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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Crows erfolgreicher Versuch, Matt als Lockvogel einzusetzen, um Black zu »neutralisieren«, war nicht mit dem Präsidenten abgesprochen gewesen, was Hymes angeblich zutiefst bedauerte.
    Es war Matt völlig schnurz, ob Hymes die Wahrheit sagte. Er konnte sich ebenso gut vorstellen, dass seine salbungsvollen Worte nur eine Schutzbehauptung waren, um das Gesicht nicht zu verlieren. Auch nach fünfhundert Jahren war ihm nämlich nicht entfallen, dass Politiker mit Grips stets andere vorschickten, um für sie die Dreckarbeit zu erledigen. Nach dem Motto:
    »Fasst man Sie, müssen wir leider abstreiten, Sie zu kennen.«
    In seinem Quartier setzte Matt sich ans Visaphon und gab die PK-Ziffer Daynas ein, die er auf ihrer Codekarte gelesen hatte. Die Verbindung kam zwar zustande, doch statt eines leibhaftigen Gesichts erschien nur ein Bild von ihr, unter dem stand: VERBALE IDENTIFIKATION ERBETEN. Sonst nichts.
    »Hier ist Matt«, sagte Matt. »Commander Drax.«
    Er hatte das dringende Bedürfnis, sich bei Major DeLano zu entschuldigen.
    »Major DeLano ist unter diesem Anschluss gegenwärtig nicht zu erreichen, Commander Drax«, sagte eine Frauenstimme, die so sympathisch klang, dass er daran zweifelte, dass sie von einem Menschen stammte.
    »Was heißt gegenwärtig?«, fragte Matt.
    »Jetzt… zur Zeit… heute… heutigentags… heuer…«, erwiderte die Stimme. Sie gehörte eindeutig einem Computer.
    »Der Grund ihrer Abwesenheit?«, fragte er.
    »Strafversetzung aufgrund nachlässigen Umgangs mit ihrer Codekarte.«
    Matt stieß bestürzt die Luft aus. Das ging eindeutig auf sein Konto. Wahrscheinlich wäre Dayna ohnehin nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen gewesen… Es war wohl besser, wenn er jetzt kleine Brötchen buk.
    »Danke…«
    »Einen schönen Tag noch«, flötete die Frauenstimme. Daynas Bild löste sich auf. Der Bildschirm wurde schwarz.
    Matt lehnte sich zurück. Die Gedanken, die in seinem Kopf umher wirbelten, waren nicht sehr fröhlich. Er dachte an Königin Victoria von England und an das Versprechen, das er ihr gegeben hatte. Er dachte auch an die Freiheit, die oben in der großen amerikanischen Weite auf ihn wartete. Und er fragte sich, was aus seiner Heimatstadt Riverside geworden war.
    Das Visaphon summte. Gleich darauf erschien das Siegel des Präsidenten auf dem Schirm. Und dann das Gesicht Hymes'.
    »Ich möchte gehen, Herr Präsident«, sagte Matt, bevor der Präsident das Wort ergreifen konnte. »Ich quittiere den Dienst.«
    »Commander Drax…« Hymes wirkte fassungslos.
    »Ich fühle mich missbraucht, Sir«, fuhr Matt fort.
    »Ich bin Soldat, kein Geheimagent. Was geschehen ist…«
    »Commander Drax«, fiel Präsident Hymes ihm ins Wort, »ich kann Ihren Unmut verstehen, glauben Sie mir. Aber Sie müssen sich auch bemühen zu verstehen, dass es manchmal unvorhersehbare Situationen gibt und Kräfte, die auch mich hintergehen. Wir brauchen Männer wie Sie, Commander. Vor uns stehen gewaltige Aufgaben, die engagierte Kräfte erfordern…«
    »Ich vermag leider nicht zu erkennen, wer hier die engagierten Kräfte sind, Herr Präsident«, erwiderte Matt.
    »Wenn ich nach meinen bisherigen Erfahrungen urteile, muss ich in der Fraktion, die General Crow repräsentiert, weniger engagierte als sabotierende Kräfte sehen.«
    »Crow wurde versetzt.«
    »Vielleicht ist sein Nachfolger von seiner Art.« Hymes setzte eine peinlich berührte Miene auf, doch Matt wartete darauf, dass er die Maske endlich fallen ließ.
    »Wie kann ich Sie umstimmen, Commander?«
    »Lassen Sie mich mit Schwarzen… mit Black reden.«
    H ymes fasste sich nachdenklich ans Kinn. »Sie haben ihn also erkannt?«
    »Er war zu meinen Lebzeiten ein berühmter Mann.«
    »Ich kann Sie nicht zu ihm lassen, Commander. So gern ich es auch täte. Es steht nicht in meiner Macht.«
    »Sind Sie nun der Präsident oder nicht?«
    »Ich bin es«, sagte Hymes. »Aber auch ein Präsident ist nicht allmächtig, wenn es um Fragen der nationalen Sicherheit geht.«
    In meiner Zeit, dachte Matt, wurde die nationale Sicherheit grundsätzlich immer dann beschworen, wenn es darum ging, irgendeine innenpolitische Schweinerei zu vertuschen.
    Er hütete sich freilich, dies laut auszusprechen. Stattdessen sagte er: »Ich glaube zwar, dass Black ein Gegner der gegenwärtigen Regierung ist, aber ich glaube nicht, dass er mit irgendwelchen Terroristen zusammenarbeitet.«
    »Dies ist eine Frage des Standpunkts, Commander.«
    »Mag sein.« Matt schüttelte den

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