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0309 - Die Eismeer-Hexe

0309 - Die Eismeer-Hexe

Titel: 0309 - Die Eismeer-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dinge hatten wir oft genug erlebt, und wir ließen uns auch nicht ins Bockshorn jagen.
    »Wissen Sie noch etwas über die Eismeer-Hexe?« fragte Suko.
    »Sie heißt Rakina, deshalb auch der Name der Rakis. Und sie wacht über die Natur. Sie ist die Beschützerin des Eises, der Wälder und des Meeres. Sie kann beschworen werden, dann soll sie, wenigstens der Sage nach, aus dem ewigen Eis erscheinen und sich dem zuwenden, der sie beschworen hat.«
    »Ist das geschehen?«
    Auf meine Frage hin runzelte Morg Behan die Stirn. »Möglicherweise ja.«
    »Hat das Ihr Freund getan?«
    »Er versuchte es zumindest. Ich selbst war nicht dabei. Er berichtete mir davon kurz vor seinem Tod.«
    »Hatte er einen Grund?«
    »Er schon.«
    »Und welchen?«
    »Es muß auch mit den Steinen zusammengehangen haben. Als er sie fand, entdeckte er auch eine Spur zu Rakina, der Eismeer-Hexe, und er sagte mir einmal, daß es sie geben würde.«
    »Hat er sie gesehen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Gibt es eine Beschreibung von ihr?« erkundigte sich mein Freund Suko.
    Morg nickte. »Dabei muß man aber den Legenden glauben, denn es ist lange her, daß sie von jemandem gesehen wurde, der darüber etwas sagen konnte, wissen Sie.«
    »Die Beschreibung!« forderte ich.
    »Ja, ja, natürlich. Sie ist groß. Manche meinen, so groß wie ein Berg. Andere vergleichen sie mit einem Haus. Sie ist eingehüllt in Pelz, obwohl ich daran glaube, daß sie keine Haut besitzt, sondern nur Fell. Und sie hat ein Gesicht, das dem einer Eskimofrau ähnelt. In ihrem Gesicht sollen auch Haare sprießen, und an der Stirn besitzt sie das, was wir auch bei Simon Garfield gesehen haben.«
    »Eine Öffnung?« fragte ich.
    »Stimmt, eine Öffnung. Deshalb war ich vorhin auch so entsetzt. Aus dieser Öffnung kommen, so steht es in der Sage, die Rakis. Diese Wesen, die wir…« Er schwieg.
    »Wenn Rakina eine Öffnung in der Stirn besitzt«, nahm ich den Faden auf, »will ich das wohl gern glauben. Nur, weshalb besaß auch der Tote dieses Loch?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Er muß dann mit der Eismeer-Hexe in Verbindung gekommen sein«, folgerte Suko.
    Das war auch meine Ansicht. Aber Garfield hatte nach den Steinen geforscht.
    In welch einer Verbindung standen sie zu der Eismeer-Hexe. Ob der Mann zu Lebzeiten möglicherweise zwei Magien erweckt hatte?
    Die Rätsel waren nicht kleiner, sondern größer geworden.
    Ich atmete tief durch. Noch einmal ließ ich das Gespräch vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Hatten wir vielleicht etwas übersehen?
    War in den Worten des Morg Behan ein Hinweis versteckt gewesen?
    Ich stolperte über nichts dergleichen. Dafür vernahm ich jedoch ein Geräusch und wurde aufmerksam.
    Wir schauten uns alle drei um, suchten nach der Quelle und fanden sie auch.
    Es war das Lager!
    Da gab es nur eine Erklärung.
    Der Tote sprach!
    ***
    Auch Jane Collins wurde von dem Angriff des Raki überrascht. Damit hätte sie nicht gerechnet. Sie wußte um eine Gefahr, die hatte sie spüren können. Daß sich diese Gefahr jedoch aus einem so seltsamen Wesen zusammensetzte, wunderte sie.
    Der Raki wollte zubeißen.
    Blitzschnell ballte Jane die rechte Hand zur Faust und drosch damit zu.
    Ein kraftvoller Hieb traf das kleine Wesen direkt über der aufgerissenen Schnauze. Die Wucht wirbelte das Tier zurück. Es fiel auf die Liege und federte dort nach.
    Sofort wollte es wieder in die Höhe, doch Jane Collins ließ es nicht zu.
    Nicht mit Gewalt bannte sie den Raki, sie setzte andere Kräfte ein. Hexenkräfte.
    Wieder wurden ihre Pupillen zu schockgrünen Plättchen, und sie strahlten eine Kraft aus, der auch das Wesen nichts entgegenzusetzen hatte. Es wurde erwischt, als es hochspringen wollte, stieß einen kläglich klingenden Laut aus und fiel zurück.
    Starr blieb es liegen.
    Aber nicht tot.
    Jane Collins hatte den Raki nur gebannt, denn sie war sicher, daß dieses Wesen sie auf eine weitaus wichtigere Spur bringen konnte.
    Irgend jemand mußte es leiten, und Jane dachte wieder an die Hexenmagie, die sie gespürt hatte.
    Stand das Tier damit in einem unmittelbaren Zusammenhang?
    Jane wollte einfach nicht daran glauben, daß der Raki vor ihr aus eigenem Antrieb gehandelt hatte.
    Auch weiterhin setzte Jane ihre rätselhaften Hexenkräfte ein. Sie beugte den Kopf ein wenig vor, und das Leuchten in den Augen verstärkte sich sogar, als sie auf den Raki starrte.
    »Du!« zischte sie das bewegungslose Tier an. »Du gibst mir Antwort!«
    Sie redete nicht

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