Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City

Titel: 0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wir nichts dagegen tun. Wir wissen es nicht. Aber Piana lebt nicht am anderen Ende der Stadt. Er ist bei uns. Wir können sein Schicksal beeinflussen."
    „Ich habe einen Plan, Partner", sagte Menchos. „Ich rede mit Piana. Wenn mein Vorhaben mißlingt, können wir immer noch etwas anderes versuchen."
    Menchos beugte sich zu dem Kolonisten hinab. Auf Pianas Stirn standen Schweißperlen. Offenbar kämpfte ein Teil seines Bewußtseins in diesem Augenblick wieder gegen die Einwirkung der hypnotischen Sendungen an.
    „Es ist besser, wenn Sie sich nicht melden", sagte er zu dem Funktechniker. „Keegan und ich werden auf Sie aufpassen, damit Sie keine Fehler machen."
    Piana schien ihn nicht zu hören." Plötzlich sprang er auf und warf sich gegen die Seitenwand des Wagens. Menchos war so überrascht, daß ihm keine Zeit zum Eingreifen blieb. Piana schwang sich über die Seitenwand und fiel auf die Straße. Er überschlug sich ein paar Mal und blieb dann liegen.
    Menchos und Keegan stürzten zum hinteren Teil des Wagens.
    „Anhalten!" schrie Menchos.
    Orbcyk schien ihn nicht zu hören. Menchos wandte sich ab, als ein schwerer Transporter über Piana hinwegrollte. Er zitterte so stark, daß er sich gegen die Seitenwand lehnen mußte. Er vermied es, Keegan anzusehen.
    „Ich bin nicht vom Wagen gesprungen", murmelte Keegan. „Dabei war ich fest entschlossen, ihm zu helfen."
    „Es war richtig so", sagte Menchos leise. „Wer auf dieser Welt Mitleid empfindet, ist verloren."
    Der Wagen hielt mit einem Ruck. Orbcyk klappte die Tür auf und sprang heraus. Mit ungelenken Schritten kam er nach hinten. Er sah zu, wie Menchos und Keegan den Wagen verließen.
    „Drew Piana ist heruntergesprungen und wurde überfahren", sagte Menchos.
    Orbcyks Gesicht blieb ausdruckslos. „Ich weiß", sagte er. „Ich habe es im Rückspiegel beobachtet."
    Keegan gab einen unterdrückten Laut von sich. Zum erstenmal wünschte Menchos, die Kristalle würden auch ihn übernehmen, damit er seine Umwelt vergessen konnte.
    Orbcyk hatte den Wagen vor dem Hauptgebäude geparkt. Ohne sich um die beiden Prospektoren zu kümmern, ging er davon. Menchos und Keegan folgten ihm.
    Menchos überlegte, daß ein Mensch ohne eigenen Willen nur ein Instrument der Rücksichtslosigkeit und ein Opfer sinnlosen Machthungers war. Auf New Luna waren fünfzigtausend Menschen zu gefühllosen Robotern geworden. Die Kolonisten konnten zusehen, wie ein Freund starb, ohne sich darüber Gedanken zu machen.
    Auf dem freien Platz hinter dem Hauptgebäude hatten sich etwa vierhundert Kolonisten versammelt.
    Es waren nur wenig Frauen darunter. Menchos blickte zur Straße zurück und sah, daß immer noch Fahrzeuge ankamen. Das bewies ihm, daß er richtig geschätzt hatte, als er von fünfhundert kosmonautisch erfahrenen Kolonisten gesprochen hatte.
    Orbcyk verschwand in der Menge. Keegan und Menchos hielten sich am Rand des Versammlungsplatzes. Die Kolonisten standen bewegungslos nebeneinander. Nur wenige unterhielten sich. Menchos wurde unwillkürlich an eine Viehherde erinnert, die geduldig auf ihren Abtransport wartete.
    „Was geht hier vor?" fragte Keegan unterdrückt. „Worauf warten all diese Menschen?"
    Bevor Squart Menchos antworten konnte, kletterte ein Kolonist auf die Ladefläche eines Wagens und hob die Arme.
    „Ich bin Oberst Delahoyt", sagte er. „Da ich der ranghöchste Offizier von Jelly-City bin, übernehme ich die Einteilung der Besatzungen."
    Delahoyt trug eine Arbeitshose. Er hatte sich eine Uniformjacke beschafft, die ihm einige Nummern zu groß war. Der Oberst war ungefähr neunzig Jahre alt. Er war aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Menchos dachte daran, daß Delahoyt dieser Tatsache sein Leben verdankte. Wäre er jünger gewesen, hätte er sich an Bord eines der von OLD MAN vernichteten Schiffe des Flottenstützpunkts aufgehalten.
    „Wir stellen hier einen Tisch auf", erklärte Delahoyt. „Auf der einen Seite sitze ich, auf der anderen Major Kirilo. Wer zum technischen Stab gehört, trägt sich bei Major Kirilo in die Liste ein, alle anderen kommen zu mir."
    Kirilo schwang sich zu Delahoyt hinauf, damit die Kolonisten ihn sehen konnten. Er war ein großer, sportlich aussehender Mann mit schwarzen Haaren, die er glatt nach hinten gekämmt trug. Menchos schätzte, daß der Major fünfzig Jahre alt war.
    „Wer sich eingetragen hat, bleibt in der Nähe der Schiffe", sagte Kirilo. „Sobald wir die Besatzungen eingeteilt haben, geben wir bekannt, an

Weitere Kostenlose Bücher