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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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sich die Hände rieb?
    Welch beschissene Situation, dachte Matt. Was ich auch tue, es kann sich alles gegen mich wenden.
    »Woher kennen Sie mich?«, fragte er, um wenigstens einen Teil seiner Neugier zu befriedigen.
    »Aus einer anderen Realität«, erwiderte Black. »Wir haben etwas unternommen, um ihnen die Augen zu öffnen.« Er schwieg eine Weile. »Sie erinnern sich doch an Mike?«
    »Und ob ich mich an ihn erinnere«, sagte Matt aufatmend. »Eine Mischung aus Romanlektor und James Bond.«
    »Unser Mr. Hacker hat die Figur künstlich erzeugt«, sagte Black. »Es war die einzige Möglichkeit, mit Ihnen in Verbindung zu treten. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen, Commander. Von Mac wissen wir, dass Sie über uralte Kenntnisse verfügen, die uns sehr nützlich sein könnten.«
    »Mac?«, fragte Matthew. »Ich kenne keinen Mac. Wer soll das sein?«
    »Sie kennen ihn nicht?« Unverhülltes Erstaunen schwang in Blacks Stimme mit.
    Im gleichen Augenblick explodierte ein Lichtblitz vor Matts Augen.
    Und er konnte wieder sehen.
    ***
    So ähnlich stellte Matt sich einen Atomblitz vor: eine rasende Woge unerträglich grellen Lichts, die einen zwang, die Augen zu schließen und die Hände vors Gesicht zu reißen.
    Ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde er zu Boden gerissen und auf den Bauch geworfen. Harte Fäuste hielten ihn fest. Er hob ächzend den Kopf und sah, wie sich eine Horde von Menschen in grauen Thermoanzügen auf den an der Wand hockenden blutenden Mann stürzte.
    Das Gespenstische an der Situation war, dass niemand auch nur einen Ton äußerte. Bis Matt klar wurde, dass die Eindringlinge sich über Helmfunk verständigten Black er nahm jedenfalls an, dass er es war, denn er war außer ihm der einzige Unbehelmte in dem schmutzigen, von zwei hellen Scheinwerfern erhellten Kellerraum stieß einem Angreifer den Kopf in den Magen, sodass der nach hinten taumelte. Ein halbes Dutzend graue Gestalten packten ihn, hielten ihn fest und versuchten ihm Handschellen anzulegen, was Black große Schmerzen zu bereiten schien.
    Matt erstarrte.
    Jetzt, da er Blacks Gesicht im hellen Licht sah, erkannte er es endlich.
    Der Mann, der sich mit den WCA-Agenten raufte, war Präsident Schwarzenegger!
    Nein, korrigierte sich Matt. Das konnte nicht sein. Erstens war Schwarzenegger längst nicht mehr am Leben, zweitens sah der Mann vor ihm gut dreißig Jahre jünger aus, als er den Präsidenten in Erinnerung hatte. Es war natürlich sein Klon! Der Weltrat hatte Präsident Schwarzenegger geklont und dessen Vize. Matt hatte ihn nicht erkannt, aber »Mr. White« musste der Klon jenes Mannes gewesen sein, der damals als erster schwarzer US-Vizepäsident für Furore gesorgt hatte.
    Blacks gewaltigen Muskeln spannten sich unter seinem weißen Pulli. Doch gegen ein halbes Dutzend zu allem entschlossene Gegner konnte auch er nichts ausrichten. Die Waffe hatten sie ihm längst entrungen.
    »Lasst mich los, ihr dämlichen Hunde!«, knirschte Matt und schnappte mit den Zähnen nach der Hand, die seinen Kopf erneut auf den Boden drücken wollte. Doch seine Bemühungen halfen ihm nicht. Er musste hilflos mit ansehen, wie die Schergen des Pentagons den sich heftig wehrenden Black aus dem Kellerraum schleiften.
    Wenigstens, dachte er, haben sie ihn nicht auf der Stelle umgebracht…
    Aber er wusste nicht, ob ihm dies ein Trost sein konnte. Innerlich hatte er sich längst von Präsident Hymes und dem Weltrat verabschiedet.
    ***
    Das gurkenförmige Sauggerät an seiner nackten Schulter zischte. Matt empfand ein leises Ziehen, dann war alles vorbei. Die rothaarige Medizinerin hielt ihm den Peilsender unter die Nase, den sie aus seinem Fleisch entfernt hatte, dann warf sie ihn auf den Tisch. »Das wars, Commander Drax.«
    »Danke.«
    Matt griff sich an die Schulter, massierte kurz die malträtierte Stelle und zog sich wieder an.
    Eine anonyme WCA-Agentin nahm ihn in Empfang und brachte ihn in die Ebene Sub-6 hinunter, wo er allein durch einen endlosen Korridor zu seinem Quartier marschierte. Matt dachte an General Crow, dem er das Implantat verdankte, dessen Existenz erst die ärztliche Untersuchung nach dem Blindheitsschock ans Licht gebracht hatte. Präsident Hymes war entsetzt gewesen. Matt wünschte Crow nach Edmonton, wo der neue Nordpol lag.
    Nach der Rückkehr ins Pentagon hatte Präsident Hymes ihm durch seine Adjutantin mitteilen lassen, man habe den Offizier aus seinem Amt entfernt und ihm eine andere Aufgabe übertragen.

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