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0307 - Die Macht der Gläsernen

Titel: 0307 - Die Macht der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wir befanden uns auf dem erbeuteten Robotraumschiff."
    Wieder kreuzten sich die Blicke der so unterschiedlichen Männer.
    Atlans Gesicht drückte seine innere Spannung aus.
    „Weiter, Monsieur! Ich warte auf Ihre Auslegung. Dabei will ich jetzt nicht fragen, wieso Sie so schnell den soeben erst gewechselten USO-Kode entschlüsseln konnten, in dem der Funkspruch einlief."
    „Unwichtig.
    Oh, die IMPERATOR meldet sich. Dort ist man jetzt auch soweit.
    Wir haben schneller dechiffriert." Er wandte sich an Kasom, der sein tragbares Funkgerät aus der Tasche gezogen hatte.
    „Geben Sie an die IMPERATOR durch, ich wäre bereits informiert. Mein ferner Freund besitzt den Kodeschlüssel. Oberst Reyht soll weitere Anweisungen abwarten."
    Kasom begann in das Gerät zu sprechen. Auf der IMPERATOR wurde ein epsalischer Kommandant erneut fassungslos.
    „Anweisungen. Herr?" dröhnte Hims Stimme aus den Lautsprechern. „Ich habe bereits eine Anfrage vorbereiten lassen."
    „Welche?" fuhr Atlan auf. „Edelmann Hims, Sie reagieren für meinen Geschmack etwas zu schnell.
    Was wissen Sie über die OMASO?"
    „Alles", warf Danton überlegen ein. Seine Stimme klang beherrscht. „Lassen wir das Versteckspiel, Sire. Die Vorkommnisse erlauben es nicht mehr. Als Oberst Dentcher das fremde Birnenschiff vernichtete, löste sich aus der zerbrochenen Zelle ein vierhundert Meter durchmessendes Kristallgebilde von grünlicher Farbe heraus. Es bestand aus zahllosen Billionen jener Mikrokristalle, deren hypnosuggestiver Beeinflussungsbestrahlung bereits die Siedler von New Luna und die sogenannten 'organischen Befehlseinheiten' des riesigen Trägerschiffs zum Opfer gefallen sind.
    Auf OLD MAN befinden sich meiner Schätzung nach nur geringe Kristallmengen. Im Leerraum jedoch treibt eine geballte Ladung.
    Dentcher erhielt nach dieser Meldung den Befehl, den mit einem Zehntel der einfachen Lichtgeschwindigkeit auf den Südrand der Galaxis zutreibenden Kristall zu beobachten.
    „Stimmt. Das hat er auch einundzwanzig Tage lang getan. Seine Bestätigung beweist, daß auf der OMASO alles in Ordnung war."
    „War, Sie sagen es", erklärte Danton gedehnt. „Sire - gehe ich fehl wenn ich annehme, daß Ihre Anwesenheit im Sektor Morgenrot nur diesem unbekannten Birnenraumschiff und dem treibenden Kristall zuzuschreiben ist? Die Kommandanten der Flotte zerbrechen sich den Kopf, warum Sie hier dreitausend moderne Schiffe festhalten, obwohl sie über Jellicos Stern dringend benötigt werden."
    Atlan kreuzte die Arme über der Brust und lehnte sich mit einer Schulter gegen die schmucklose Stahlwand.
    „Tüchtig, Danton! Wenn Sie einmal zu meinem Gegner werden sollten treffe ich sicherlich besondere Vorbereitungen. Ihre verwahrlost aussehende Besatzung ist eine Elitemannschaft - siehe Hims' Reaktion! Wollten Sie noch etwas sagen?"
    Danton lächelte flüchtig. Für eine Sekunde glich er Perry Rhodan. Atlan zuckte zusammen, kam jedoch nicht auf den richtigen Gedanken.
    „Sicher will ich das. Die Kristallkugel interessiert Sie nur sekundär. Sie war im Feuerbereich der OMASO-Geschütze in guter Obhut. Wahrscheinlich dachten Sie aber wieder einmal um einige Bogensekunden weiter als andere Leute."
    „Bogensekunden ist gut. Was dachte ich?"
    „Sie stehen hier auf einem Ödposten, weil Ihnen dieses unbekannte Birnenschiff keine Ruhe ließ.
    Es kam anhand der Kursbeschreibungen, die Sie mit den USO-Positroniken durchführten, mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Großen Magellanschen Wolke, in der bereits neunzehn Explorerraumschiffe mit achtundzwanzigtausend Mann verschollen sind.
    Deshalb halten Sie im Sektor Morgenrot dreitausend moderne Einheiten fest. Mein Kompliment, Sire! Sie stehen genau an der richtigen Stelle."
    Atlan stieß sich mit der Schulter von der Wand ab und blickte auf die Uhr.
    „Einundzwanzig-dreiundvierzig, Standard", kam ihm Roi zuvor.
    „Oberst Dentcher hat vor vierzehn Stunden und sieben Minuten den Befehl erhalten, den Kristall zu vernichten. Die Frage ist, ob er noch dazu kam! Hat man ihm mitgeteilt, wie unendlich gefährlich dieses Ding ist? Hat man ihm gesagt, daß er unter allen Umständen einen großen Sicherheitsabstand einzuhalten hat und niemals auch nur einen Mann seiner Besatzung näher heranlassen darf? Sie kennen die Neugierde der Männer, Sire. Mein Gott, so antworten Sie doch!"
    Roi war plötzlich erregt. Die beiden Ertruser hatten ihre Feindschaft vergessen. Wie zwei menschgewordene Felsblöcke standen sie vor ihren

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