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0306 - Die Träne des Teufels

0306 - Die Träne des Teufels

Titel: 0306 - Die Träne des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vielleicht wunderte sie sich auch darüber, daß eine Mieterin gleich mit zwei Männern ihre Wohnung betrat.
    Trübes Licht erhellte das Wohnzimmer. Die Tür zum Bad stand offen.
    In dem fensterlosen Raum hing noch der letzte Geruch von der Morgendusche.
    »Setzt euch doch«, bat Glenda. »Ich muß erst suchen.« Mit diesen Worten verschwand sie im Schlafzimmer.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und lehnte mich auf der grasgrünen Couch zurück.
    »Hoffentlich haben wir Glück«, murmelte Mandra. Er zog ein bedenkliches Gesicht. Seine Arme hatte er angewinkelt und die Ellenbogen auf die Knie gestützt.
    »Einmal müssen wir ja Glück haben.«
    Mandra hob die Schultern. »Wenn ich nur wüßte, was der Diamant und der Dolch Gemeinsames haben?«
    »Das finden wir auch noch heraus.«
    Glenda kam zurück. In der rechten Hand schwenkte sie einen dünnen Katalog. Sie strahlte uns an. »Ich wußte doch, daß ich ihn noch hatte.«
    Aufgeschlagen legte sie den Katalog auf den Tisch. »Da steht etwas über die Träne des Teufels.«
    Ich sah genauer hin. Mandra hatte sich neben mich gesetzt, um auch sehen zu können. »Wo ist denn die Abbildung?«
    Glenda sah mich erstaunt an. »Die gibt es nicht. Lies doch den Text, dann wirst du schon verstehen.«
    Ich klemmte die Zigarette am Aschenbecherrand fest und vertiefte mich in den Bericht. Dabei hielt ich ihn so, daß auch Mandra mitlesen konnte.
    Um den Stein rankte sich ein Geheimnis. Angeblich sollte er zu den wertvollsten Diamanten der Welt zählen, wenn er nicht sogar der wertvollste war. Wo er allerdings herkam, blieb ungewiß. Man war da nur auf Vermutungen angewiesen. Jemand sprach von dem russischen Großfürsten Rasputin, ein anderer brachte einen geheimnisvollen Mönch aus Tibet ins Spiel. Eine dritte Theorie besagte, daß der Stein aus der Hölle stammen sollte und vom Teufel persönlich geschaffen worden wäre. Eine genaue Beschreibung war ebenfalls nicht angegeben, aber man sprach von einem außergewöhnlichen Schliff, der wohl einmalig war. Sogar über den Besitzer stand etwas geschrieben.
    Angeblich sollte er dem Belgier Hendrik van Doolen gehören. Etwas Genaueres wußte jedoch niemand.
    Ich legte den Katalog wieder zurück und schaute dabei in Glendas gespanntes Gesicht. »Zufrieden, John?«
    »Einigermaßen.«
    »Den Namen van Doolen habe ich noch nie gehört«, sagte Mandra.
    »Du vielleicht?«
    »Nein. Nur muß der Knabe meiner Ansicht nach sehr reich sein.« Ich nahm den Katalog wieder an mich und schlug die Seite mit dem Impressum auf. Unter Umständen konnte mir der Verlag oder das Druckhaus weiterhelfen, das den Katalog auf den Markt gebracht hatte.
    Eine Telefonnummer war angegeben. Ich klingelte an, wurde ein paarmal weiter verbunden und geriet an den kompetenten Gesprächspartner.
    Ein Mr. Hayden meldete sich.
    Ich stellte mich vor und hörte, daß sich Mr. Hayden überrascht räusperte, als er hörte, daß ich Polizist war. »Was können wir denn für Scotland Yard tun?« fragte er.
    »Es geht um die Träne des Teufels!«
    Er lachte. »Meine Güte, glauben Sie an das Märchen?«
    »Was für ein Märchen?«
    »Daß der Diamant aus dem Augenwasser des Teufels hergestellt sein soll.« Hayden setzte ein Lachen hinterher. »Wissen Sie, Sir, das ist bei Diamanten oft so. Man geheimnist etwas hinein, daß es überhaupt nicht gibt. Überlegen Sie mal. Aus den Tränen des Teufels soll dieses Ding hergestellt worden sein. Das ist kaum zu fassen.«
    Ich wechselte das Thema. »Stimmt es, daß ein gewisser van Doolen den Stein besitzt?«
    »Fest steht nichts«, kam die zögernde Antwort. »Die Gerüchteküche dreht sich halt.«
    »Wissen Sie, wo der Mann wohnt?«
    »Ja, in Belgien. Antwerpen, glaube ich.«
    »Genaue Adresse?«
    »Habe ich nicht, sorry.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Können Sie mir den Beruf des Mannes verraten. Wer so einen wertvollen Stein besetzt, muß meines Erachtens Geld wie Heu haben.«
    »Er ist Makler, Sir. Was immer man darunter verstehen mag. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Im Moment nicht, aber ich danke Ihnen für die Auskunft.«
    »Keine Ursache. Aber eine Bitte hätte ich, Sir. Wenn Sie den Stein gefunden haben, könnten Sie ihn dann fotografieren und mir einen Abzug überlassen?«
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt.« Mit dieser Antwort legte ich auf.
    Glenda und Mandra schauten mich gespannt an. Sie hatten nicht das gesamte Gespräch mitbekommen, deshalb mußte ich sie über die Fakten aufklären. Das tat ich

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