Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0309 - Die Eismeer-Hexe

0309 - Die Eismeer-Hexe

Titel: 0309 - Die Eismeer-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erkennen.
    Mit dem Lift fuhr Jane Collins nach unten. Gemeinsam mit einem älteren Ehepaar. Die Blicke des graumelierten Herrn saugten sich an Janes Gestalt fest, und die Detektivin mußte unwillkürlich lächeln. Sie hatte durch ihr Hexensein an Attraktivität nichts verloren.
    Der große Speisesaal war gleichzeitig auch das Restaurant. Vom Foyer aus mußte man eine Ladenstraße durchqueren, deren Geschäfte jetzt noch geöffnet hatten.
    Hier wurden vor allen Dingen Luxusgüter angeboten. Teure Kleidung, Andenken aus Gold und Diamanten sowie alles, was man für einen Skiurlaub benötigte.
    Auch Zeitschriften und Bücher konnte man erstehen. Es gab sogar einen Videofilm-Verleih. Die entsprechenden Geräte waren zu leihen.
    Langweilig würde es jedenfalls nicht werden. Auch wenn das Hotel mal völlig von der Außenwelt abgeschnitten war und selbst Hubschrauber nicht durchkamen.
    Licht, Chrom und Glas beherrschten das Restaurant. Im Dunkeln wirkte es besonders prächtig, da funkelten die Spotlights, als wäre ihr Licht von zahlreichen Diamanten und Prismen gebrochen.
    Die Hälfte der Tische war bereits belegt. Die Gäste unterhielten sich leise. Man trug sportliche Kleidung, wie es sich eben für den »Apres-Ski« gehörte.
    Jane Collins saß allein an einem Vierertisch. Zudem hatte sie das Glück, direkt am Fenster sitzen zu können. Die Außenleuchten des Hotels waren eingeschaltet und warfen ihre breiten Strahlen auf die glitzernde Schneefläche.
    Als Aperitif wurde ein trockener Martini serviert. In ihm schwamm eine Olive.
    Die Speisekarte lag bereit. Jane konnte zwischen vier Gerichten wählen.
    Mit dem Dessert waren es jeweils fünf Gänge.
    Während Jane noch überlegte, störte sie etwas.
    Es war eine Warnung, und Jane reagierte auf sie so empfindlich wie ein Seismograph auf Erdbebenstöße.
    Etwas paßte nicht. Es war zwar keine unmittelbare Gefahr, die sie spürte, dennoch hatte sie das Gefühl, von scharfen Augen beobachtet zu werden.
    Jane legte die Karte wieder auf den Tisch und drehte sich auf dem Stuhl sitzend um.
    Zwei Männer standen jetzt vor ihr.
    ***
    Die beiden Männer waren Suko und ich.
    Wir hatten Jane schon längst entdeckt und auch in unser Visier genommen.
    Als sie sich umdrehte, merkte ich, wie gut sie sich in der Gewalt hatte, denn nicht ein Zucken in ihrem glatten Gesicht verriet, was sie über die veränderte Situation dachte.
    »Guten Abend, Jane«, sagte ich.
    Sie runzelte die Stirn. »Ob der Abend gut wird, wage ich zu bezweifeln.«
    »Dürfen wir denn bei dir Platz nehmen?«
    »Bitte, es sind genügend Stühle frei.«
    Wir setzten uns. Ich hatte Jane Collins bisher noch nicht in dem Hotel gesehen. Sie uns wahrscheinlich auch nicht. Ein Zusammentreffen hatte sich jedoch nicht vermeiden lassen, da Jane die gleichen, wenn nicht besseren Informationen als wir besaß. Schließlich kannte sie das Testament.
    Ihre Hände spielten mit dem Glas. Dabei schaute sie uns schweigend an.
    »Bist du schon lange hier?« fragte ich.
    »Drei Tage.«
    »Dann hast du einen Vorsprung.«
    »Den habe ich immer.«
    Ich lachte und gab keine Antwort, weil der Martini auch Suko und mir serviert wurde.
    »Haben die Herren den Tisch gewechselt?« erkundigte sich der Ober höflich.
    »Ja, das stimmt. Wir haben eine Bekannte getroffen.«
    »Sehr wohl, Sir. Ich bringe dann noch Bestecke.«
    »Das wäre nett.«
    »Ihr wollt mir also immer Gesellschaft leisten?« fragte Jane, nachdem der Ober verschwunden war.
    »Wenn du nichts dagegen hast.«
    Jane hob die Schultern, Sie öffnete ihre kleine Handtasche und holte ein schmales Etui hervor, in dem sich Zigaretten befanden. Ich gab ihr Feuer, als das Stäbchen zwischen ihren blaß geschminkten Lippen steckte. Über die Flamme hinweg schauten wir uns an.
    Janes Augen funkelten. Sie zeigten Spott und einen Ausdruck der Härte. Das war nicht mehr die Jane Collins, wie ich sie von früher her kannte. Ihr Hexendasein hatte sie total verändert.
    Jane stieß den Rauch aus. »Bist du gekommen, um mich anzuklagen oder zu belehren?«
    »Worüber?«
    »Du hast mir doch in London erzählt, daß ich Morde auf dem Gewissen habe. Bitte…«
    »Meine Ansicht kennst du, Jane, und Suko wird ebenso denken«, erwiderte ich. »Uns interessiert heute etwas völlig anderes.« Ich sprach nicht mehr weiter, weil der Ober die Bestecke brachte und auch schon die Vorspeise hinstellte. Pastete mit Cumberland-Soße, dazu Waldorf-Salat.
    Jane griff zu Messer und Gabel. »Rakina, nicht

Weitere Kostenlose Bücher