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0302 - Dämonen in Dallas

0302 - Dämonen in Dallas

Titel: 0302 - Dämonen in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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mit seiner Klaue auf den Fürsten der Finsternis. »Er hat oft genug Zamorra gegenübergestanden und hat versagt. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Ich wittere Verrat!«
    »Ein starkes Wort!« sagte Lucifuge Rofocale langsam. Der Höllenfürst hatte jetzt den Körper eines garstigen Ziegenbocks mit dem Kopf eines Lemurenaffen. Doch aus dem Rachen kam eine gespaltene Schlangenzunge hervor.
    Um den Schädel war eine Art Stirnreif aus glühendem Metall geschlungen. Sein Thron bestand aus glutflüssiger Lava, der sich stets seinen Körperbewegungen anpaßte.
    »Ich bin kein Verräter!« sagte Asmodis langsam. »Niemals habe ich den hohen Eid, den ich auf den mächtigen Höllenkaiser geschworen habe, gebrochen!«
    »Aber du hast oft genug versagt!« fauchte Sanguinus. »Professor Zamorra hat zwar das Amulett - aber er ist verletzlich und zu besiegen!«
    »Er hat auch starke Freunde!« setzte Asmodis hinzu.
    »Und du verfügst über Legionen verdammter Geister, die nur auf deinen Befehl warten, um hervorzubrechen aus dem Höllenschlund!« lachte Sanguinus. »Selbst damals, als er ohne den Schutz des Amuletts war und von Frankreich nach England geflohen ist, hast du es nicht geschafft, dich seiner Seele zu bemächtigen!«
    »Ich hatte die Order, daß Menschenleben geschont werden mußten!« verteidigte sich Asmodis. »Außerdem mußte ich die Dämonengeschöpfe in menschliche Existenzen stecken, um alles realistisch wirken zu lassen. [1] Es war nicht meine Schuld, daß es Professor Zamorra und Nicole Duval gelang, hinter die magischen Barrieren von Beaminster-Cottage zu gelangen!«
    »Und Merlin?« fragte Sanguinus lauernd. »Man erzählt sich, daß ihr den gleichen Vater hattet!«
    »Das hat niemanden zu interessieren!« stieß Asmodis gereizt hervor. Sein roter Höllenkörper schien vor Wut aufzuglühen. Er und Sanguinus hatten beide die Gestalt gewählt, in der man den Teufel normalerweise darstellt und die für beide eine Art Favoriten-Existenz darstellte.
    »Ich denke, daß du mit Merlin ein Abkommen getroffen hast, Asmodis!« sagte Sanguinus wieder in anklagendem Ton. »Und deshalb verschonst du Zamorra!«
    »Ich habe ihn nie verschont!« erklärte Asmodis. »Aber es gibt Dinge, die eingehalten werden müssen!«
    »Es gibt gewisse Regeln, Sanguinus!« mischte sich Lucifuge Rofocale ein. »Hast du nie von dem alten Vertrag gehört?«
    »Gehört schon!« keckerte der Blut-Dämon. »Aber ich habe auch vernommen, daß er niemals niedergeschrieben wurde.«
    »Dennoch wird er peinlich genau eingehalten. Von uns - und von der Gegenseite!« erklärte Satans Ministerpräsident. »Keiner weiß, was geschieht, wenn eine der Parteien diese Regeln bricht. Aber wir fürchten uns davor. Es könnte mit dem Morgengrauen von Amargeddon enden!«
    »Amargeddon! Die letzte Schlacht zwischen den Engeln und den Scharen der Hölle, die am jüngsten Tage stattfinden soll!« setzte Asmodis hinzu, obwohl jeder in dem Kreis wußte, was gemeint war. »In den Schriften des Johannes heißt es, daß der Kaiser LUZIFER dabei unterliegt !«
    »Alles Propaganda der Gegenseite!« knurrte Sanguinus. »Ich habe die Kriege der Menschen studiert. Selbst in den letzten Tagen wird noch vom Endsieg geredet und denen, die an der Front stehen, wird Sand in die Augen gestreut. Ich kenne unsere Macht. Ob wir tatsächlich unterliegen, das wird abzuwarten sein. Wenn der Tag von Amargeddon sich dem Abend neigt - dann werden wir wissen, wer der wirkliche Sieger ist!«
    »Solange ich Fürst der Finsternis bin, wird der alte Vertrag peinlich eingehalten!« sagte Asmodis mit fester Stimme.
    »Dann bist du nicht mehr würdig, ein Teufel genannt zu werden!« heulte Sanguinus. »Und dann bist du unfähig, Fürst der Finsternis zu sein!«
    »Würdest du es denn besser machen?« fragte Asmodis lauernd.
    »Bei LUZIFERS Flammenkrone! Das würde ich!« brüllte Sanguinus. Jetzt war er am Ziel seiner Wünsche. Asmodis, der schlaue Höllensohn, war ihm in die Falle gegangen. »Als erstes würde ich Professor Zamorra vernichten. Eine Kontinentalkatastrophe mit einem Erdbeben, die den Staat Texas absacken läßt. Das Wasser des Golfs von Mexiko würde das Land bis zu den Rocky Mountains überfluten!«
    »Und die Menschen?« fragte Asmodis entsetzt, während auf dem Affengesicht von Satans Ministerpräsident keine Regung zu verspüren war.
    »Wie beliebt Ihr immer so schön zu sagen, noch amtierender Fürst der Finsternis?« höhnte Sanguinus. »Mit Schwund muß man

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