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0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle

Titel: 0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle
Autoren: Unbekannt
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Charakteristik der Kristallagenten in den Sinn. Habe ich dann..."
    Rod beförderte ihn mit einem Schulterstoß durch das Schott, das sich am Ende des Ganges vor ihnen aufgetan hatte.
    „Lassen Sie ruhig schießen, Luigi"' empfahl er. „Wenn Sie Ihre Gedanken bis zum Aufbruch noch nicht sortiert haben, dann bleibt Ihnen wenigstens die Ungewißheit erspart."
    Luigi sah ihn fragend an.
    „Welche Ungewißheit, Sir?"
    Rod zuckte mit den Schultern.
    „Ganz einfach. Diejenigen, die das Band verdaut haben und wissen, was sie tun sollen, sind nicht sicher, ob sie die Sache lebendig überstehen und wieder zurückkommen werden."
    Luigi hing ihm an den Lippen.
    „Ja, Sir...?"
    „Die anderen", antwortete Rod trocken, „wissen ganz genau, daß sie nicht mehr zurückkommen."
    Von da an schritt Luigi schweigsam neben ihm her. Erst als sie den nächsten Haupteingang erreichten und sich auf das Laufband schwangen, fand er seine Sprache wieder.
    „Vielen Dank für den Hinweis Sir", sagte er ein wenig unsicher. „Ich glaube, ich habe mittlerweile völlige gedankliche Koordination erzielt."
    Rod grinste ihn an und tippte sich gegen die Stirn.
    „Das ist gut für den alten Koordinator", bemerkte er.
     
    *
     
    Linus Caldwell saß starr wie eine Statue. Aus dem Empfänger drang, das Rauschen der Störungen mühelos übertönend, die klare, sachliche Stimme, von der er selbst in seinen kühnsten Träumen nie erwartet hätte, daß sie jemals zu ihm sprechen würde.
    Und doch tat sie es. Tat es zum vierten oder fünften Male innerhalb kurzer Zeit.
    „Machen Sie Notizen und beantworten Sie die Fragen in der gestellten Reihenfolge so knapp wie möglich", sagte die Stimme. „Ich wiederhole: Dies ist die letzte Übertragung, wir riskieren, daß OLD MAN auf unseren Funkverkehr aufmerksam wird. Hören Sie zu!"
    „Jawohl, Sir", flüsterte Linus Caldwell zu niemand im besonderen denn das Gerät stand auf Empfang.
    „Erstens: Hat sich die Aktivität der Kristallagenten seit unserem letzten Gespräch wesentlich verändert - gesteigert, verringert oder andere Formen angenommen?"
    Linus kritzelte hastig.
    „Zweitens: Ist über den Verbleib der Reste der New-Luna-Flotte etwas bekannt?
    Drittens: Sind in der Umgebung des Transmitters mindestens sechs einsatzbereite Gleiterfahrzeuge vorhanden, so daß wir sie uns aneignen können, sobald wir landen, ohne in die Nähe kritischer Kristallballungen zu kommen?
    Sollte diese Frage mit Nein beantwortet werden, dann beantworten Sie bitte auch: Viertens: Wo sonst kann die benötigte Anzahl von Fahrzeugen beschafft werden?"
    Linus kritzelte immer noch. Er hatte plötzlich Kopfschmerzen. Die Begeisterung über die Ehre, die ihm zuteil wurde, verflog allmählich. Er spürte seine eigene Hilflosigkeit. Er begann, sich darüber klar zu werden, daß er für eine Aufgabe wie diese nicht geschaffen war. Er war Wissenschaftler, auf seinem Fachgebiet sogar ein brillanter, aber nicht ein Mann, dem man von einer Sekunde zur anderen die Verantwortung für einen Stützpunktplaneten, zehntausend Menschenleben und die Sicherheit des Großadministrators aufbürden konnte.
    „Das ist alles, Caldwell", sagte Perry Rhodan. „Ich erwarte Ihre Antworten binnen kürzester Frist. Ende."
    Wie hypnotisiert starrte Linus sekundenlang auf die bunten Kontrollichter des Sendeaggregats. In seinem Gehirn arbeitete es. Die Kopfschmerzen peinigten ihn. Schließlich riß er sich zusammen. Die Sache duldete keinen Aufschub. Die Fragen mußten beantwortet werden.
    Während er sein Gekritzel überlas, stieß er mit der Hand nach vorn und betätigte den Kippschalter, der das Aggregat von Empfang auf Sendung umschaltete. Mit einem kurzen Blick überflog er die Konstellation der Kontrollichter. Der Lichtknopf über dem Ausgangskanal leuchtete grün. Der Empfänger der CREST IV war bereit.
    Linus nahm den Zettel zur Hand.
    Rasender Schmerz überfiel ihn wie ein wildes Tier. Der Anfall kam so plötzlich, daß ihm keine Zeit mehr blieb, seinen Willen zu organisieren und dagegen anzukämpfen. Es wurde ihm schwarz vor den Augen. Er verlor das Bewußtsein für ein paar Augenblicke.
    So plötzlich, wie er gekommen war, erlosch der tobende Schmerz. Linus saß immer noch in seinem Sessel vor dem Schaltaggregat und hielt den Zettel mit seinen hastig gekritzelten Notizen in der Hand.
    Er wischte sich über die Augen, schüttelte verständnislos den Kopf und nahm das Mikrophon zur Hand.
    Da entdeckte er, daß die Kontrollampe des Ausgangskanals
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