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0300 - Alarm im Sektor Morgenrot

Titel: 0300 - Alarm im Sektor Morgenrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den sagenhaften Männern der neueren Geschichte.
    Randta erblickte zwei forschende Augen und ein markantes, von den Ereignissen eines langen Lebens gezeichnetes Gesicht.
    Atlans weißblondes Haar schimmerte auf dem Bildschirm wie ein Gewebe aus Silberfäden.
    „Hören Sie mich, Mr. Randta?"
    „Ausgezeichnet, Sir. Ich möchte nochmals betonen, daß...!"
    „Sie brauchen nichts zu betonen", unterbrach Atlan mit einem kaum merklichen Lächeln. „Mir genügt es, daß Sie fünfundvierzig Überlebende an Bord haben. Würden Sie so freundlich sein, die Männer direkt auf der IMPERATOR abzuliefern? Sie können Ihr Boot anschließend auf der DRAKE einschleusen."
    „Ja, natürlich, wenn Sie es wünschen."
    „Danke. Geben Sie mir bitte Major Akanura."
    Der Kreuzerkommandant trat dichter vor die Aufnahme und nahm Haltung an. Randta reichte ihm das Mikrophon.
    „Schildern Sie den Vorfall Akanura", forderte Atlan.
    Der Kommandant berichtete, wie die KOBE unverhofft in den Bluesverband hineingeflogen war. Während er sprach, glaubte Akanura, die Blicke seiner Männer wie glühende Dolche zu spüren.
    Als er das Eingreifen der FRANCIS DRAKE erwähnte, hatte Akanura einen Entschluß gefaßt. Er „vergaß" mitzuteilen, welche Waffen Roi Danton benutzt hatte.
    Atlan hörte aufmerksam zu. Als der Major nichts mehr zu sagen hatte, räusperte sich der Lordadmiral.
    „Ich nehme an, Sie haben sich bereits bedankt. Falls das infolge der Umstände vergessen worden ist, möchte ich es hiermit nachholen. Hallo, FRANCIS DRAKE - hören Sie mit?"
    „Versteht sich von selbst", dröhnte die tiefe Stimme des Epsalers Rasto Hims aus den Geräten. „Können wir etwas für Sie tun, Sir?
    Hier spricht der stellvertretende Kommandant Rasto Hims."
    „Richten Sie Ihrem Chef aus, ich würde ihm gerne einmal die Hand schütteln. Dazu ist es erforderlich, daß ich an Bord der FRANCIS DRAKE komme."
    „Haben Sie nicht so lange Arme, daß Sie nicht zu kommen brauchen?" fragte der Epsaler knurrig zurück.
    „Unser Chef hat eine feine Nase. Der Desinfektionsduft terranischer Uniformen macht ihn krank. Bei Epsal warum muß bei euch alles und jedermann nach Astrylol stinken."
    „Wonach riecht es denn bei Ihnen?" erkundigte sich Atlan.
    Der Epsaler wurde endlich auf dem Schirm erkennbar. Vorerst sah man jedoch nur ein grinsendes Gesicht. Es füllte die Bildfläche aus.
    „Keine Ahnung, wie das Zeug heißt, Sir. Da müssen Sie schon Roi Danton fragen. Er kennt sich da besser aus. Also, Sie wollen wirklich zu uns an Bord kommen?"
    „Ich bitte dringend darum. Faszinierende Persönlichkeiten soll man sich nicht entgehen lassen."
    Hims' Augen verengten sich. Das Grinsen verschwand von seinen breiten Lippen.
    „So, meinen Sie! Wir haben aber etwas gegen die ewige Schnüffelei.
    Auf meinem Schiff gibt es weder Rauschgiftballen noch sonstige verbotene Güter. Sie sollten wissen, daß wir uns an die Spielregeln halten."
    „Natürlich tun Sie das. Sonst würden die Freibeuter auch längst nicht mehr existieren."
    „Freifahrer!" berichtigte der Epsaler, und seine Stimme klang etwas lauter.
    Atlan schmunzelte unterdrückt.
    „Verzeihen Sie. Man verspricht sich so leicht. Sie werden bemerken, daß wir unsere Fahrt fast aufgehoben haben."
    „Allerdings. Ein Anpassungsmanöver zur FRANCIS DRAKE haben Sie auch schon geflogen."
    „Das gehört zur kosmonavigatorischen Routine."
    „Zur Schnüffelei gehört das" schrie Hims plötzlich. „Sie haben kein Recht, im freien Raum ein von Terra und der USO unabhängiges Schiff einzukreisen."
    „Tun wir das? Sie müssen sich irren, Hims."
    „Edelmann Rasto Hims wenn ich bitten darf. Ich spreche Sie auch mit 'Sir' an. Etwas mehr Höflichkeit, die Herren von der USO, wenn's gefällt."
    Major Akanura hielt die Luft an. Tusin Randta nickte beifällig. Die Geretteten der KOBE verfolgten den Wortwechsel mit steigender Spannung.
    Atlan schaute auf seine Fingerspitzen nieder. Aus einigen Nebengeräuschen ging hervor, daß der Kommandant des USO-Flaggschiffes mit den Zähnen knirschte. Da er ebenfalls ein Epsaler war, klang es wie das Arbeitsgeräusch einer ausgeleierten Mühle.
    Atlan sah wieder auf.
    „Nun schön, wir wollen die Regeln beachten, Edelmann Hims. Ich bitte also darum, die FRANCIS DRAKE mit einigen Begleitern betreten zu dürfen."
    „Schon besser. Mit wie vielen Begleitern?
    „Mit drei Spezialisten aus meinem Forschungsstab. Wir interessieren uns für Ihre Sitten und Gebräuche."
    „Mon Dieu, was ist denn nun

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