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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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Ellery ging es zu einem Bungalow am Strand. Ziemlich luxuriöses Gebäude. Der Chrysler wurde in die Garage gefahren, die beiden Insassen gingen ins Haus. Wir hielten das Haus bis zweiundzwanzig Uhr unter Beobachtung; dann kam Wagen Nummer sieben und übernahm die Nachtwache. Heute früh um acht Uhr übernahmen wir die Wache. Wagen sieben meldete keine besonderen Vorkommnisse. Die beiden sind noch im Haus. Vor einer halben Stunde ungefähr erschien das Mädchen auf der Terrasse. Sonst ist noch zu berichten, dass das Gebäude eine auffallend große Antenne hat. Es könnte sein, dass hier eine Funkstation steht.«
    »Adresse?«
    »Queens Ellery. Ox Road 3000. Es ist das letzte Gebäude des Ortes. Wir stehen ungefähr dreihundert Meter davon entfernt, durch Bäume gedeckt. Der Wagen ist auf das Mädchen zugelassen. Wir haben bei der Zulassungsstelle nachgefragt. Ihr Name ist Armalite Frazer. Alter fünfundzwanzig. Beruf: Studentin für Sprachen an der Columbia Universität.«
    »Aha«, sagte ich, »ist etwas über sie bekannt?«
    »Nein. Für die Polizei ist sie ein unbeschriebenes Blatt.«
    »Schön, Bleibt auf eurem Posten und verständigt mich, wenn sich irgendetwas rührt.«
    Ich stoppte das Band und rief dann unsere Funkmessstation an. Ich gab die Adresse in Queens Ellery durch und bat festzustellen, ob dort ein Sendegerät stand.
    Damit war vorläufig alles getan. Ich nahm mir das Buch aus der Bibliothek vor, und begann darin zu blättern.
    Der Verfasser verbreitete sich ausführlich über Sitten und Gebräuche der Rojos. Dieser einst mächtige Stamm war von den Spaniern im 16. und 17. Jahrhundert besiegt und unterjocht worden. Das Christentum war schon seit über dreihundert Jahren eingeführt, aber immer noch herrschte uralter Aberglaube.
    Über die Herkunft des Schlangenaugenkultes war so gut wie nichts bekannt. Seltsam war, dass er sich nur auf die Rojos beschränkte. Die benachbarten Indianerstämme kannten diesen Kult nicht.
    Es war ein Dämonenglaube, der darin wurzelte, dass in den Schlangen böse Geister lebten. Die Schlange als Symbol des Bösen - in vielen Kulturen war das zu finden. Wer es verstand, die Dämonen zu beherrschen, hatte Macht über die Schlangen. Er konnte Einfluss auf Menschen nehmen, die weit von ihm entfernt waren, er konnte sie sogar töten.
    In den alten Zeiten hatten vermutlich Medizinmänner den Kult beherrscht und damit ihre Stammesgenossen beeindruckt. Aber auch heute noch fanden solche Sitzungen statt - abseits der bunt bevölkerten Touristenstrände. Schlangenbeschwörer leiteten sie. Eine große Rolle spielten dabei Fetische, die aus abgeschnittenen und präparierten Schlangenköpfen bestanden. Ein weiteres Symbol war die Klapper der Klapperschlange. Die Anhänger des Kultes erkannten sich an einem Geheimzeichen, das aus einem gelben Ring mit einem schwarzen Punkt in der Mitte bestand - dem Schlangenauge.
    Es symbolisierte den höchsten Dämon, den Schlangengott, den Fürsten der Unterwelt.
    Ein Dozent der Universität von Mexiko City, selbst Rojo-Indio, hatte es geschafft, an einer solchen Sitzung teilzunehmen. Sein Bericht war wörtlich abgedruckt.
    »… Gegen Mitternacht bevölkerte sich die Lichtung. Lautlos traten die Männer aus dem Dunkel des Waldes und bildeten einen großen Halbkreis, in dessen Mitte der Wamposi, der Medizinmann, Platz nahm. Er warf eine Handvoll eines unbekannten Pulvers in das Feuer, das hell aufloderte und einen eigenartigen, betäubenden Duft verbreitete. Gleichzeitig begannen die Trommeln zu arbeiten. Es mussten auch Trommler im Wald verborgen sein, denn das Geräusch klang bald nah und bald fern. Jetzt erschien das Mädchen. Sie musste ein Mischling sein, denn ihre Hautfarbe war fast weiß. Sie trug den traditionellen Grasrock der Rojos. Mit langsamen Bewegungen begann sie zu tanzen. Das Geräusch der Trommeln verstärkte sich. Schneller wurden die Bewegungen des Mädchens. Rhythmisch schwangen die Oberkörper der Männer. Die Gesichter waren in Ekstase verzerrt. Immer lauter wurde das Dröhnen, immer härter der stampfende Rhythmus. Eine nervenzerreißende Spannung lag über dem Schauspiel. Die Luft war wie mit Elektrizität geladen. Jetzt beugte sich der alte Wamposi vor. Er trug einen bunten Mantel, der über und über mit Fetischen behängt war. Vor ihm stand ein Weidenkorb, dessen Deckel er jetzt abnahm. Während das Mädchen in Trance verfiel und zitternd auf dem Boden lag, während die Trommeln wie rasend dröhnten, erhob sich aus der

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