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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Bevölkerung rollte der Moreno-Prozess ab. Zum Schutz Richards war ein Sonderaufgebot des FBI eingesetzt worden. Außerdem bewachte ein Kordon der City Police das Gerichtsgebäude. Ein Angriff auf Gordon wäre unter diesen Umständen heller Wahnsinn gewesen. Es ging auch alles glatt ab.
    Anthony Wanmaker, der Staatsanwalt, hatte Phils Belastungsmaterial benutzt, um eine spitzfindige und für Moreno äußerst gefährliche Anklage auszubauen, nach der kein Mensch im Saal noch bereit war, für Nick auch nur einen Cent zu geben. Es hatte auch den Anschein, als würde er unter der erdrückenden Last der Anklage zusammenbrechen. Doch in den Verhandlungspausen richtete Gordon den jungen Rennfahrer immer wieder auf.
    Am letzten Prozesstag stieg die Spannung auf den Höhepunkt. Wanmakers Plädoyer war beendet. Als Gordon das Wort ergriff, glaubte niemand, dass er Nick vor dem elektrischen Stuhl würde retten können. Ruhig und sachlich entwarf Gordon erst einmal ein Charakterbild seines Mandanten. Er schilderte Morenos Leben von Jungend an, bis zum Tage seiner Verhaftung.
    Phil, der auf der Zeugenbank saß, kannte Gordons Beredsamkeit und hielt ihm sogar die Daumen. Immer mehr befürchtete er, einer falschen Spur gefolgt zu sein. Gordon war nun auf die unerklärliche Mordserie eingegangen, die New York seit Monaten beunruhigte. Er kam auch auf den Überfall in der Pine Street zu sprechen.
    »Warum, Ladies and Gentlemen, die Sie hier als Geschworene sitzen, wollte man verhindern, dass ich die Verteidigung dieses Mannes übernahm?«
    Seine ausgestreckte Hand wies auf Moreno, der zusammengesunken in der Anklagebank saß. Alle Menschen sahen ihn an.
    Gordons Stimme hob sich. »Man wollte verhindern, dass dieser Mann freigesprochen wird. Und wer, glauben Sie, hatte ein Interesse daran, einen Unschuldigen auf den Stuhl zu schicken? Der wahre Mörder, Ladies and Gentlemen. Als Beweis führe ich an, dass der Mord an Paul Bryan, der Über-52 fall auf mich und die Ermordung des FBI-Beamten Tom Handers begangen wurden, als Nick Moreno längst in Haft saß. Es wird ja wohl niemand hier im Saal behaupten wollen, dass unsere staatlichen Sicherheitsorgane einem Mörder Ausgang geben, damit er weitermorden kann.«
    Die Geschworenen brauchten genau siebzehn Minuten, um zu dem Spruch zu kommen: Im Sinne der Anklage nicht schuldig!
    Im Saal brach die Hölle los. Gordon und Moreno wurden auf den Schultern begeisterter Menschen hinausgetragen. Im Blitzlichtgewitter der Fotografen gaben sie sich die Hand.
    ***
    Danny Clyde stoppte den neutralen Ford vor dem Haus 198 Eastern Parkway. Wir stiegen aus und gingen durch die kleine Gartenpforte auf das Haus zu. Phil drückte den Messingknopf an der Haustür.
    Eine ältere Frau öffnete und sah uns fragend an.
    »Sie wünschen?«
    »Wir möchten Mr. Greenwood sprechen, Madam«, antwortete Phil.
    Sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Mr. Greenwood ist verreist, Sir. Er kommt erst Ende nächster Woche wieder, wie er mir telegrafisch mitteilte.«
    Ich zog den Ausweis hervor. »FBI! Darf ich das Telegramm einmal sehen?«
    Die Frau erschrak. »Natürlich, Agent. Ist etwas passiert?«
    Sie führte uns in ein behagliches Wohnzimmer. Dann holte sie das Telegramm. Es enthielt nur die Worte: Gut angekommen - Stopp- Rückkehr nicht vor dem Achtzehnten - Stopp -Greenwood.
    Der Aufgabestempel war von der Hauptpost in Nashville/Tennessee.
    »Wann ist Mr. Greenwood abgereist?«, fragte ich.
    »Gestern Abend, Sir.«
    Ich überlegte. »Wo kann ich telefonieren?«
    Sie zeigte auf den Schreibtisch. »Dort bitte!«
    Ich rief im Distriktgebäude an. »Ist Fleming im Haus?«
    Eine Minute später war er am Apparat.
    »Lloyd? Hier Jerry! Was ist mit der Überwachung Greenwoods?«
    »Ich war gerade hergekommen, um dich aufzuklären, Jerry. Ich habe seine Spur verloren.«
    »Erzähle«, sagte ich ungeduldig.
    »Gestern Abend verließ er gegen 21 Uhr das Haus und ging zu Fuß zur Institute Park Station. Ich ließ den Wagen stehen und folgte ihm. Er hatte einen Koffer bei sich und fuhr bis zur Flatbush Avenue. Dann ging er wieder zu Fuß zur Atlantic Station. Dort bestieg er einen Zug in Richtung Central Station. Ich nahm an, dass er New York verlassen wollte. Aber er fuhr bis zur Canal Street. Vor dem Bahnhof wurde er mit einem schwarzen Buick abgeholt. Da ich so rasch kein Taxi bekommen konnte, entwischte er mir.«
    »All right, Lloyd. Haben wir eben Pech gehabt. Du bewachst ab sofort wieder das Haus des Architekten. Du kannst ja

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