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030 - Die mordende Anakonda

030 - Die mordende Anakonda

Titel: 030 - Die mordende Anakonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ein interessantes Fest, schöne Frauen, rassig,
verlockend. In großer Abendgarderobe, aber auch im Badeanzug, im Bikini und
oben ohne. Es sind Modelle. Man kann viel daraus machen, McCorkan!«
    »Wenn man den richtigen Fotografen und den richtigen Autor dazu hat, ja.«
    »In den Magazinen Playboy und Chance finden Sie immer wieder solche
Features. Die Leser mögen das.«
    »Wem sagen Sie das, Brent! Meinen Sie, in McCorkan Show kocht man nicht mit Wasser? Unsere Stärke sind
ebenfalls solche Bildberichte, wobei wir das Schwergewicht auf interessante
Fotos legen ...«
    Die beiden Männer kamen überein, so etwas zu unternehmen.
    Larry Brent strahlte. »Man sollte immer etwas tun, um der Langeweile Herr
zu werden ...« Und er dachte daran, dass diese Kontaktaufnahme ihn weniger Zeit
gekostet hatte, als er in seinen kühnsten Träumen erhoffte.
    »Vielleicht sehe ich mir gegen Abend Ihren Einbaum näher an, Brent«, meinte
McCorkan abschließend, während er die erloschene Havanna, kaum angeraucht,
achtlos in einen Ascher fallen ließ. »Und morgen Mittag werde ich dann meinen
Fotografen mitnehmen, damit er sich ein paar gute Standorte aussucht. Ich
glaube, die Sache haut hin.«
     
    ●
     
    Sioban McCorkan hob lauschend den Kopf. Es war ihr, als wäre unten jemand
gegen die Terrassentür gestoßen.
    »Henrik?«, fragte sie automatisch und erhob sich. Sie warf einen Blick nach
unten und sah, dass die weit offenstehende Terrassentür sich ein wenig bewegte.
Sioban presste die Lippen zusammen. Wollte Henrik sie überraschen? Rasch griff
sie nach dem dünnen Kleid und schlüpfte hinein. Sie machte sich nicht erst die
Mühe, den Reißverschluss zuzuziehen.
    Auf Zehenspitzen ging sie zur Tür, drückte sich dicht an der Wand entlang
und näherte sich dann der Treppe. Vorsichtig stieg sie Stufe für Stufe nach
unten. Sie trat so leise auf, dass sie selbst erschrak, als die Stufen unter
ihrem Gewicht knarrten.
    Sioban McCorkan erreichte die unterste Stufe. Der alte, ausgebleichte und
zerschlissene Vorhang rechts neben dem Fenster bewegte sich. Hielt Henrik sich
dort versteckt?
    Unwillkürlich warf die Irin einen Blick auf ihre Armbanduhr. Henrik van
Heyken hatte zur Mittagszeit zurück sein wollen. Bis zwölf Uhr aber fehlte noch
eine ganze Stunde. Offenbar war er absichtlich früher zurückgekehrt.
    Sioban befand sich jetzt im Parterre.
    Sie verharrte geduckt und zunächst abwartend hinter dem wuchtigen alten
Schrank. Die Irin lächelte und hielt den Atem an. Sie hörte jetzt deutlich,
dass sich genau auf der gegenüberliegenden Seite des Schrankes etwas bewegte.
Es hörte sich gerade so an, als würde Henrik auf allen Vieren über den Boden
kriechen.
    Sioban McCorkan ging langsam in die Hocke, dann sprang sie mit
hocherhobenen Händen blitzschnell vor.
    Sie war überzeugt davon, dass Henrik van Heyken sich einen Scherz erlaube,
und sie beabsichtigte, ihn mit den gleichen Waffen zu schlagen. Mit keinem
Gedanken dachte sie an etwas Böses.
    Umso grausamer, schrecklicher und gespenstischer war ihr Erwachen, die
Rückkehr in die Wirklichkeit, die zu einem Alptraum wurde.
    Sioban McCorkan sprang genau vor den flachen, sich ruckartig hebenden Kopf
der Anakonda, und die Irin hörte nicht nur das Zischeln der blitzschnell
vorschießenden Zunge – nein, sie spürte diese feuchte, hartgummiartige Zunge
mitten in ihrem Gesicht!
    Das Mädchen prallte zurück. Sioban schrie, dass es schaurig durch das
einsame, stille Haus hallte und sie das Gefühl hatte, alle Welt müsse es hören.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
    Sioban McCorkan sprang auf die Beine. Im gleichen Augenblick schoss der
mächtige, riesige Körper der Anakonda nach vorn, als würde er von ihrem
zurückweichenden Leib magnetisch angezogen.
    Das Mädchen spürte die zuckende Schlange, die wie eine überdimensionale
Peitsche nach ihren Beinen schlug und ihr Opfer zu Boden warf. Sioban spürte
und sah, wie das weit aufgerissene Maul der Bestie langsam auf sie zukam, und
die Irin war wie gelähmt.
    Abwehrend streckte sie die Hände weg und versuchte sich auf die Seite zu
werfen, um dem gierigen, schwarzen Rachen auszuweichen.
    »Henrik!« Ihre Stimme zitterte, ihr Körper bebte, der kalte Schweiß trat
auf ihre Stirn, und ihre Nackenhaare sträubten sich.
    Plötzlich war ein Schatten dicht neben ihr.
    Sie hörte hastige Schritte, die hölzernen Stufen knarrten, aber das
Geräusch kam von unten, so, als ob jemand in diesem Augenblick die finsteren
Kellerräume verlasse, um

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