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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Gestalt war verschwunden. Sie musste sich in Dunst aufgelöst haben, denn eine zweite Tür gab es nicht.
    Ich öffnete den großen Schrank, in dem sich ohne Weiteres jemand hätte verstecken können. Ich fand sechs verschlissene und halb vermoderte Kleider, die sicherlich 150 Jahre alt waren. Die rothaarige Ahnfrau musste in diesem Aufzug recht nett ausgesehen haben.
    Ich blickte unters Bett und sogar hinter die zugezogenen Übergardinen. Dabei merkte ich, dass das Fenster mit starken Bohlen vernagelt war.
    Phil kam mit Roby Walter und den Leuten vom Homicide Squad.
    Sie blieben alle an der Tür stehen, während der Fotograf nicht nur den Toten, sondern auf unser spezielles Ersuchen hin auch den Raum von allen Seiten auf nahm. Dann trat Doc Baker in Aktion.
    »Saubere Arbeit«, sagte er. »Man hat ihm eine Schlinge um den Hals geworfen und diese mit einem Ruck zu fest zugezogen. Ein merkwürdiger Strick übrigens. Wenn ich mich nicht irre, so ist es die gleiche Sorte, die man früher benutzte, um Delinquenten aufzuhängen.«
    Leichte Schritte erklangen hinter uns, Evelyn Hardman kam den Gang herunter.
    »Wer hat hier das Licht ausgeschaltet?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete sie. »Ich war unten. Die Herren werden bestätigen können, dass ich ihnen die Haustür öffnete. Auch der Herr, der mit Ihnen kam hat mich dort gesehen.«
    »Und wo sind Ihr Vater und Mister Delory?«
    »Als ich sie zuletzt sah, saßen sie noch unten im Zimmer.«
    »Haben Sie irgendwelches Personal im Haus?«
    »Nein. Wir haben nur eine farbige Haushaltshilfe, die jeden Vormittag kommt.«
    »Sie sind also sicher, dass sich außer Ihnen, den beiden Herren und…« Ihrer Schwester, hatte ich sagen wollen, aber ich unterließ es und rannte in Trixys Zimmer.
    Auch dort war das Licht ausgeschaltet.
    Als ich den Schalter drehte und die Deckenleuchte brannte, sah ich das Mädchen.
    Sie lag auf dem Boden, und um ihren Hals schlang sich ein Strick, genau wie der, mit dem Motley erdrosselt worden war.
    Aber die Weiße Frau, oder wer es sonst sein mochte, hatte nur halbe Arbeit geleistet. Ich sah sofort, dass Trixy lebte. Ihr Atem ging röchelnd. Ich kniete nieder und löste die zugezogene Schlinge.
    Ich hob das Mädchen aufs Bett und rief laut nach Dr. Baker. Der kam im Sturmschritt, begriff sofort, was los war, fluchte und machte sich an eine schnelle Untersuchung.
    »Glück gehabt«, sagte er dann. »Man wollte sie genauso umbringen, wie den Mann da drüben, aber der Mörder muss gestört worden sein.«
    »Und zwar von mir. Ich sah ihn, als er wie ein weißes Gespenst über den Gang huschte und hinten in dem Zimmer verschwand. Ich möchte verdammt wissen, wo der Kerl abgeblieben ist.«
    »Sie können es sich aussuchen, Jeny«, sagte Baker. »Es gibt drei Möglichkeiten: ein Wandschrank, eine Tapetentür oder eine Klappe im Fußboden. Wenn nichts davon vorhanden ist, so war es ein echter Geist.«
    Ich ließ den Doktor bei Trixy und ging wieder in das Mordzimmer, wo unsere Spurensicherung bei der Arbeit war.
    »Sehen Sie hier, was der Tote in den Taschen hatte«, sagte mein Kollege Walter und wies auf die Dinge, die auf dem Tisch ausgebreitet waren. Ich wusste sofort, was er meinte. Da lag neben einer 32er Pistole ein Bund mit einer Unzahl kleiner, verschieden geformter Stahlhaken, ein Brecheisen und eine Miniatur-Säge, wie man sie zum Schneiden von Stahl verwendet.
    »Eine veritable Einbrecher-Ausrüstung«, sagte ich.
    »Aber hier ist noch etwas.«
    Ich nahm die Zellophanhülle und klappte sie auf. Im Inneren befand sich eine Legitimation, die Oliver Motley als Privatdetektiv und Angestellten der Metropolitan Life auswies.
    »Ich möchte wissen, warum er das alles mit sich herumschleppte«, brummte Phil. »Man könnte meinen, er hätte einbrechen wollen.«
    »Hier bestimmt nicht«, entgegnete ich mit einen Blick ringsum. »Ich wüsste nicht was es hier zu stehlen gäbe.«
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, behauptete mein Freund. »Ein Detektiv der Life Insurance ist niemand, der solche Sachen zum Spaß mit sich herumträgt. Er, wurde in einem Zimmer ermordet, dass er selbst von innen zugeschlossen hatte und das, so weit wir es jetzt beurteilen können, keinen zweiten Eingang hat. Du behauptest, du habest vorhin eine Art von Gespenst gesehen, das hier im Zimmer verschwand und nicht wieder zum Vorschein kam.«
    »Also der perfekte Mord«, sagte Walter.
    Die Folge dieser Unterhaltung war, dass man nicht nur Jagd auf Fingerabdrücke

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