0310 - Planet der Magier
uns gehen!« sagte sie.
Ich hielt sie an der Schulter fest. »Kara, ich will eine Antwort. Du hast uns einmal leicht geleimt, okay, das nehmen wir hin, aber nicht ein zweitesmal. Verstehst du das?«
»Natürlich. Auch ich muß mich an die Regeln halten, denn es steht Großes, Unheimliches auf dem Spiel, glaubt es mir doch!«
Wir schwiegen. Suko und ich schauten die Schöne aus dem Totenreich an. Und beide hatten wir wohl den gleichen Gedanken. Konnten wir Kara wirklich trauen? Konnten wir uns hundertprozentig auf sie verlassen, oder wurde sie sich, wie damals bei den Bermudas, gegen uns stellen.
Sie erriet unsere Gedanken und schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht so wie damals. Wirklich nicht. Glaubt und vertraut mir, mehr kann ich euch nicht sagen.«
Ich nickte. »Okay, ich bin bereit.«
Suko schloß sich mir an. »Ich ebenfalls, Kara, aber einen Versuch möchte ich noch wagen?«
»Welchen?«
»Ich werde dich beim Wort nehmen. Du hast uns vorhin gesagt, daß jeder Stein, jeder Felsen und auch jedes Staubkorn die Magie des Arkonada ausatmet. Habe ich recht?«
»So war es!«
»Gut, dann möchte ich hiermit die Probe aufs Exempel machen.« Suko holte die Dämonenpeitsche hervor und schlug einmal einen Kreis über den Boden. Die drei Riemen rutschten aus der Öffnung, bekamen Kontakt mit dem Grund, und wir hörten das Zischen, das urplötzlich entstand, als die Riemen den Boden berührten.
Die Magie begann zu wirken.
Das Gestein vor Sukos Fußspitzen löste sich allmählich auf und wurde zu einer flüssigen Masse, die einen scharfen Gestank absonderte, der sich in trägen Wolken ausbreitete.
»Habe ich gelogen?« fragte Kara.
Wir schüttelten die Köpfe. »Das hast du nicht. In der Tat steckt in diesem Planeten der Geist des Arkonada.«
Suko hatte gesprochen und bekam auch die entsprechende Antwort von Kara. »Mit dieser Tat hast du Arkonada gleichzeitig eine minimale Wunde zugefügt. Er wird es nicht vergessen.«
»Kann ich mir vorstellen. Ich werde ihm sogar eine noch größere Wunde zufügen«, sagte der Chinese, drehte sich, lief einige Schritte und schlug zu.
Die drei Riemen schienen sich selbständig zu machen, so weit hatte Suko ausgeholt und dementsprechend weit schleuderten sie auch vor, um gegen einen in der Nähe stehenden Felsblock zu klatschen.
Suko sprang hastig zurück. Das war auch gut so, denn der Stein begann zu rumoren und zu kochen. Plötzlich flog er auseinander, als wäre in seinem Innern eine Bombe detoniert.
Feuer fauchte in die Höhe, trieb Schlacke und heißes Gestein mit, das, als die Erdanziehung größer wurde als die Geschwindigkeit, wieder zurückfiel.
Zum Glück waren wir weit genug entfernt, auch Suko, der, wie Kara und ich, fasziniert zuschaute.
Die Flamme hielt sich vielleicht für Sekunden, dann sackte sie zusammen, wobei von dem getroffenen Felsen nur mehr ein wie dunkles Glas wirkender Rest zurückgeblieben war, der allmählich zu einer festen Masse erstarrte.
»Das war die zweite Wunde!« sagte Suko und steckte die Peitsche ausgerollt in den Gürtel.
»Wenn du so weiterschlägst, wirst du bald den gesamten Planeten vernichten«, sagte ich zu meinem Freund und schlug ihm auf die Schultern.
»Wir wissen schon einmal, welche Waffe auf diesem Planeten wirkt.«
Kara gab sich weniger optimistisch. »Im Prinzip freue ich mich, daß ihr so denkt, aber zeigt nicht zuviel vertrauen. Arkonada kann auch anders.«
»Weshalb hat er noch nicht eingegriffen?« wollte ich wissen.
»Das entzieht sich meiner Kenntnis.«
»Wir müssen ihn finden, wenn wir ihn vernichten wollen«, stellte Suko fest. »Da frage ich mich natürlich, wo wir ihn suchen müssen. Auch möchte ich wissen, wie groß dieser Planet überhaupt ist. So groß wie die Erde, oder nur wie der Mond, oder erreicht er…«
Kara hob die Hand und schwieg. »Die Größe, Suko, spielt keine Rolle für uns.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Hier herrschen die Gesetze der Magie. Was ich euch jetzt sage, merkt euch genau. Der Planet kann so groß werden wie die Sonne, aber auch so klein, daß er in eine Handfläche hineinpaßt.«
Meine Augen wurden groß. Suko reagierte anders. Er versuchte zu lächeln, es wurde aber nur ein Grinsen daraus, dann schüttelte er den Kopf und flüsterte: »Das kann doch nicht wahr sein.«
»Es stimmt aber.«
»Und wir?« fragte ich.
»Würden uns vielleicht verkleinern, aber wer von uns merkt so etwas schon. Wie ich euch sagte, hier ist vieles anders. Es ist der Planet der
Weitere Kostenlose Bücher