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0303 - Auf ihn wartet der Sarg

0303 - Auf ihn wartet der Sarg

Titel: 0303 - Auf ihn wartet der Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf ihn wartet der Sarg
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ziemlich weit oben. Und da man ein Radio nur selten irgendwo an die Wand hängt, kam nur ein Lautsprecher in Betracht.
    Jetzt verklang der Blues. Und in die Sekunden der Stille drang das Knarren einer Tür.
    Ich schlich in die Richtung.
    Wieder setzte Musik ein.
    Ich spürte, dass sich vor mir in der Dunkelheit jemand befand. Ein leichter Schweißgeruch stieg mir in die Nase.
    Ich nahm noch einen Schritt und noch einen.
    Mein linker Arm war noch immer gefühllos. Aber es gelang mir wenigstens, die Hand zur Eaust zu ballen.
    Irgendwo in einem entfernten Zimmer schlug eine Wanduhr acht, und als der letzte Schlag verklungen war, stieß ich mit Gailivans Mörder zusammen.
    ***
    Das Gesicht des Toten war vor Schmerz verzerrt. Die starren Augen waren auf Jake gerichtet. Meinem Kollegen war der Schreck so in die Knochen gefahren, dass er sich sekundenlang nicht rühren konnte.
    Bei dem Toten handelte es sich um den untersetzten bulligen Mann, der in dem Ford gekommen war. Was seinen plötzlichen Tod herbeigeführt hatte, konnte Jake nicht feststellen. Eine Wunde oder ein anderes Zeichen von Gewaltanwendung war nicht festzustellen.
    Jake nahm seinen Hut und rückte von dem Toten ab.
    Wer hatte ihn umgebracht? Und warum hatte der Mörder ihn unter dem Bett versteckt? Oder war der Mann eines natürlichen Todes gestorben? Aber wie kam er dann hierher?
    Jake vernahm, wie Ellery in der Küche mit Gläsern klirrte. Offenbar hatte der Playboy es aufgegeben, nach Bill zu suchen. Bill konnte nur der Tote sein.
    Ellery kam als Täter nicht infrage. Denn nach seiner Rückkehr hatte er Bill gesucht. Aber einen Toten ruft man nicht. Also musste der Täter in der kurzen Zeitspanne zwischen Ellerys Weggang und Jakes Auftauchen in das Haus eingedrungen sein, den untersetzten Bill umgebracht, unter dem Bett versteckt und anschließend das Weite gesucht haben.
    Jake blieb noch einige Sekunden unter dem Bett liegen und dachte nach. Der Vorgang konnten nur einen Sinn haben: Ellery sollte belastet werden. Die Sache hier sah dem Fall Piconi in gewisser Weise ähnlich.
    Jake robbte unter dem Bett hervor, setzte seinen Hut auf und ging zur Tür. Er öffnete sie leise und trat in die Diele. Die Küchentür war nur angelehnt. Jake sah, dass sich Ellery damit beschäftigte, Kristall-Flakons mit Whisky und Cognac aufzufüllen.
    »Hallo, Mister Ellery«, sagte mein Kollege.
    Der Angesprochene fuhr herum und ließ eine Flasche fallen, die auf den Fliesen der Küche zerbrach.
    »Was… Wie… Was wollen Sie hier?«, stammelte er, und seine Lippen zuckten.
    »Beruhigen Sie sich. Ich bin G-man. Hier ist mein Ausweis.«
    Ellery warf nur einen kurzen Blick darauf. Dann sah er Jake fragend an.
    Mein Kollege erklärte: »Ich kam vor zehn Minuten her, um Sie wegen des Falles Piconi zu vernehmen. Die Haustür war verschlossen. Ich wollte warten. Aber da hörte ich, wie ein Fenster klapperte. Ich ging ums Haus, sah, dass nur der Wind das Fenster bewegt hatte und wollte schon wieder zur Haustür treten als mein Blick in das Schlafzimmer fiel. Ich stutzte. Denn unter dem Bett ragte der Arm eines Mannes hervor. Daraufhin bin ich durch das Fenster eingestiegen und habe mich um den Mann gekümmert.«
    »Was für ein Mann? Bill?«
    »Ich kenne ihn nicht. Es ist ein bulliger Mensch. Und er ist tot.«
    »Tot?«
    »Ja. Ich wollte gerade die Polizei anrufen, als ich Geräusche an der Haustür vernahm. Da es der Täter hätte sein können, wollte ich mich vorerst verstecken. Ich verbarg mich und wartete, bis ich Gewissheit hatte, dass Sie es waren.«
    Ellery war so verwirrt, dass er Jake die Geschichte abkaufte.
    »Wo liegt der Tote? Im Schlafzimmer?«
    Er sauste an Jake vorbei, riss die Tür zum Schlafzimmer auf, kniete auf dem Teppich, bückte sich und blickte unters Bett.
    Dann richtete er sich langsam auf. Sein Gesicht war fahl.
    »Es ist Bill.«
    Ellery schwankte in die Küche, ließ sich auf einen Stuhl fallen und langte nach einer Whiskyflasche.
    »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Es wird sich auf klären«, beruhigte ihn Jake und ging zum Telefon, das im Wohnzimmer stand. Er wählte die Nummer des hiesigen FBI-Büros und berichtete einem Kollegen.
    Vom FBI-Büro bis zum Topanga Beach ist es eine gehörige Strecke. Es dauerte daher eine halbe Stunde, bis die Kollegen eintrafen.
    Die Beamten der Mordkommission machten sich sofort an die Arbeit. Der Doc untersuchte den Toten und stellte lakonisch fest: »Vergiftet! Näheres ergibt die Obduktion.«
    »Das dachte ich

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