0309 - Die Sklavenwelt von Magellan
ihren Fassungen und zersprangen auf dem Boden.
Er schüttelte den Kopf.
„Skandalös! Gibt es denn hier keine Wartungsroboter, die sich um den Zustand der Schiffe kümmern? Das ist ja mehr ein Wrack als ein Raumfahrzeug."
„Ich frage mich nur, ob es überall so aussieht", murmelte Perry Rhodan.
Sein Gesicht zeigte einen grüblerischen Zug.
Pandar Runete musterte die Schaltpulte mit finsterer Miene. Als Offizier einer Elitebesatzung wollte es ihm offenbar überhaupt nicht in den Kopf, daß irgend jemand seine Raumschiffe derartig vernachlässigen konnte. Ihn regte an Bord der CREST jeder herumliegende Zigarettenstummel auf, aber hier konnte man manche Einrichtungsgegenstände nicht mehr vom Unrat unterscheiden.
„Und ich habe immer gedacht, diese Birnenschiffe stellten die Transportmittel der Kristalle dar", sagte der Großadministrator nachdenklich.
Erregt fügte er hinzu: „Allmählich begreife ich, warum OLD MAN vier moderne Ultraschlachtschiffe in dieses System geschickt hat. Ganz offensichtlich sollen damit die Transportprobleme der Kristalle gelöst werden."
„Ich würde mir gern den Kraftwerkssektor anschauen, Sir", bat Major Runete.
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Das hat Zeit bis später. Jetzt, da wir wissen, weshalb die vier Schiffe nach Keeg beordert wurden, müssen wir unbedingt Gegenmaßnahmen organisieren. Wir kehren zur Space-Jet zurück!"
Die letzten Worte stieß er hastig hervor.
Ohne auf eine Erwiderung zu warten, macht er kehrt und lief auf die Nottreppe zu. Die anderen folgten ihm schweigend. Aber seine Unruhe steckte sie an, und sie rannten schließlich alle, als sie die Hangarschleuse erreichten, durch die sie gekommen waren.
„Die Probe!" rief Fellmer Lloyd.
„Hat Zeit!" gab Rhodan kurzangebunden zurück.
„Helme schließen, Deflektorschirme aktivieren.
Schnell, schnell!"
Er war bereits fertig zum Ausstieg. Noch während seine Hand nach dem Flugregler tastete, sprang er aus der Öffnung im Außenschott. Er fiel einige Meter, bevor die Antigravaggregate mit hellem Singen anliefen und ihn in eine schräge Flugbahn rissen.
Unverwandt blickte er hinüber zum entgegengesetzten Platzrand, wo die SANGLIER versteckt liegen mußte.
Eine unerklärliche Unruhe trieb ihn an. Er holte alles aus den Flugaggregaten heraus.
Aber noch bevor der letzte Mann das Raumschiff richtig verlassen hatte, schoß am anderen Platzende greller Feuerschein in den Himmel. Ein Rauchpilz stieg empor.
Kurz darauf wurden die Männer von einer ungeheuren Druckwelle erfaßt und davongewirbelt.
Sie fanden sich zwischen den Birnenraumern wieder, stabilisierten den Flug und sammelten sich.
„Das war die Space-Jet!" schrie Pandar Runete zornig.
„Telekoms auf geringste Reichweite justieren!"
befahl Perry Rhodan.
Als ihn fragende Blicke trafen deutete er stumm nach oben.
Da sahen sie es auch.
Kleine, elliptische Flugkörper kreisten in relativ geringer Höhe über dem gesamten Areal des Raumhafens. Sie schienen nichts von der Existenz der Terraner zu wissen, aber zweifellos hatten sie die Space-Jet geortet und kompromißlos vernichtet.
Die fünf Männer waren abgeschnitten.
*
Durch die Räume der CREST IV gellte der Alarm.
Die Funkzentrale meldete den Start von vier großen Raumschiffen. Sie hatten sich aus der Atmosphäre Keegs gelöst und waren in den interplanetaren Raum vorgestoßen. Pausenlos und planlos schossen sie ihre Gigasalven ab. Der Raum um den zweiten Planeten wurde plötzlich erhellt vom Schein unzähliger künstlicher Sonnen.
Lordadmiral Atlan stürmte mit weiten Sätzen in die Funkzentrale.
„Eine Verbindung zur Space-Jet Rhodans!" schrie er die Funker an. „Los, funken Sie die Jet an!"
Damit war die befohlene Funkstille aufgehoben.
Die Funker handelten.
Gespannt beobachtete Atlan den Hyperkomempfänger. Seit einigen Sekunden rasten die Funkrufe mit einer Geschwindigkeit, die Entfernungen illusorisch machte, aus den großen Antennen des Flaggschiffes. Falls der Freund in Gefahr war, würde er sich melden.
„Wir müssen aus der Korona heraus, Sir!" rief der Chef der Funkzentrale, Major Wai Tong. „Die Hyperstörungen der Sonne sind hier zu stark."
Der Arkonide griff nach dem Interkom.
„Gehen Sie bis unmittelbar an den Rand der inneren Korona, Kommandant Akran!" befahl er.
Der Oberst fragte nicht erst, warum er aus der Zone des stärksten Ortungsschutzes herausgehen sollte. Er handelte sofort. Gleißende Energiebahnen schossen aus den Feldmündungen der
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