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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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wurde er nach hinten gerissen und die Kugel pfiff wirkungslos durch die Luft. Im nächsten Augenblick hatte ich ihn erreicht und schlug ihm die Waffe aus der Hand.
    Er reagierte blitzschnell, duckte ab und versuchte, mir seinen Schädel unter das Kinn zu rammen. Ich konnte ihn gerade noch abwehren, dann rollten wir, verbissen kämpfend über den Boden. Veranazzo war fast genauso groß wie ich. Er war hervorragend im Training; was ich ihm an Technik voraushatte, glich er durch bedenkenlose Härte aus. Schließlich kämpfte er um sein Leben. Minuten dauerte der stumme Kampf, dann gelang es mir, einen kurzen, trockenen Haken anzubringen. Er verlor das Gleichgewicht, und gleich darauf war ich über ihm und bog seinen Arm auf den Rücken. Eiserne Handschellen schnappten zu.
    Keuchend kam ich wieder auf die Beine und sah mich Armalite gegenüber. Das Mädchen stand aufrecht und hielt Veranazzos Colt in der Rechten. »Sie haben ihn am Schießen gehindert«, sagte ich. »Vielen Dank. Aber wie kommt es, dass das Gas auch bei Ihnen nicht gewirkt hat?«
    Sie sah mich an, dann wanderte ihr Blick zu Veranazzo, der stöhnend am Boden saß. Verächtlich musterte sie ihn und sagte: »Der große Gangster Veranazzo hat eine Kleinigkeit vergessen. Ich habe von meinem Vater die gleiche Injektion bekommen wie er. Mir macht das Gas ebenfalls nichts aus.«
    Sie reichte mir die Waffe.
    »Nehmen Sie das Ding - ich kann damit nichts anfangen.«
    Zögernd ergriff ich den Colt.
    »Natürlich bin ich Ihnen dankbar, Miss Armalite. Aber ganz verstehe ich Sie nicht…«
    »Dann will ich Ihnen den Schlüssel geben«, sagte sie hart. »Ja, ich bin Armalite Frazer, die Tochter eines Mannes, der zum Verbrecher wurde. Leider. Ich konnte es nicht verhindern. Aber ich habe einen Beruf, der vielleicht einiges erklären wird. Ich bin Agentin des CIC. Hier ist mein Ausweis.«
    Es stellte sich heraus, dass Armalite schon vor geraumer Zeit gemerkt hatte, dass ihr Vater mit Verbrechern zusammenarbeitete. Sie hatte zunächst geglaubt, es liege eine Erpressung vor, und sie wollte ihm helfen. Aber es kam zu keiner Aussprache - der alte Frazer wusste, dass er mit seiner Geschichte auf seine Tochter keinen guten Eindruck machen würde. So blieb Armalite in ihrem Irrtum befangen und glaubte, ihr Vater befinde sich in den Händen übler Erpresser. Dass er aus freien Stücken zum Verbrecher geworden war, überstieg einfach ihre Vorstellungskraft.
    Sie überlegte, wie sie ihm helfen konnte, und sie erinnerte sich daran, dass er vor Jahren einmal für das Armeelaboratorium in Brockhaven gearbeitet hatte. Aus dieser Zeit kannte sie einen hohen CIC-Beamten, der mit ihrem Vater befreundet gewesen war.
    Der Mann tat das einzig Richtige. Er sagte, falls ihr Vater erpresst werde, habe er bei leichteren Straftaten Aussicht, ohne Strafe davonzukommen. Bei schweren Delikten sei das natürlich ausgeschlossen. Sie müsse also herausfinden, worum es sich handelte. Zu diesem Zweck gab er ihr eine Sondervollmacht und einen Ausweis, der sie im Notfälle gegenüber den mexikanischen Behörden ausweisen sollte. Ihr Vater hielt sich die meiste Zeit in Mexiko auf, sodass die amerikanischen Behörden nur im beschränkten Umfang tätig werden konnten.
    Armalite fuhr also zu ihrem Vater, um herauszufinden, was los war. Der alte Frazer überzeugte sie von seiner Unschuld, ohne ihr im Einzelnen zu verraten, was los war. Als er ihr sagte, Veranazzo sei ein Freund, der unverschuldet in Schwierigkeiten gekommen war, erklärte sie sich ohne Arg bereit, zu helfen. Erst später erkannte sie, welche Rolle Veranazzo spielte. Langsam dämmerte ihr der Verdacht, dass die Theorie mit der Erpressung Wunschdenken war und ihr Väter seine Gaunereien freiwillig begonnen hatte.
    Immer noch hoffte sie, ihn überreden zu können, sich zu stellen. Zu diesem Zweck fuhr sie zusammen mit Veranazzo nach Mexiko. Zu spät erkannte sie, dass der Stein, einmal ins Rollen gebracht, nicht mehr aufzuhalten war.
    Damit war der Fall kriminalistisch gelöst.
    Der Schutt, den er menschlich zurückließ, war nicht beiseitezuräumen. Da gab es keine Lösung.
    Frazer lebte noch lange genug, um ein rückhaltloses Geständnis abzulegen.
    Angelo Veranazzo, Jingle Jumbo und Stoker Kane wurden nach den USA ausgeliefert und in New York vor Gericht gestellt.
    Veranazzo wurde wegen dreifachen Mordes zum Tode verurteilt; die anderen beiden wurden der Beihilfe für schuldig erkannt und bekamen jeweils lebenslänglich. Bei ihrem

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