0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
lenken?
„Alle Besatzungsmitglieder auf ihre Plätze!" klang Kirilos Stimme noch einmal auf. „Jeder kennt den Befehl."
„Verdammt!" schrie Keegan und schüttelte eine Faust. „Hier ist jemand, der den Befehl kennt und sich ihm trotzdem entziehen könnte."
„Sei still, Grange!" ermahnte ihn Menchos. „Es hat keinen Sinn, wenn wir uns jetzt auflehnen."
Keegan brummte unwillig. „Im Grunde genommen haben wir uns selbst auch schon zu Sklaven der Kristalle gemacht. Statt sie offen zu bekämpfen, verkriechen wir uns und spielen die Beeinflußten."
„Was würde uns ein offener Kampf gegen eine solche Übermacht nützen?" hielt ihm Menchos entgegen. „Wir können nur etwas erreichen, wenn wir geduldig bleiben und jede noch so geringe Chance wahrnehmen, unseren Gegnern zu schaden."
„Das ist nicht meine Methode", versetzte Keegan gereizt „Ich bin kein Maulwurf. Bisher habe ich immer getan, was ich für richtig hielt."
Menchos seufzte. „Wir müssen jetzt in den Hangar, Partner. Hoffentlich begehst du keine Dummheiten."
Sie verließen die Kabine und begaben sich an ihren Arbeitsplatz. Vor der Verladeschleuse hatten sich etwa zwanzig Besatzungsmitglieder versammelt und nahmen die Anweisungen des Ersten Offiziers entgegen. Keegan und Menchos erhielten den Auftrag, sich in den Kontrollraum des Hangars zu begeben. Dort war die Steuerzentrale für sämtliche Verladeeinrichtungen untergebracht. Über mehrere Bildschirme konnten die beiden Männer alle Haupt- und Nebenschleusen beobachten.
Menchos stellte erleichtert fest, daß Keegan und er allein in diesem Raum waren. Normalerweise wurde diese Nebenzentrale von fünf Männern besetzt. Kirilo besaß jedoch nicht genügend Spezialisten, um an allen Stellen eine ausreichende Besatzung zu garantieren.
Der Erste Offizier kam zu den beiden Prospektoren herein und erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei.
„Wir werden alle Befehle ausführen", sagte Menchos ruhig. „Es ist alles in Ordnung."
Der krummbeinige Raumfahrer nickte. Einen Augenblick blieb er unschlüssig stehen, dann verließ er den Raum. Menchos atmete auf und schaltete die Bildschirme ein. Alle Hangarräume und Schleusen wurden sichtbar. Menchos und Keegan konnten einige Mitglieder des technischen Personals sehen.
„Paß auf, ob jemand kommt!" sagte Menchos zu seinem Freund.
Keegan ging zur Tür und öffnete sie um einen Spalt. Als er den Kopf schüttelte, öffnete Menchos seine Bereitschaftstasche und nahm das kleine Funkgerät heraus. Er stellte die Antennen ein und schob das Gerät unter seinen Sessel. Keegan schloß die Tür und bückte sich.
„Man kann es nicht sehen, wenn man von draußen hereinkommt", sagte er. „Wann wollen wir den Funkspruch absetzen?"
„Kurz bevor wir im Linearflug übergehen", erwiderte Menchos. „Dann ist die Gefahr, daß wir abgehört werden, am geringsten."
Sie hörten den Interkom summen. Menchos schaltete auf Empfang. Wieder war es Major Kirilo. der sprach.
„Der Start erfolgt in drei Minuten. Weitere Befehle erhalten Sie nach der Zwischenlandung."
Keegan und Menchos blickten sich an.
„Zwischenlandung?" wiederholte Menchos verwirrt. „Was hat das zu bedeuten? Wo sollen die vier Schiffe noch einmal landen?"
„Wir haben noch keine Kristalle an Bord", erinnerte Keegan. „Daraus können wir schließen, daß wir auf einer Plattform von OLD MAN landen, um einige Kristalle an Bord zu nehmen."
„Ich befürchte, du hast recht", sagte Menchos. Seine Hoffnung, der Flug zu den Magellanschen Wolken könnte ohne Kristalle vonstatten gehen, hatte sich nicht erfüllt. Die Besatzungen der I-10 bis I-13 würden weiterhin Hypnosklaven bleiben. Der kurze Flug zu OLD MAN genügte nicht, um die Beeinflußten aus ihrer Lage zu befreien.
Der Start der I-10 erfolgte genau zum angekündigten Zeitpunkt. Wenige Minuten später teilte Kirilo mit, daß die vier Schiffe nun auf der ersten Plattform OLD MANs landen würden.
Während des kurzen Fluges hatte Menchos immer wieder zu seinem Funkgerät gegriffen. Er hatte sich jedoch entschlossen, die Geschehnisse auf OLD MAN abzuwarten. Es war möglich, daß noch irgend etwas passierte, was Perry Rhodan wissen mußte.
Menchos wartete, bis der Lärm der Triebwerke erstarb. Innerhalb des kleinen Kontrollraums gab es keine Bildschirme zur Außenbeobachtung. Menchos und Keegan konnten jedoch sämtliche Schleusen sehen.
„Alles ist still!" stellte Keegan fest. „Wenn wir Schutzanzüge hätten, würde ich versuchen, das Schiff zu
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