0312 - Die Totenmaske aus Atlantis
Chandler zu befreien.
Da hatte der Professor ebenfalls in einem solchen See aus Schleim gesteckt, nur an einem Pfahl gefesselt, und aus dem See war noch das Monstrum Xorron erschienen.
Ihn gab es nicht mehr. Demnach konnte Bill davon ausgehen, es bei dem Versuch nur mit Ghouls zu tun zu kriegen.
Allein hätte er es nicht gewagt. Aber er dachte an den Schmied und auch daran, was das Ziel war.
Wenn er den Würfel des Unheils tatsächlich bekommen konnte, war dies einen hohen Einsatz wert, der allerdings nicht über den des eigenen Lebens gestellt werden durfte.
»Hast du dich entschieden?« fragte der Schmied.
Bill Conolly nickte. »Ich werde an deiner Seite bleiben und dir auch vertrauen.«
»So wie ich dir vertraut habe.« Nathan nickte, schaute noch einmal zu den drei Ghouls und setzte sich in Bewegung.
Er ging als erster. Bill Conolly schaute zu, wie er gemessenen Schrittes dem Rand des Sees entgegenging und schon bald die ersten Schleimwellen seine nackten Füße umspielten.
Als bestünde die Flüssigkeit aus reinem Wasser, so schritt der Zwerg weiter und kümmerte sich um nichts.
Schon bald reichte ihm der Schleim bis an die Hüften, und der nächste Schritt brachte das graugrüne Zeug bis in die Nähe seiner Brust. Es würde nicht mehr lange dauern, dann schlug es wie eine gewaltige Welle auch über dem Kopf des Atlanters zusammen.
Bevor es dazu kommen konnte, blieb der Zwerg stehen und drehte sich noch einmal um.
Er hob seinen rechten Arm und winkte mit dem Speer. »Komm, Bill, es ist nicht schlimm, du mußt dich überwinden.«
Bill spürte das drückende Gefühl vom Magen her in die Höhe steigen.
Es erreichte seinen Hals und raubte ihm fast die Luft, so eng wurde ihm alles.
Er glaubte sogar, selbst in den Kniekehlen den Schleim zu spüren, so weich waren sie.
Dennoch ging er schneller, denn die Ghouls kamen langsam, aber stetig näher. Bill hörte bereits ihr Schmatzen und Schlürfen. Eiskalt rieselte es über seinen Rücken.
Der erste Schritt in den See. Sein rechter Schuh verschwand in der schleimigen Masse. Bill stellte fest, dass das Zeug weder kalt noch heiß war, sondern handwarm. Auf ihn wirkte die Temperatur irgendwie unangenehm.
Das Ufer lief zwar flach aus, dennoch stieg die schleimige Fläche nach jedem Schritt, den Bill Conolly zurücklegte, und schon sehr bald reichte sie ihm bis zu den Knien.
Die Ghouls blieben hinter Bill zurück. Sie hielten sich am Ufer auf und warteten darauf, daß Bill entweder umkehren oder vom Schleimsee verschlungen würde.
Zwischen ihm und dem Zwerg zerplatzte eine dicke Blase. Spritzer wurden gegen den Reporter geschleudert und trafen auch sein Gesicht.
Sie bissen wie Säure.
Bill schüttelte den Kopf und wischte das Zeug von seinen Wangen.
Zum Glück war ihm nichts davon in den Mund gelaufen.
Der Gnom wartete auf ihn. Nathan hatte den Mund zu einem breiten Grinsen verzogen, als er Bill anschaute. »Du traust dich noch immer nicht richtig, wie?«
Der Reporter nickte. »Natürlich. Denkst du wirklich, es wäre für mich ein Vergnügen, in das Zeug hineinzutauchen?«
»Das kann ich mir vorstellen, aber mir bleibt keine andere Wahl, tut mir leid. Außerdem…« Er verstummte.
»Was ist mit außerdem?«
»Laß mich das nur machen.«
»Meinetwegen.« Bill setzte seinen Weg fort. Er hatte Mühe, die Beine zu bewegen. Die Masse war zäh. Sie schien aus Tausenden von weichen, aber dennoch zielsicher zugreifenden Händen zu bestehen, die sich um den unteren Teil seines Körpers schmiegten.
Bill Conolly wunderte sich über die Sicherheit des kleinen Atlanters.
Der Gnom schien genau zu wissen, was er wollte. »Wir werden bald die Kraft dieses Sees erleben«, erklärte er mit ruhiger Stimme. »Wundere dich über nichts, mein Freund.«
Bill lachte auf. »Das habe ich mir längst abgewöhnt.«
»Ist auch gut so.«
»Was geschieht denn?«
Nathan schüttelte den Kopf. »Stell bitte keine Fragen, sondern halte dich an mich! Lege deine Hand auf meine Schulter und laß mich nicht los, was immer auch geschieht.«
»Tauchen wir gemeinsam ein?«
»Ja.«
Bill Conolly hob die Schultern. Nathan hatte mit einer so großen Sicherheit gesprochen, daß dem Reporter nichts anderes übrigblieb, als dem Wunsch des Gnoms nachzukommen. Er streckte den rechten Arm aus und drückte ihn gleichzeitig schräg nach unten, damit er die Hand auf Nathans Schulter legen konnte.
So hatten die beiden Kontakt.
Bill bewegte die Finger. Er fühlte unter der Haut die Muskeln des
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