Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
Vom Netzwerk:
draußen die Bremsen eines Wagens auf kreischten, hörte gleich darauf hastige, polternde Schritte, die sich der Wohnung der Frau näherten.
    »Wen haben deine beiden Höllenhunde alarmiert?«, fauchte ich sie an.
    Ihre Augen weiteten sich vor Angst.
    »Ich kann doch nichts dafür«, zeterte sie. »Ich habe Hank nichts zu befehlen. Die anderen…«
    Die Schritte waren nicht mehr zu hören, aber ich glaubte das Atmen von Männern zu hören, die auf der anderen Seite der Tür standen. Zehn Sekunden herrschte tiefe Stille. Dann dröhnte ein Faustschlag gegen die Türfüllung und ein Mann rief: »Komm raus, mein Junge! Wir haben ein wenig mit dir zu reden!«
    Ich packte den Arm der Alten, öffnete mit einem Fußtritt eine der Zimmertüren und stieß sie hinein.
    Der Mann draußen rief: »Wird’s bald, oder sollen wir dich holen?«
    Ich fischte eine Pistole aus der hinteren Hosentasche. Es war keine FBI-Pistole, sondern eine 42er, die Rob Slade gehört hatte.
    Im Korridor brannte nur eine einzige Lampe. Ich zerschlug sie mit dem Pistolenlauf. Auf leisen Sohlen schlich ich in den Raum, in dem die beiden Männer und die Frau lagen. Er besaß ein Fenster, und ich hoffte, dass es zum Hof führen würde.
    Während ich noch am Verschluss hantierte, hörte ich die Frau kreischen: »Kommt rein! Er türmt! Dort in dem Zimmer ist er! Schnell!«
    Ich riss das Fenster auf und sprang in die Dunkelheit des Hofes hinein. Es war kein sehr tiefer Sprung.
    Ich konnte mich an den Fenstern orientieren, hinter denen Licht brannte, und ich ereichte die Mauer, die den Hof vor dem des Nachbarhauses trennte.
    Eine knappe halbe Stunde später betrat ich Sailors Paradise.
    ***
    Eine Reihe von durstigen Kunden hatten sich inzwischen eingefunden. Sie wurden von dem Kellner Bob bedient. Phil und Richard waren nicht zu sehen, aber Bob zeigte auf die hinteren Räume, und in Fasters ehemaligem Wohnzimmer fand ich die beiden in der Gesellschaft eines Mannes, der einen ziemlich unglücklichen Eindruck machte. Der Mann mochte etwa fünfzig Jahre alt sein. Das Auffallendste an ihm war seine billardkugelblanke Glatze.
    »Das ist Mr. Andres Haiback«, erklärte Phil. »Er kam vor zehn Minuten und war sehr erstaunt, seinen Geschäftsfreund Frederic Faster nicht mehr vorzufinden. Ich erklärte ihm, er könne jedes Geschäft auch mit uns machen. Daraufhin hatte er es plötzlich so eilig, aus unserem schönen Lokal zu kommen, dass wir es für richtig hielten, ihn zu einer gründlichen Unterredung einzuladen.«
    Der glatzköpfige Haiback sah unsicher von einem zum anderen.
    »Das hier wollte er Faster bringen«, sagte Richard und schob mit einer Handbewegung eine geöffnete Aktentasche quer über den Tisch.
    Die Tasche enthielt drei Keksdosen, aber die Dosen enthielten keine Kekse, sondern zähes, braunschwarzes Opium, allerdings war nur der Grund etwa einen Zoll hoch bedeckt.
    »Du bist also Fasters Lieferant für den Stoff?«
    »Ich sollte das Zeug nur überbringen«, log er. »Ich weiß gar nicht, was es ist.«
    Ich lachte. »Du könntest nicht einmal die Cops mit einer so billigen Lüge bluffen. Erst recht nicht uns. Wer beliefert dich?«
    »Sie irren sich«, beharrte er. »Ich sollte die Dosen überbringen.«
    »Schön, dann verrate uns, wer sie dir übergeben hat.«
    Er fuhr sich nervös über seine Glatze und öffnete den Mund.
    »Ich verdiene nicht viel daran«, erklärte er weinerlich. »Ich war knapp bei Kasse. Nur darum habe ich…«
    »Das interessiert uns alles nicht. Wer beliefert dich? Das will ich wissen.«
    Sehr leise antwortete er »Rowfield.«
    Zum zweiten Mal hörte ich in dieser Nacht den Namen.
    »Wo wohnt Mr. Rowfield?«
    »Das weiß ich nicht. Er ruft an, fragt ob ich neuen Stoff benötige und bringt ihn. Ich muss immer sofort mit Bargeld bezahlen.«
    Auch die Verfahren waren die gleichen. Auf diese Weise verhinderte der geheimnisvolle Rowfield, dass ihm die Polizei zu rasch auf die Spur kam, wenn einer seiner Bezieher aufflog.
    »Wem verkaufst du, außer Faster, den Stoff?«
    Haiback rang nervös die Hände.
    »Ich habe nur noch ein paar Kunden die ganz kleine Mengen abnehmen.«
    »Auch kleine Kunden interessieren uns. Raus mit den Namen!«
    Er nannte die Namen und die Adressen von zwei Kaschemmenwirten in Brooklyn und fünf Namen von Privatpersonen. Phil schrieb mit, aber als Haiback den letzten Namen nannte, horchte ich auf.
    »Howard? Wo wohnt er?«
    »Das weiß ich nicht, Mister. Er kam zu mir. Ich habe ihn nie nach seiner Adresse

Weitere Kostenlose Bücher