0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
verlassen."
Menchos lauschte angespannt. Die Hypnobefehle, die während des kurzen Fluges fast verstummt waren, drangen jetzt wieder deutlicher in sein Bewußtsein. Das bedeutete, daß sich auf der ersten Plattform OLD MANs ebenfalls Kristalle befanden.
„Sie haben den gesamten Riesenroboter in ihrer Gewalt", stellte Keegan fest, der offenbar die gleiche Feststellung getroffen hatte wie Menchos.
Menchos fragte sich, warum Perry Rhodan keinen Generalangriff auf OLD MAN befahl. Der gewaltige Robotkörper bildete eine Gefahr für das gesamte Solare Imperium. Die Kristalle, die OLD MAN besetzt hatten, waren unberechenbar. Sie konnten jeden Augenblick ihre Pläne ändern und mit Hilfe OLD MANs ein anderes, von Terranern bewohntes Sonnensystem angreifen.
„Niemand verläßt seinen Platz!" meldete sich Gord Kirilo über Interkom. „Der Aufenthalt dauert nicht lange."
„Da!" sagte Menchos und deutete auf den Bildschirm, auf dem die große Verladeschleuse zu sehen war. Die beiden Schleusenwände hatten sich geöffnet. Menchos und Keegan konnten einen Teil der breiten Gangway sehen.
Fünf Roboter kamen die Gangway herauf. Sie schleppten große Kristallbrocken auf ihren Metallarmen.
Menchos fühlte, wie die parapsychischen Sendungen, die vorübergehend fast verstummt waren, wieder an Intensität zunahmen. Voller Bitterkeit starrte er auf den Bildschirm. Die Kristalle handelten vollkommen logisch. Sie hatten nichts von ihrer Substanz auf New Luna für die vier Schiffe geopfert.
Das bewies, daß sie Jelly-City weiterhin unter Kontrolle behalten wollten. Da die auf den Plattformen OLD MANs existierenden Kristalle nicht alle gebraucht wurden, brachten die Roboter einige von ihnen an Bord der vier Raumschiffe, damit sie die Besatzungen während des Fluges zu der großen Magellanschen Wolke weiterhin beeinflußten.
„Spürst du es?" fragte Keegan dumpf. „Jetzt ist der Druck fast so stark wie im Zentrum von Jelly-City."
„Damit ist mein Plan von einer Revolte aussichtslos geworden", gab Menchos zurück. „Wir müssen uns damit abfinden, daß die vier Schiffe ihr Ziel erreichen und ihre Aufgabe erfüllen. Wir können nichts dagegen tun."
Inzwischen hatten die Roboter den Hangar betreten. Sie übergaben die Kristalle an einige Kolonisten, die sie weiter ins Innere des Schiffes trugen.
Wenige Augenblicke später verließen die Roboter die I-10. Die Gangway wurde eingezogen, und die Schleuse glitt zu.
Tut alles, was man euch befiehlt. Bleibt auf euren Plätzen!
Die hypnotischen Impulse der neuen Kristalle unterschieden sich durch nichts von jenen, die Menchos und Keegan auf New Luna empfangen hatten.
„Ich möchte wissen, wie sich die Kristalle untereinander verständigen", sagte Keegan. „Sie scheinen ein Kollektivwissen zu besitzen. Je mehr Kristallkörper sich zusammenfinden, desto größer scheint die Intelligenz der Zusammenballung zu sein."
„Sofern man überhaupt von einer Intelligenz im menschlichen Sinne sprechen kann", sagte Menchos.
Keegan dachte angestrengt nach. „Ich möchte wissen, wohin man die fünf Kristallklumpen gebracht hat", sagte er. „Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, sie während des Fluges zu vernichten."
„Ich bezweifle, daß wir überhaupt an sie herankommen", sagte Menchos. „Wenn wir noch drei oder vier Helfer hätten, ließe sich ein wirkungsvoller Angriff vielleicht verwirklichen. Ich glaube jedoch nicht, daß außer uns noch Immune an Bord sind."
Menchos bückte sich und klopfte gegen das Funkgerät. „Das ist im Augenblick unsere einzige Waffe gegen die Kristalle."
Er richtete sich rasch auf, als die Tür aufgestoßen wurde. Der Erste Offizier kam herein. Seine Blicke fielen auf die erleuchteten Bildschirme. Menchos erkannte, daß der hypnotisierte Raumfahrer darüber nachdachte, warum die Bildschirme eingeschaltet waren. Der Geologe beschloß, jeder verfänglichen Frage zuvorzukommen.
„Wir haben den Befehl ausgeführt und unsere Arbeit übernommen", sagte er langsam. „Die Ladung wurde an Bord gebracht."
„Warum sind die Bildschirme eingeschaltet?" fragte der alte Ingenieur.
Menchos hörte, wie Keegan unruhig atmete.
„Wir führen alle Befehle aus", sagte Menchos. Er hoffte, daß seine Stimme weiterhin gelassen klang.
Er stand auf und ging schwerfällig auf den Beeinflußten zu.
„Es ist nicht nötig, daß die Bildschirme eingeschaltet sind", beharrte der Stellvertreter Kirilos.
Es war schwer, einen Hypnotisierten von einer einmal gefaßten Meinung
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