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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Frau.«
    »Haben Sie, abgesehen von diesem Kinderschreck, einen Verdacht, wer Mister Motley ermordet haben könnte?«, fragte ich. Damit hatte ich einen Fehler gemacht.
    »Er ist also tot!«, stöhnte sie. »Ich habe immer noch gehofft. Oh, Oliver!«
    Sie sprang auf und lief hinaus. Bevor wir sie einholen konnten, war sie bereits in das Zimmer gestürzt.
    Phil fing sie auf, als sie die Besinnung verlor. Er trug sie zurück in ihr Zimmer. Als ich ihm folgte, trat ich auf einen kleinen Gegenstand. Hinter der Tür des Mordzimmers lag ein altmodischer, gezackter Schlüssel.
    Er musste im Schloss gesteckt haben und als ich hineinschoss, herausgeflogen sein. Vorläufig ließ ich ihn liegen.
    Mochte sich die Mordkommission darum kümmern.
    Wir blieben noch ein paar Minuten bei-Trixy, die jetzt auf atmend auf ihrem Bett lag. Dann gingen wir die Treppe hinunter.
    Ich blieb an der Tür zu einem großen Zimmer stehen und betrachtete die beiden Männer, die, eine Flasche Brandy zwischen sich, in tiefen Sesseln an einem Rauchtisch saßen. Die Brandyflasche war fast leer.
    Der eine war ein kleiner, alter, magerer Herr mit schütterem grauem Haar und einem Schnurrbart.
    Der andere war sicherlich nicht älter als fünfunddreißig Jahre und hatte die Figur eines Kleiderschranks. Die Hand, die er um sein Glas gelegt hatte, war so groß und dick, dass ich bezweifelte, er werde in ganz New York passende Handschuhe bekommen.
    Sein schwammiges Gesicht war blass oder sogar gelb. Er musterte uns aus zusammengekniffenen Augen, aber bevor einer der beiden eine Frage stellen konnte, hatte mein Freund bereits seinen Ausweis auf den Tisch gelegt.
    »FBI«, sagte er nur.
    »Ja, und was wollen Sie hier?«, fragte der Alte und stützte sich mit der Hand auf den Tisch, um aus seinem Sessel hochzukommen.
    »Es dürfte Ihnen bekannt sein, dass in Ihrem Haus ein Mord verübt worden ist«, sagte ich.
    »So kann man es auch nennen«, meinte er. »Für mich ist das kein Mord. Motley hat sich über die Weiße Frau und ihren Fluch lustig gemacht und sie herausgefordert. Also hat sie ihn geholt. Ich habe ihm das schon vorher prophezeit, aber er wollte es ja nicht glauben.«
    Der andere nickte.
    »Genauso ist es«, sagte er. »Man braucht nur nachzulesen, was der alte David Hardman aufgezeichnet hat, dann weiß man Bescheid.«
    »Ich nehme an, dass dieser David Hardman der Urgroßvater Ihrer Töchter und der Vater des wandelnden Geistes sein soll«, meinte ich.
    »Spotten Sie nicht, junger Mann«, blies sich Hardman auf. »Die Weiße Frau lässt nicht mit sich spaßen.«
    Wir hatten beide keine Lust, uns mit einem Geisterseher zu streiten. Stattdessen fragte ich den zweiten Mann.
    »Sie sind,Mister Delory, wenn ich mich nicht irre.«
    »Der bin ich.«
    »Da ich gehört habe, dass Sie ein Freund der Familie sind, wäre es für uns interessant, zu erfahren, ob auch Sie an das Gespenst glauben.«
    »Tja, da fragen Sie mich zu viel. Ich bin wirklich nicht abergläubisch, aber ich habe hier schon so viel davon gehört, und außerdem ist ja heute Nacht offenbar wirklich etwas passiert. Ich muss ehrlich sagen, es fängt an, mir gruselig zu werden.«
    Es klingelte. Das konnte nur die Mordkommission sein.
    Während Phil zur Tür ging, verfügte ich mich wieder in den ersten Stock. Ich wollte es nicht riskieren, dass Trixy Hardman, wenn sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, irgendwelchen Unsinn anstellte.
    Merkwürdigerweise war der Gang dunkel. Jemand musste die Beleuchtung ausgeschaltet haben. Nur durch ein Fenster auf der linken Seite fiel ein matter Schimmer.
    Plötzlich blieb ich stehen. Vielleicht fünfzehn Schritte von mir entfernt stand unbeweglich eine weiße Gestalt. Sie war so undeutlich wie ein Schemen oder…
    Nun, ich glaube nicht an Gespenster, und darum griff ich zur 38er. Aber da schwebte das weiße Ding weiter, verblasste und verschwand durch die Tür zu dem Raum der Isabell, in dem der Tote lag.
    »Halt!«, schrie ich.
    Die Tür wäre mir fast gegen die Nase geflogen. Das Gespenst musste ihr beim Eintreten einen Stoß gegeben haben. Nicht das Geringste war zu sehen. Ich tastete nach dem Lichtschalter, fand ihn endlich und knipste ihn an. Die Birne flammte auf, und jetzt fiel mir ein, dass es ja zu der Zeit, seit der das Zimmer verschlossen und angeblich nicht mehr geöffnet worden war, kein elektrisches Licht gegeben hatte.
    Evelyn Hardman hatte mir also einen Bären aufbinden wollen.
    Jedenfalls war der Raum leer, bis auf den Toten im Sessel. Die weiße

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