031 - Die Stunde der Ameisen

Titel: 031 - Die Stunde der Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller

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ihre eigene Achse wirbelnd, über die Tiere hinwegfegten, woraufhin diese den Boden unter den Füßen verloren.
    »Zurück!« brüllte Selmar und wandte sich zur Flucht. Vera folgte ihm eilig.
    Die magische Windhose schien alles aufzufressen, was sich ihr entgegenstellte. Sie raste hin und her und trieb die Bestien auseinander; einige schien sie zu verschlucken. Die raubkatzenähnlichen Kreaturen stoben in wilder Panik davon.
    Vera wandte den Kopf. Die Windhose verfolgte sie. Sie war nur noch ein halbes Dutzend Schritte von ihnen entfernt. Ihre Augen weiteten sich, als der magische Wirbelwind immer näher kam. Sie spürte in ihrem Rücken einen Lufthauch, dann lodernde Hitze, die sich durch ihre Kleider fraß. Vera bäumte sich auf, stolperte über einen Stein und fiel der Länge nach hin. Das war im Augenblick ihre Rettung. Der Wirbelwind beachtete sie nicht mehr, sondern setzte Selmar nach, der ihn mit einem Bannspruch aufhalten wollte. Doch sein Zauber wirkte nicht. Der Wirbelwind erreichte ihn, und Vera schloß vor Entsetzen die Augen. So erkannte sie nicht, wie Selmar von dem Luftstrom gepackt und hochgerissen wurde. Er strampelte verzweifelt mit den Beinen und befand sich inzwischen mindestens zwanzig Meter über dem Erdboden. Dann entstanden plötzlich riesige Klingen aus dem Nichts und schnitten seinen Körper entzwei, so daß er in blutigen Stücken zu Boden fiel. Die Windhose änderte ihre Farbe und wurde breiter.
    Vera rappelte sich auf und setzte ihre Flucht fort. Doch dem Luftwirbel konnte sie nicht entkommen. Er hüllte sie ein und raubte ihr den Atem. Sie spürte einen starken Druck gegen ihren Hals und wurde bewußtlos. Die Hexe spürte nicht mehr, wie die Windhose sie mit sich riß.

    Alle Mitglieder der Zamis' waren in einem großen Raum unweit des Haupteinganges des Schlosses versammelt. Auf einigen verschieden großen Tischen standen magische Kugeln. Darin hatte man verfolgen können, wie die Bestien die Forcas' getötet hatten. Dann war die Verbindung abgerissen. Bis jetzt hatte niemand eine Ahnung, was Vera und Selmar in der Nähe des Bauernhofes widerfahren war.
    Inzwischen kamen die beiden Bestien mit den toten Forcas' im Kastell an. Cora Zamis, eine von Ingvars Töchtern, öffnete die Tür und ließ die zwei fauchenden Tiere herein. Derweil versuchten Michael und Adalmar gemeinsam, den Sichtbereich in einer der magischen Kugeln zu erweitern. Doch ihre Zauberkräfte verpufften. Außer dem Talanfang war rein gar nichts zu erkennen. Dann plötzlich wurden die Zamis' unruhig, als einige der übrigen Bestien beim Kastell eintrafen.
    »Unser Angriff ist anscheinend fehlgeschlagen«, sagte Ingvar mißmutig. »Es war auch nur ein Versuch. Ich bin neugierig, welchen Gegenzauber die Forcas' angewandt haben.«
    »Wir werden es wissen, sobald Vera und Selmar zurück sind«, sagte Georg.
    Doch die beiden Familienmitglieder blieben verschwunden. Nur einige der Tiere kehrten als Nachzügler zum Schloß zurück. Langsam wurde Ingvar Zamis unruhig. »Ich glaube, wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen«, sagte er bitter. »Vera und Selmar sind entweder tot oder von den Forcas' gefangengenommen worden.«
    Das darauffolgende Schweigen war bedrückend.
    Plötzlich jedoch änderte sich das Bild in der Kugel. Die magische Sperre, die die Forcas' über das kleine Tal gelegt hatten, war aufgehoben worden. Deutlich war der alte Bauernhof zu sehen, der völlig dunkel war. Wahrscheinlich hatte man die Vorhänge vor die Fenster gezogen. Es war nun tiefste Nacht und nicht viel zu erkennen. Doch plötzlich flammte ein magisches Licht auf. Bianca schlug entsetzt die Hände vors Gesicht und wandte sich ab. Die anderen starrten stumm in die Kugeln, in denen jetzt der zerstückelte Körper Selmars zu sehen war. Das magische Licht erlosch, und das Bild verschwamm schließlich ganz.
    »Er ist tot!« sagte Tjalf mit stockender Stimme. Selmar war sein älterer Bruder gewesen.
    »Und was ist mit Vera?« fragte Thekla leise.
    »Wahrscheinlich haben sie die Forcas' gefangengenommen«, sagte Lydia fast unhörbar.

    Vera erwachte aus ihrer Bewußtlosigkeit. Sie hörte erregte Stimmen, konnte ihren Wortlaut aber nicht verstehen. Sie versuchte, sich zu bewegen, doch ihr Körper war gelähmt; sie konnte nicht einmal die Augen öffnen. Nach einigen Sekunden wurden die Stimmen deutlicher, und jetzt erkannte sie auch die Sprecher.
    Natürlich hatte sie bereits damit gerechnet, daß es sich um die Winkler-Forcas' handelte.
    »Diese Hunde