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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Moment glaubte er, er habe sich verirrt. Statt des zweistöckigen Hauses mit dem angebauten Gewächshaus lag nur dunkles, offenes Gelände vor ihm, das leicht abschüssig bis zu den von Büschen gesäumten Gärten führte, an die sich die beleuchteten Mauern und hellen Fenster des Herrenhauses anschlössen. Doch vom Balkon über dem Haupteingang des Hauses hatte man direkt auf die Laube auf der Rückseite des Sommerhauses blicken können, also musste es hier doch irgendwo sein …
    Eine beklemmende Furcht überfiel ihn, und ohne an irgendwelche neugierigen Blicke zu denken, öffnete er die Klappen seiner Lampe und stolperte suchend über den kahlen, harten Boden …
    »Bleibt, wo Ihr seid, Herr, und löscht Eure Laterne!« Der Sprecher musste irgendwo in der Dunkelheit hinter ihm stehen.
    Corlek wirbelte herum und griff mit der Hand nach seinem Schwert. Im nächsten Moment erstarrte er, als er den Speer sah, der zum Stoß erhoben kaum einen halben Meter vor ihm in der Luft schwebte und dessen eiserne Spitze auf seinen Hals zielte.
    »Die Lampe!«, knurrte der Speerträger. »Macht sie aus!«
    Corlek gehorchte. Der ältere Mann ihm gegenüber trug eine Blendlaterne an einer Kette um seinen Hals, deren schwacher Schein den hölzernen Schaft und die dunkle Eisenspitze des Speers beleuchtete. Das Licht zitterte leicht.
    »Wer seid Ihr?«, wollte der Mann wissen. »Warum schleicht Ihr Euch hier herein?«
    Corlek dachte jedoch nicht an die Gefahr, sondern antwortete, getrieben von seinen schlimmen Vorahnungen: »Herr«, stieß er hervor, »ich bitte Euch, sagt mir, was mit dem Sommerhaus passiert ist… Es stand immer hier an dieser Stelle …«
    »Woher …?« Der Mann ließ den Speer sinken, hob die Laterne an und leuchtete damit in Corleks Gesicht. Er stieß vernehmlich den Atem aus.
    »Meister Corlek!«
    Der Schein der Laterne fiel auch auf das Gesicht des Sprechers, und Corlek erkannte ihn sofort. Es war Rugal, der alte Stallmeister seiner Familie. Aber seine zehn Jahre alten Erinnerungen an den Mann wollten überhaupt nicht zu der Person passen, die er jetzt vor sich sah. Einst war Rugal ein großer, stattlicher Mann gewesen, nun war er ausgemergelt und gebeugt, sein einst schwarzes, langes Haar war ergraut und ungepflegt, seine Augen wässrig und ihr Blick schmerzerfüllt und furchtsam.
    »Rugal! Was ist hier geschehen?«
    Der ältere Mann durchbohrte ihn mit einem grimmigen Blick.
    »Könnt Ihr es nicht riechen, junger Herr?«, fragte er. »Atmet nur tief ein!«
    Fast gegen seinen Willen gehorchte Corlek. Er roch tatsächlich etwas, es war ein schwacher Geruch nach verkohltem Holz, wie alte Asche …
    »Das Sommerhaus ist… niedergebrannt?«
    »Es ist in Flammen aufgegangen wie ein Buch in einem Brennofen«, bestätigte Rugal. »Als Alarm geschlagen wurde, bin ich mit allen anderen zum Wäldchen gerannt und wollte Eurem Bruder und Lady Ondene helfen, aber die Flammen … Sie waren überall. Gewaltige Feuerlohen bedeckten die Wände …«
    »Bei der Leere!«, stöhnte Corlek. »Nein …!«
    Rugal drehte sich um, ging ein paar Schritte weiter und blieb dann stehen, als sähe er alles, was er beschrieb, erneut vor sich.
    »Meine Kleidung qualmte, so fürchterlich war die Hitze. Sie hat uns zurückgetrieben. Es gab auch kein Wasser, außer in der Zisterne hinter dem Herrenhaus.« Er kehrte mit ein paar Schritten zu Corlek zurück. »Doch von dort kam keine Hilfe, nein. Stattdessen standen sie auf dem Balkon und gafften.«
    Corlek fühlte sich leer und ausgelaugt, und ihm zitterten vor Schwäche die Beine. »Wurde denn etwas gerettet … Irgendetwas …?«
    »Es sind nur Asche und zerborstene Steine übrig geblieben«, erwiderte Rugal heiser und stützte sich schwer auf seinen Speer. »Die neuen Herren wollten keinen Gedenkstein auf ihrem Grundstück und haben auch nicht angeboten, die Kosten für einen zu übernehmen. Das konnte ich jedoch nicht dulden …«Unvermittelt setzte er sich in Richtung des Wäldchens in Bewegung. »Kommt hier entlang, junger Herr, das möchtet Ihr gewiss sehen.«
    Corlek stolperte wie betäubt von den schrecklichen Neuigkeiten im Dunkeln hinter ihm her und folgte dem Schein der Laterne in das kleine, überwucherte Gehölz. Rugal führte ihn mitten in das dichteste Unterholz, wo die ältesten Bäume standen, die nicht mehr abgeholzt wurden. Hinter einem Vorhang aus wildem Wein öffnete er die Klappen der Lampe und hielt sie hoch, damit Corlek besser sehen konnte.
    Irgendwann hatte ein Blitz

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