0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
Abend im Raumhafen von New Luna gelandet waren.
Vor dem Haus wurden Schritte laut. Menchos zog sich in eine Ecke zurück und lauschte. Jemand betrat das Haus. Gleich darauf tauchte Keegans hagere Gestalt auf.
„Guten Morgen!" rief der Ingenieur, als Menchos aus seinem Versteck hervorkam. „Ich habe für unser Frühstück gesorgt, Squart."
Keegan öffnete seine Bereitschaftstasche und zog zwei Flaschen und mehrere gefüllte Pappschachteln hervor.
„Du bist leichtsinnig!" warf Menchos seinem Partner vor. „Man hätte dich erkennen und festnehmen können."
Keegan lachte sorglos. „Die Kristalle haben eine Suchmeldung verbreitet. Du konntest sie nicht hören, weil du geschlafen hast. Die Bewohner von Jelly-City werden aufgefordert, uns gefangenzunehmen. Als ich die Beschreibung hörte, die die Kristalle von uns gaben, wußte ich, daß ich ohne Gefahr in die Stadt gehen konnte. Meine eigene Mutter hätte mich nach dieser Beschreibung nicht erkannt."
Er deutete auf Menchos' Lederhut. „Es wird allerdings besser sein, wenn du dich von deinem guten Stück trennst. Du wirst als dicker Mann mit einem dunkelbraunen Hut beschrieben."
Menchos öffnete eine der Flaschen und goß sich Wasser in die hohle Hand. Er rieb sein Gesicht ab.
Den Hut warf er aus dem offenen Fenster in den Hof. Keegan riß einige Nahrungspakete auf. Während die beiden Männer aßen, verstärkte sich plötzlich der hypnotische Druck der Kristalle. Menchos lauschte auf die Parasendung.
Alle astronautisch und technisch geschulten Kolonisten müssen sich sofort im Raumhafen melden.
Dieser Befehl muß befolgt werden. Wer Astronaut oder Techniker ist, muß sich im Raumhafen melden. Zögert nicht, diese Anordnung sofort auszuführen.
Keegon goß sich Wasser über den Kopf und stieß prustend die Luft aus. Dann nahm er einen Hemdzipfel und trocknete damit das Gesicht ab.
„Hast du das gehört?" erkundigte sich Menchos.
„Ja", sagte Keegan wortkarg.
Menchos schob einige Kartoffelchips in den Mund und dachte nach. New Luna war ein Flottenstützpunkt. Viele Einwohner Jelly-Citys waren ehemalige Raumfahrer. Wenn die Kristalle jetzt Techniker und Astronauten suchten, dann konnte das nur mit den vier Schiffen OLD MANs zusammenhängen, die auf New Luna gelandet waren.
„Ich schätze, daß es in Jelly-City etwa fünfhundert Männer gibt, die etwas von Kosmonautik verstehen", sagte Menchos. „Die ausgebildeten Mannschaften sind gefallen, als OLD MAN die zum Stützpunkt gehörenden Raumschiffe abgeschossen hat."
Du brütest doch irgend etwas aus", erkannte Keegan mißtrauisch. „Hm!" machte Menchos. „Ich denke, wir melden uns, Grange!" Keegan hörte auf zu kauen und starrte Menchos verständnislos an.
„Wir müssen herausfinden, was im Raumhafen von Jelly-City vor sich geht", erläuterte Menchos.
„Wir befolgen den Hypnobefehl und melden uns im Raumhafen als Techniker. Ich glaube, daß wir gebraucht werden."
„Das ist so ziemlich das verrückteste, was ich jemals von dir gehört habe, Squart", erklärte Keegan.
„Warum sollten wir den Befehlen der Kristalle Folge leisten? Ich denke nicht daran, unsere Gegner in irgendeiner Form zu unterstützen."
„Wir wollen Rhodan einen genauen Bericht erstatten", erinnerte Menchos den Ingenieur. „Das können wir nur, wenn wir wissen, zu welchem Zweck die Schiffe gelandet sind. Wir melden uns nur zum Schein, Grange. Wenn wir wissen, was gespielt wird, ziehen wir uns wieder zurück. Du hast selbst gesagt, daß wir nach der Beschreibung, die die Kristalle von uns gegeben haben, nicht erkannt werden können."
„Das gefällt mir nicht", sagte Keegan. „Wir lassen uns da in eine Sache ein, die uns das Leben kosten kann."
Menchos zuckte mit den Schultern und warf die leeren Schachteln in den Hof. Die halbvolle Wasserflasche verstaute er in seiner Bereitschaftstasche. Er war sicher, daß Grange Keegan ihm trotz aller Einwände folgen würde. Die Prospektoren hörten, wie der Hypnobefehl, der alle technisch und astronautisch geschulten Bewohner Jelly-Citys zum Erscheinen im Raumhafen aufforderte, ständig wiederholt wurde.
Was immer die Kristalle vorhatten, verfolgten sie mit großer Eile. Menchos machte sich nicht die Mühe, über die Pläne des Gegners nachzudenken. Er wußte, daß er nur dann etwas in Erfahrung bringen konnte, wenn er sich zum Raumhafen begab. Dort würden die zu erwartenden detaillierten Befehle am besten zu verstehen sein.
„Gehen wir", sagte Menchos und verließ den
Weitere Kostenlose Bücher