0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle
Quartiere und nehmen dort die Anweisungen Ihres Abschnittskommandanten entgegen.
Ich danke."
Rod wußte später kaum mehr, wie er aus dem Konferenzraum hinaus und zur Orterabteilung zurückgekommen war. Luigi Bernardo redete so unaufhörlich, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte.
*
Major Konitzki erwartete sie. Er drückte jedem ein flaches, quadratisches Paket in die Hand und knurrte: „Mag sein, daß Sie einer gefährlichen Sache entgegengehen. Aber bis es soweit ist, sind Sie für mich einfach ein Drückeberger. Ich habe seit zwanzig Stunden nicht mehr geschlafen. Jetzt muß ich mich wieder hinter den alten Kontrollkasten klemmen, nur damit Sie sich in aller Ruhe ein paar Traumbänder anhören können."
Luigi starrte ihn entgeistert an.
„Aber, Sir...!" begann er im Tonfall aufrichtiger Empörung.
Rod schlug ihm auf die Schulter und brachte ihn zum Schweigen.
„Sir, ich sehe nicht", antwortete er grinsend, „wie wir uns von der Sache hätten distanzieren können."
„Er fragte Sie, ob Sie mitkommen wollten, nicht wahr?" brummte Konitzki. „Sie hätten nur Nein zu sagen brauchen."
„Richtig, Sir", stimmte Rod mit gespieltem Eifer zu. „Ich bedaure, nicht rechtzeitig auf diese Idee gekommen zu sein."
Konitzki kratzte sich am Kopf und verzog das Gesicht.
„Da sieht man, welche Holzköpfe ich in meinem Abschnitt habe. Na..."
Er reichte Rod die Hand und lächelte.
„Alles Gute, Captain!"
Auch Luigi Bernardo wurde ein fester Händedruck und ein Wunsch zum Abschied zuteil.
*
In einer Psi-Kiste im Annex des Bordlazaretts legte Rod Steiger sein „Traumband" ein, wie Owe Konitzki die mit Informationen und Anweisungen gefüllten Magnetbänder nannte, die, auf dem entsprechenden Gerät abgespielt, ihren Inhalt auf hypnomechanischem Wege in das Bewußtsein des Zuhörers entleerten und ihn dort so sicher verankerten, daß er bis auf Widerruf nicht mehr entfernt werden konnte.
Rod machte es sich bequem, stülpte sich den leichten Elektrodenhelm über den Kopf und schaltete das Bandgerät ein. Innerhalb weniger Sekunden versank die Umwelt ringsum, und die Bilder" die das Band erzeugte, drangen auf ihn ein.
Das Band spielte fünfundzwanzig Minuten lang. Innerhalb dieser Zeitspanne nahm Rod so viel Wissen in sich auf, daß er damit ein oder zwei Bücher hatte fühlen können, wäre ihm aufgetragen worden, alles Erfahrene niederzuschreiben. Er kannte den Raumsektor Jellico und New Luna nun so gut, als wäre er dort aufgewachsen, und er wußte bis ins letzte Detail, was man auf diesem Einsatz von ihm erwartete.
Er hatte außerdem eine Ahnung davon, wieviel Vorarbeit von den Offizieren der strategischen Abteilung innerhalb kürzester Zeit geleistet worden war, so daß knapp anderthalb Stunden nach Empfang der Hiobsbotschaft von New Luna der gesamte Kampfplan, nach Personen und Aufgabengebieten aufgegliedert, vorlag und von den Teilnehmern des bevorstehenden Einsatzes nur noch aufgenommen zu werden brauchte.
Rod Steiger empfand Hochachtung vor der ungeheuer komplizierten und doch so reibungslos funktionierenden Organisation, die hinter einem Unternehmen wie diesem stand. Und er nahm gleichzeitig zur Kenntnis, daß es ihm nichts genützt hätte, wenn er, wie Owe Konitzki im Spaß andeutete, auf die Aufforderung des Administrators nicht eingegangen wäre. Die Aufgabe, die man ihm erteilt hatte, war so haarscharf auf seine und Luigi Bernardos Fähigkeiten zugeschnitten, daß Perry Rhodan sie auf jeden Fall zu diesem Einsatz eingeteilt hätte - ob sie sich freiwillig meldeten oder nicht.
Ein wenig desillusioniert ob der Bedeutung, die man seinem Recht der freien Entscheidung an Bord dieses Schiffes zumaß, verließ er die Kabine, nachdem er das Traumband vorschriftsmäßig per Kanalpost an einen ihm unbekannten Bestimmungsort auf den Weg gebracht hatte, und machte sich auf, Luigi Bernardo zu suchen.
Luigi trat soeben aus einer Kabine am unteren Ende des Ganges, hielt beide Hände gegen die Schläfe gepreßt, den Blick zu Boden gesenkt und murmelte halblaut vor sich hin.
Rod stieß ihn an. Luigi zuckte zusammen.
„Mein Gott!" stöhnte er, „haben Sie mich erschreckt! Ich bemühe mich, das ganze Durcheinander in der richtigen Reihenfolge zu behalten. Es war zuviel auf einmal. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen kann.
Denke ich an Jelly-City, dann fällt mir plötzlich der Dekoder ein. Versuche ich, mich auf den Dekoder zu konzentrieren, dann schießt mir die optische
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