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0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

Titel: 0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod schminkt sich die Lippen
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Jane Larrow und die beiden anderen Mädchen zu töten. Das FBI kauft dir deine Geschichte nicht ab. Wir wissen längst, wen wir hinter der Lady-Gang zu suchen haben.«
    Er beugte sich weit vor. »Du lügst, G-man«, zischte er. »Du glaubst, du könntest deinen Hals retten, wenn du lügst. Das ist es.«
    »Von mir rede ich nicht«, antwortete ich kalt. »Aber für dich ist es sinnlos, drei Morde zu begehen, mit denen du nichts erreichst. Sie bringen dich nur noch um so sicherer auf den Elektrischen Stuhl.«
    »Stopf ihm das Maul, Jack!« schrie er, und der Klavierspieler ließ sich das nicht zweimal sagen.
    Dieses Mal nahmen sie mich nicht mit der gleichen Gründlichkeit wie gestern vor. Ich tat ihnen den Gefallen, ziemlich rasch in die Knie zu gehen, nicht etwa, weil ich es nicht noch ’ne Weile ausgehalten hätte, sondern weil es mir sinnlos erschien, ihnen als Sandsack zu dienen. Ich brauchte meine Kräfte, falls es noch eine Chance für uns gab.
    Ich ließ mich in den Keller zurückschleifen, aber ich schlug die Augen auf, sobald die Stahltür ins Schloß gefallen war.
    Jane Larrow beugte sich besorgt über mich. Ich blinzelte ihr zu. Sie atmete erleichtert auf.
    ***
    Ich ferzählte den Mädchen nichts über Deans Pläne. Den Rest des Vormittags lag ich auf der Couch, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und dachte nach.
    Die erste Frage war, wenn sie mich aus dem Wege räumen würden. Ich hoffte, daß sie erst darangingen, wenn ihnen der Fischzug bei der Lobbier Company geglück wäre. Ich kannte die Mentalität von Gangstern. Irgendwo in ihren Gehirnen würde der Gedanke keimen, daß sie einen FBI-Beamten nötigenfalls als Geisel benutzen könnten, wenn sie in Schwierigkeiten gerieten. Sie würden mich also wahrscheinlich bis nach dem Überfall auf die Lobbier Company gefangenhalten.
    Aber ich konnte den Überfall nicht abwarten. Ob er glückte oder nicht, er würde Menschen das Leben kosten. Ich mußte ihn verhindern.
    Eine Zeitlang spielte ich mit dem Gedanken, es darauf ankommen zu lassen, wenn sie mich noch einmal holten. Ich dachte darüber nach, wo Dean, wo Jenny Huster und Jack und Tonio gestanden hatten, und ich überlegte mir jeden einzelnen Handgriff und ihre Reihenfolge, um eine Kanone so schnell in die Hand zu bekommen, daß ich rechtzeitig schießen konnte.
    Später verwarf ich den Gedanken. Wie immer ich es versuchen würde, ich würde derjenige sein, der sich eine Kugel zuerst einfing, und wenn ich tot war, waren auch die Mädchen verloren.
    Der rothaarige Al brachte das Mittagessen, und er würzte es mit häßlichen Redensarten.
    Eine Stunde später machte ich mich daran, unser Gefängnis zu untersuchen. Irgendwie mußte sich doch eine Möglichkeit finden, zu entkommen.
    Sie fand sich nicht. Die Mauern waren aus zolldickem Eisenbeton. Die einzige Verbindung zur Außenwelt, das Rohr der Entlüftung, hatte nur eine Handlänge Durchmesser. Die Tür war aus massivem Stahlblech und von außen verriegelt.
    Lange starrte ich die Klappe an. Im Laufe des Vormittags hatte Al sie mehrfach geöffnet und in unser Gefängnis geblickt. Sie von innen mit Gewalt zu öffnen, war unmöglich. Die Schaniere und der Schnappriegel waren außen angebracht, aber die Klappe war recht groß; nicht so groß, daß sich ein Mensch hätte durch die Öffnung winden können, aber doch groß genug, daß…
    Eine bestimmte Idee funkelte in mir hoch. Vorhin, als Al den Tisch mit dem Essen hereinschob, hatte er den Mädchen zugerufen: »Wenn der Kerl euch belästigt, braucht ihr nur laut zu schreien. Ich bin jetzt ständig vor der Tür. Ich komme sofort und bringe ihm Anstand bei!«
    Al hauste also hier im Keller. Al spielte bei dem geplanten Überfall auf die Lobbier Company nicht mit. Al würde, während seine Kumpane zu dem Coup starteten, allein im Hause sein. Al würde vielleicht, wenn man es richtig anfing, hereinkommen. Nein, hereinkommen würde er nicht, trotz seiner Großsprecherei, aber die Klappe würde er sicherlich öffnen, und die Klappe war groß genug, um…
    Es war ein höllisches Risiko, aber gab es überhaupt einen anderen Weg? Ich spürte die Blicke der Mädchen auf mir. Ich riskierte ihr Leben, wenn ich bis zum letzten, bis zum allerletzten Augenblick wartete, aber, verdammt, was immer ich tat, ich riskierte immer ihr Leben und mein eigenes dazu.
    »Haben Sie etwas gefunden, Mister Cotton?« fragte Liz Burn.
    »Vielleicht«, brummte ich, »aber ich möchte noch nicht darüber sprechen. Ich sehe selbst noch

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