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0303 - Auf ihn wartet der Sarg

0303 - Auf ihn wartet der Sarg

Titel: 0303 - Auf ihn wartet der Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf ihn wartet der Sarg
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täglich einen Schönheitssalon im Herzen von Los Angeles auf, wo er sich maniküren und massieren ließ.
    Ellery wohnte in Santa Monica, dem exklusiven Stadtteil von L. A. Am Topanga Beach besaß er einen märchenhaften Bungalow. Wovon er eigentlich lebte, wusste niemand. Das FBI-Büro von Los Angeles hatte allerdings vor Kurzen einen anonymen Hinweis bekommen, demzufolge Ellery angeblich einen schwunghaften Rauschgifthandel betrieb.
    Mein Kollege Jake Dean kam gerade rechtzeitig in Los Angeles an, um davon zu erfahren.
    Jake mietete sich ein Taxi und fuhr zum Topanga Beach. Er fand den Bungalow und sah Frank Ellery, der sich im Garten befand.
    Jake schlenderte an dem Bungalow vorbei. Es war eine einsame Straße. Er durfte nicht auffallen. Den Taxifahrer hatte er schon bei Castellamare entlohnt.
    In einiger Entfernung gab es einen kleinen Park mit einem mächtigen Denkmal und Bänken. Kein Mensch war dort.
    Jake setzte sich auf eine Bank und versteckte sich hinter einer Zeitung. Es war angenehm warm. Jake konnte Ellerys Bungalow sehen.
    Mein Kollege mochte ungefähr eine halbe Stunde gesessen haben, als ein grüner Ford die Straße herabkam. Er hielt vor Ellerys Bungalow. Ein untersetzter, bulliger Bursche mit verbeultem Hut und billigem Trenchcoat stieg aus und ging auf Ellery zu.
    Jake sah, dass die beiden einige Worte miteinander wechselten, sich aber nicht die Hand gaben. Ellery machte eine unwillige Bewegung und deutete dann auf das Haus. Sie betraten es gemeinsam.
    Jake wartete zwei Stunden, aber der Bullige kam nicht wieder zum Vorschein. Stattdessen erschien Ellery etwa gegen drei Uhr nachmittags, stieg in den Ford, wendete auf der Straße und fuhr in Richtung Topanga.
    Jake war erstaunt. Ellerys Verhalten kam ihm nicht geheuer vor. Er warf seine Zeitung weg und schlenderte zu Ellerys Bungalow. Zwei schmale Straßen säumten das Grundstück an den Seiten. Hinter dem Haus lag der felsige Strand, der nach dreihundert Yards an den Wellen des Pazifischen Ozeans mündete.
    Zwei Mal umrundete Jake den Bungalow. Aus den Augenwinkeln spähte er hinüber.
    Von dem bulligen Mann aus dem Ford sah Jake keine Spur.
    Er könrite zwar das Haus durch den hinteren Ausgang verlassen haben, überlegte Jake. Aber das ist unwahrscheinlich.
    Jake spähte in die Runde. Niemand war zu sehen. Die beiden benachbarten Grundstücke waren unbebaut. Die nächsten Häuser lagen ein beträchtliches Stück entfernt.
    Kurz entschlossen öffnete Jake das Gartentor und ging zu dem Bungalow. Er probierte die Haustür. Sie war verschlossen.
    Jake umrundete das einstöckige Haus und blickte in die Fenster: zwei Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, Küche und Bäder.
    Eines der Fenster stand auf.
    Jake vergewisserte sich, dass ihn niemand beobachtete. Dann schwang er sich hinein.
    Sorgfältig, ohne Spuren zu hinterlassen, durchsuchte er die Zimmer. Er wollte gerade das zweite Schlafzimmer in Augenschein nehmen, als er vernahm, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Jake sprang zum Fenster. Aber es war geschlossen, Blumentöpfe standen auf der Fensterbank. Jake hätte sie wegräumen müssen, wenn er das Fenster öffnen wollte. Aber dazu war jetzt keine Zeit.
    Der Rückweg war meinem Kollegen versperrt. Wenn er vom Schlafzimmer in den Raum wollte, durch dessen Fenster er eingestiegen war, musste er durch die kleine Diele, die an der Haustür mündete. Frank Ellery hätte ihn dabei gesehen.
    Jakes Blicke irrten durch den Raum.
    Das Bett!
    Ein großes, französisches Doppelbett. Es war gerade hoch genug, um Jake Platz zum Darunterkriechen zu lassen.
    Jake ließ sich auf Händen und Füßen nieder. Der Hut fiel ihm vom Kopf. Achtlos schob er ihn unters Bett und begann dann - auf den dicken, roten Teppich gepresst - unter dem Bett zu verschwinden. In der Diele vernahm er eine sonore Männerstimme. Sie klang leicht geziert.
    »Bill? Hallo, Bill… Mensch, wo steckst du?«
    Ellery, um ihn musste es sich handeln, rief noch einmal und fluchte dann leise vor sich hin.
    Jake kroch weiter unter das Bett. In diesem Augenblick wurde die Schlafzimmertür aufgerissen. Frank Ellery blieb auf der Schwelle stehen, warf nur einen Blick in den Raum und zog dann die Tür wieder zu.
    Jake atmete auf. Er hörte Ellery in der Küche rumoren.
    Jake tastete nach seinem Hut, fand ihn nicht, wandte den Kopf und blickte in die starren Augen eines Toten.
    ***
    Die kleine Flamme meines Feuerzeugs flackerte, als ich mich dem Eichentisch näherte. Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten

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