil ist die Quelle all des

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